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Titel: 19 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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Josie, dass er das Mädchen nur auf die Liste gesetzt hatte, um Cormier aus dem Prozess zu katapultieren.
    Jordan wandte sich wieder der Richterin zu. »Wissen Sie,
    eigentlich bin ich mit meiner Prozessvorbereitung noch nicht so weit.«
    • Aber Sie haben doch bestimmt eine gewisse Vorstellung, wo-rauf Sie hinauswollen, wenn Sie sie in den Zeugenstand rufen«, erklärte Alex.
    »Ich würde vorschlagen, Sie rufen meine Sekretärin an und machen einen Termin -«
    » Ginge es nicht gleich hier?«, fragte Richterin Cormier. »Bitte. Ich bin nicht als Richterin hier. Nur als Mutter.«
    Selena trat näher. »Kommen Sie doch rein«, sagte sie und legte ihren freien Arm um Josies Schultern. »Du bist bestimmt Josie, stimmt's? Und das ist Sam.«
    »Schatz, Ms. Cormier hätte bestimmt gern einen Kaffee oder ein Glas Saft.«
    Jordan starrte seine Frau an und überlegte, was sie sich bloß dabei dachte. »Ja, gern. Kommen Sie rein.«
    Er bot Josie und ihrer Mutter an, am Küchentisch Platz zu nehmen. »Wie trinken Sie Ihren Kaffee?«, fragte er.
    »Oh, machen Sie sich keine Mühe«, sagte Alex Cormier. Sie griff unter dem Tisch nach der Hand ihrer Tochter.
    »Sam und ich spielen ein bisschen im Wohnzimmer«, sagte Selena.
    »Bleib doch hier!« Er sah sie beschwörend an, flehte stumm, sie möge ihn nicht allein seinem Schicksal überlassen.
    »Wir würden dich nur ablenken«, sagte Selena und verschwand mit dem Baby.
    Jordan setzte sich schwerfällig den Cormiers gegenüber. Ihm würde schon was einfallen. »Also«, sagte er, »du brauchst wirklich keine Angst zu haben. Ich möchte dir nur ein paar grundlegende Fragen zu deiner Freundschaft mit Peter stellen.«
    »Wir sind nicht befreundet«, sagte Josie.
    »Ja, ich weiß. Aber ihr wart es mal. Mich würde interessieren, wie du ihn kennengelernt hast.«
    Josie schielte zu Alex hinüber. »Im Kindergarten oder schon früher.«
    »Okay. Habt ihr bei ihm zu Hause gespielt oder bei dir?«
    »Beides.«
    »Hattet ihr andere Freunde, mit denen ihr viel zusammen wart?«
    »Eigentlich nicht«, sagte Josie.
    Alex hörte mit dem geschulten Ohr einer Anwältin zu. Er hat nichts, dachte sie. Gar nichts.
    »Wann ist der Kontakt zwischen euch weniger geworden?«
    »In der sechsten«, antwortete Josie. »Wir fingen an, uns für unterschiedliche Sachen zu interessieren.«
    »Hattest du danach noch Kontakt zu Peter?«
    Josie rutschte auf ihrem Stuhl hin und her. »Nur mal auf dem Flur und so.«
    »Ihr habt auch eine Weile zusammen gejobbt, nicht?«
    Josie warf ihrer Mutter wieder einen Blick zu. »Nur kurz.«
    »Was kannst du mir über die Beziehung zwischen Matt und Peter sagen?«
    »Sie hatten keine«, sagte Josie, doch ihre Wangen röteten sich leicht.
    »Hat Matt irgendwas mit Peter gemacht, das ihn vielleicht geärgert hat?«
    »Kann sein.«
    »Geht es ein bisschen genauer?«
    Sie presste die Lippen fest zusammen.
    »Wann hast du Matt und Peter das letzte Mal zusammen gesehen?«
    »Das weiß ich nicht mehr«, flüsterte Josie.
    »Haben sie sich gestritten?«
    Tränen schossen ihr in die Augen. »Ich weiß nicht.« Sie wandte sich ihrer Mutter zu und ließ dann langsam den Kopf auf den Tisch sinken, das Gesicht in der Armbeuge.
    » Schätzchen, geh doch nach nebenan und warte da auf mich, ja?«, sagte die Richterin ruhig.
    »H ören Sie«, sagte Richterin Cormier mit einem Seufzen, als Josie gegangen war. »Ich bin raus aus dem Fall. Ich weiß, dass Sie sie deshalb auf die Zeugenliste gesetzt haben, nicht weil Sie die Absicht hatten, sie aufzurufen. Jetzt spreche ich als Mutter zu Ihnen. Wenn ich Ihnen eine von Josie unterschriebene eidesstatt-liche Erklärung gebe, in der steht, dass sie sich an nichts erinnern kann, würden Sie dann davon absehen, sie in den Zeugenstand zu rufen ?«
    Jordan sah zur Tür. Er hatte bekommen, was er wollte: Cor-miers Rücktritt. Er konnte großzügig sein.
    Also gut«, sagte er zu der Richterin. »Besorgen Sie mir die eidesstattliche Erklärung.«
    Die Milch aufkochen lassen«, sagte Josie, während sie die schwarze Masse vom Herd kratzte, »heißt nicht, die Milch über- kochen lassen.«
    Ihre Mutter nahm sich ein Geschirrtuch. »Solche semanti-schen Feinheiten dürften in der Küche keine Rolle spielen.«
    » Vielleicht sollten wir mit was Leichterem anfangen als Pudding«, schlug Josie vor.
    »Zum Beispiel?«
    Sie grinste. »Toast.«
    Jetzt, wo ihre Mutter den ganzen Tag Zeit hatte, war sie ruhelos. Und um das zu ändern, hatte sie angefangen zu

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