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1886 - Nach der Apokalypse

Titel: 1886 - Nach der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber eben nicht alles. Er hat die syntronische Steuerung so weit hinbekommen, daß wir ein hyperdimensionales Störfeld erzeugen können, wenngleich auch nur auf einer winzigen Fläche von gerade mal vier Quadratmetern. Mehr Energie haben wir nicht, und es gibt auch nur einen Versuch. Aber die Falle ist perfekt: Wenn der Dscherro in dieses Feld hineintappt, bricht sein Schutzschirm zusammen. Und dann haben wir ihn."
    „Seid ihr sicher?" fragte Harro verblüfft.
    „He, was meinst du, haben wir die letzten zwei Tage getan? Däumchen gedreht?" grinste der kleine Grauhaarige. „Immer wenn wir genügend Energie aufgebaut hatten, haben wir einen von den Mistkerlen reingelockt und fertiggemacht. Und das funktioniert jetzt auch wieder. Die Bestien glauben einfach nicht, daß wir uns auch mal wehren können."
    Sie flüsterten noch einiges, was Mimi nicht mehr verstehen konnte, und es interessierte sie auch nicht wirklich. ‘ „Pssst", fauchte ein Mann, der Wache gehalten hatte, vom Eingang her. „Er hat die Etage erreicht!"
    Mimi nagte nervös an der Unterlippe und beobachtete Harro, wie er nacheinander seine erbeuteten Waffen an die Männer verteilte. „Wir müssen ihn festnageln, aber nicht töten!" mahnte er. „Ich brauche ihn unbedingt lebend, vergeßt das nicht."
    Alle zogen sich, hastig zurück, nur Mossig blieb an den Konsolen. Mimi krabbelte in die vom Eingang entfernteste Ecke, unter umgestürzte Tische und Schränke. Es war zu spät, für sie einen anderen Platz zu suchen, außerdem war sie hier in der Gruppe sicherer.
    Trotzdem schlotterte sie am ganzen Körper. Sie hoffte inständig, daß die Falle funktionieren würde.
     
    *
     
    Der Dscherro näherte sich langsam; sie konnten sein schweres Atmen hören. Er bewegte sich vorsichtig, als erwartete er bereits einen Hinterhalt, aber nicht völlig lautlos. Seine Ortungsgeräte mußten ihm zeigen, wo sich die Gruppe versteckt hielt. Da er das Granatenmagazin des Bogantöters nicht einsetzte, wollte er sie wohl alle in einem Energienetz fangen.
    Das Warten dehnte sich unerträglich aus. Der Dscherro stöberte ausführlich herum. Er wußte, daß seine Opfer ihm aus dieser Sackgasse nicht entkommen konnten, und ließ sich absichtlich Zeit.
    Die Partisanengruppe schien daran gewöhnt zu sein, denn keiner der Männer verließ seinen Platz oder zeigte geringste Anzeichen von Nervosität. Mossig blieb einfach an den Konsolen stehen und ließ den Eingang nicht aus den Augen.
    Dann endlich schob sich der gewaltige Bauch des Dscherro zusammen mit dem im Anschlag gehaltenen Bogantöter als erstes in das Büro, gefolgt von seinem restlichen massigen Körper.
    „Jetzt!" schrie der Weißhaarige.
    Und dann passierte alles auf einmal. Mossigs Finger flogen über die Konsolen, der Schutzschirm des Dscherro begann zu flackern, und Harro gab zusätzlich Dauerfeuer.
    Als der Schutzschirm endgültig zusammenbrach und der Dscherro durch einen Treffer Harros den Bogantöter fallen ließ, verloren die Partisanen die Kontrolle über sich, und Harro konnte nichts tun. Haß, Zorn und Schmerz über den erlittenen Verlust ließen ihre Vernunft verdrängen, und sie stürzten sich allesamt auf den Gehörnten.
    Der LFT-Beauftragte schrie auf die Männer ein, sie sollten ihm den Weg freigeben. Niemand hörte auf ihn.
    Mimi hielt sich zitternd die geballten Hände vor den Mund, um nicht loszuschreien.
    Der Dscherro brüllte auf, als er mehrmals von seiner eigenen Waffe, dem Neuropinsel, getroffen wurde.
    Plötzlich wurden die heftigen Bewegungen in der Mitte der Angreifer langsamer.
    „Wir haben ihn!" schrie ein Mann triumphierend. „Er gibt auf! Mit seinen eigenen Waffen geschlagen!
    Und er lebt noch!"
    „Wir sollten ihn töten und über das ganze Feld verstreuen, als Warnung für seine Kumpel!" forderte ein anderer voller Haß und Blutdurst.
    „Nein, ich brauche ihn lebend!" wiederholte Harro im Befehlston und zerrte zwei Männer weg.
    Dann erstarrte er. Mimi konnte sehen, wie der LFT-Mann kreideweiß wurde.
    Auf einmal schrie er: „Lauf, Mimi! So schnell du kannst" so weit wie möglich weg von hier!"
    Das Kind gehorchte augenblicklich, der Ton in Harros Stimme peitschte es hoch. Es schoß wie ein Blitz aus seinem Versteck hervor und an dem verkeilten Knäuel aus Kämpfern vorbei, hinaus auf den Gang.
    Mimi hörte, wie Harro unaufhörlich die Männer anbrüllte, sie sollten sofort fliehen. Daseine Stimme sich nicht entfernte, wußte sie, daß er ihr nachkam. Sie schaute sich nicht um,

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