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19 Minuten

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Titel: 19 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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Majestät König Kamehameha nennen würden.«
    Alex musste unwillkürlich lachen.
    »Aber wenn Sie sich das nicht merken können, wäre ich auch mit Patrick zufrieden.« Er griff nach der Kanne und schenkte ihr frischen Kaffee ein. Sie sah zu, wie er genau die richtige Menge Zucker und Milch in ihre Tasse gab. Er war ein Profi darin, Kleinigkeiten zu registrieren. Aber Alex dachte, dass er nicht allein deshalb ein guter Detective war. Er besaß zwar die Fähigkeit, Gewalt einzusetzen, wie jeder Polizist, umgarnte dich aber stattdessen mit Sanftheit.
    Und das war, wie Alex wusste, weit gefährlicher.
    Selena nahm oben ein heißes Bad, und Jordan hatte eine DVD mit Kinderliedern aufgelegt, auf die Sam ganz wild war.
    Jordan tanzte gerade mit dem vor Freude krähenden Sam auf dem Arm zu dem mitreißenden Song »Obstsalat, lecker lecker« durchs Wohnzimmer, als es an der Haustür klingelte. Beschwingt und fröhlich trällernd tänzelte Jordan zur Tür und verstummte jäh, als er sah, wer da auf seiner Veranda stand. »Euer Ehren!«
    »Entschuldigen Sie die Störung«, sagte Alex Cormier.
    Er wusste bereits, dass sie den Vorsitz im Prozess gegen Peter Houghton abgegeben hatte - die frohe Kunde hatte ihn am Nachmittag erreicht. »Nein, kein Problem. Kommen Sie doch herein.« Jordan schob so viel Spielzeug, wie er konnte, mit einem
    Fuß unter die Couch, während er vor der Richterin her durchs Wohnzimmer ging und den Fernseher ausschaltete.
    »Das ist bestimmt Ihr Sohn.«
    » Ja.« Jordan blickte auf das Baby, das gerade überlegte, ob es einen Wutanfall kriegen sollte, weil die Musik aufgehört hatte. » Sam.«
    Die Richterin hielt Sam einen Finger hin, der prompt von einer winzigen Hand umschlossen wurde. »Warum haben Sie meine Tochter auf Ihre Zeugenliste gesetzt?« fragte Alex Cormier. Sie machte einen aufgewühlten Eindruck. Aha.
    »Weil«, sagte Jordan, »Josie und Peter mal befreundet waren, und ich sie vielleicht als Leumundszeugin brauche.«
    »Sic waren vor zehn Jahren befreundet. Seien Sie doch ehrlich. Sie haben das gemacht, damit ich den Vorsitz abgeben muss.«
    Jordan setzte sich Sam auf die Hüfte. »Euer Ehren, bei allem Respekt, ich werde mir von niemandem in meine Verteidigung Iiineinreden lassen. Schon gar nicht von einer Richterin, die nichts mehr mit dem Prozess zu tun hat.«
    Er sah etwas hinter ihren Augen auflodern. »Natürlich nicht«, sagte sie gepresst, machte auf dem Absatz kehrt und ging.
    Wenn man Jugendliche heute fragen würde, ob sie beliebt sein wollen, werden sie Nein sagen, obwohl die Wahrheit so aussieht: Wenn sie in der Wüste kurz vor dem Verdursten wären und die Wahl zwischen einem Glas Wasser und augenblicklicher Beliebtheit hätten, würden sie sich wahrscheinlich für Letzteres ent-scheiden.
    Sobald sie das Klopfen hörte, schob Josie ihr Notizbuch zwischen Matratze und Lattenrost. Sie war überrascht. Normalerweise kam ihre Mutter erst abends vom Gericht nach Hause, aber jetzt war es Viertel vor vier.
    »Ich muss mit dir reden«, sagte ihre Mutter und setzte sich neben sie aufs Bett. »Ich hab heute den Vorsitz in dem Prozess abgegeben.«
    Josie starrte sie an. Noch nie hatte sie erlebt, dass ihre Mutter vor irgendeiner juristischen Herausforderung kapitulierte. Sie spürte sogleich das bange Gefühl: Was hatte ihre Mutter herausgefunden, das sie vor wenigen Tagen noch nicht wusste?
    »Was ist denn passiert?«, fragte Josie und versuchte, ihre Unsicherheit zu verbergen.
    »Tja, das ist die andere Sache, über die ich mit dir reden muss«, sagte ihre Mutter. »Die Verteidigung hat dich auf ihre Zeugenliste gesetzt. Es könnte sein, dass du vor Gericht aussagen musst.«
    »Was?«, schrie Josie und für einen Augenblick setzte ihr Herz aus. »Ich kann das nicht, Mom«, sagte sie. »Zwing mich nicht dazu. Bitte nicht...«
    Ihre Mutter griff nach ihr. »Ich hab mit dem Detective gesprochen, und ich weiß, dass du dich an nichts erinnern kannst. Du stehst überhaupt nur auf der Liste, weil du vor ewigen Zeiten mal mit Peter befreundet warst.«
    Josie wich zurück. »Schwörst du, dass ich nicht vor Gericht aussagen muss?«
    Ihre Mutter zögerte. »Schätzchen, ich kann dir nicht -«
    »Du musst aber!«
    »Wir könnten mit dem Verteidiger sprechen«, schlug ihre Mutter vor.
    »Was soll das bringen?«
    »Na ja, wenn er sieht, wie verstört du bist, überlegt er es sich vielleicht anders.«
    Josie streckte sich auf dem Bett aus. Eine Weile streichelte ihre Mutter ihr das Haar. Josie

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