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Titel: 19 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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erleichtert zurück. »Von mir aus«, sagte sie augenzwinkernd. Sie wartete, bis Josie ihren Blick erwiderte. »Ich möchte mir dir über den Fall reden.«
    »Ich dachte, das darfst du nicht.« »Genau darüber wollte ich mit dir reden. Selbst wenn es die größte Karrierechance meines Lebens wäre, würde ich den Fall abgeben, wenn ich der Meinung wäre, dass die Sache für dich dadurch noch schlimmer würde. Du kannst noch immer jederzeit zu mir kommen und mich alles fragen.«
    Einen Moment lang taten sie beide so, als wäre es ganz normal, dass Josie Alex wegen irgendetwas ins Vertrauen zog, dabei war es in Wahrheit seit Jahren nicht mehr vorgekommen.
    Josies Blick glitt zu ihr hinüber. »Sogar was zur Anklagever-lesung?«
    »Sogar zur Anklageverlesung.«
    »Was hat Peter vor Gericht gesagt?«, wollte Josie wissen.
    »Nichts. Sein Anwalt redet für ihn.«
    »Wie sah er aus?«
    Alex überlegte einen Moment. »Er sah aus wie ein Angeklagter«, sagte sie.
    »Falls er verurteilt wird«, sagte Josie, »dann kommt er doch nie wieder aus dem Gefängnis, oder?«
    Alex merkte, wie ihr Herz sich verkrampfte. Josie wollte es sich nicht anmerken lassen, aber natürlich hatte sie Angst davor, dass so etwas Schreckliches wieder passieren würde. Andererseits, wie konnte Alex als Richterin versprechen, Peter zu verurteilen, ehe sein Prozess überhaupt richtig angefangen hatte? Alex hatte das Gefühl, auf einem Hochseil zwischen persönlicher Verantwortung und Berufsethos zu balancieren. »Mach dir deswegen keine Sorgen...«
    »Das ist keine Antwort«, sagte Josie.
    »Höchstwahrscheinlich wird er den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen, ja.«
    »Darf man ihn da besuchen?«
    Alex war verwirrt. »Warum? Willst du das denn?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Aber wieso denn, nach allem -«
    »Weil wir mal Freunde waren«, sagte Josie.
    »Du bist schon seit Jahren nicht mehr mit Peter befreundet«, entgegnete Alex, doch dann kam ihr der Gedanke, ihre Tochter
    verspüre wohl trotz ihrer Angst, Peter könnte eventuell freikommen, so etwas wie Reue. Vielleicht glaubte Josie, dass Peter durch irgendetwas, das sie getan - oder nicht getan - hatte, zum Amokläufer geworden war.
    Wer hätte denn besser als Alex verstehen können, wie ein schlechtes Gewissen funktionierte?
    »Schätzchen, es gibt genug Leute, die sich um Peter kümmern- die das beruflich machen. Das musst du nicht übernehmen.« Alex lächelte schwach. »Du musst dich jetzt um dich selbst kümmern, ja?«
    Josie sah weg. »Ich schreib gleich einen Test«, sagte sie. »Kannst du mich jetzt wieder zur Schule bringen?«
    Auf der Rückfahrt schwieg Alex, weil es irgendwie zu spät war, um ihrer Tochter zu sagen, dass sie sich auch um sie kümmerte, dass Josie nicht allein war.
    Um zwei Uhr morgens, nachdem Jordan fünf Stunden lang einen brüllenden, kranken Säugling auf den Armen gewiegt hatte, drehte er sich zu Selena um. »Warum haben wir noch mal ein Kind bekommen?«
    Selena saß am Küchentisch - genauer gesagt: sie lag quer darüber, den Kopf auf die Arme gestützt. »Weil du unbedingt den erlesenen genetischen Bauplan meiner Ahnen an die Nachwelt weitergeben wolltest.«
    »Offen gesagt, ich glaube, wir haben die Nachwelt nur um ein neues Grippevirus bereichert.«
    Plötzlich setzte Selena sich auf. »Psst«, flüsterte sie. »Er schläft.«
    »Gott sei Dank. Nimm ihn mir ab.«
    »Den Teufel werd ich tun. So gut ist es ihm den ganzen Tag noch nicht gegangen.«
    Jordan warf ihr einen bösen Blick zu und ließ sich dann ihr gegenüber auf einen Stuhl sinken, seinen schlafenden Sohn in den Armen. »Das gilt nicht nur für ihn.«
    »Redest du jetzt auf einmal wieder von deinem Fall? Ehrlich, Jordan, ich bin so müde, ich brauch Hinweise, wenn du einfach das Thema wechselst...«
    »Ich komm einfach nicht dahinter, warum sie den Vorsitz nicht abgibt. Leven hat das Problem mit ihrer Tochter angesprochen, aber Cormier hat's einfach vom Tisch gefegt ... und was noch wichtiger ist, Leven hat's geschluckt.«
    Selena gähnte und stand auf. »Schau deinem geschenkten Gaul nicht ins Maul, Baby. Mit Cormier als Richterin bist du besser bedient als mit Wagner.«
    »Aber irgendwas stört mich an der Geschichte. Auch wenn ihre Tochter sich im Moment an nichts erinnert, das kann sich noch ändern. Und wie soll Cormier unbefangen sein, wo doch feststeht, dass mein Mandant den Freund ihrer Tochter vor deren Augen erschossen hat?«
    »Tja, du kannst beantragen, ihr den Fall entziehen zu

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