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Titel: 19 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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Anklage möchte den Geschworenen jetzt Beweisstück 302 vorführen.« Sie sah zu, wie der Deputy einen Computer mit Monitor hereinrollte und die CD-ROM einlegte.
    HIDE-N-SHRIEK, verkündete der Bildschirm. WÄHL DEINE WAFFEN!
    Ein Junge in 3-D-Optik mit Hornbrille und Poloshirt erschien auf dem Bildschirm und betrachtete eine Auswahl von Armbrüsten, Uzis, AK-47 und biologischen Waffen. Er griff sich eine und versorgte sich dann mit reichlich Munition. Eine Nahansicht seines Gesichts zeigte: Sommersprossen, Zahnspange, fiebrige Augen.
    Dann wurde der Bildschirm blau, und ein Schriftzug rollte darüber.
    Ob ihr wollt oder nicht... ich komme.
    Derek mochte Mr. McAfee. Er selbst machte nicht viel her, aber er hatte eine absolute Klassefrau. Außerdem war er wahrscheinlich der einzige andere Mensch in ganz Sterling, der nicht mit Peter verwandt war und trotzdem Mitleid mit ihm hatte.
    »Derek«, sagte der Anwalt. »Du bist seit der sechsten Klasse mit Peter befreundet, ist das richtig?«
    »Ja.«
    »Du warst innerhalb und außerhalb der Schule oft mit ihm zusammen.«
    »Ja.«
    »Hast du je gesehen, dass Peter von anderen Kindern schikaniert wurde?«
    »Andauernd«, sagte Derek. »Die haben uns als Schwuchteln und Homos bezeichnet. Sie haben uns Kopfnüsse verpasst. Wenn wir über den Flur gingen, haben sie uns Beine gestellt oder in einen Spind gestoßen. So Sachen eben.«
    »Hast du mit Lehrern darüber gesprochen?«
    »Früher ja, aber das hat alles nur noch schlimmer gemacht. Dann haben sie mich als Petze verschrien.«
    »Wie oft kam es zu solchen Vorkommnissen ... einmal die Woche?«
    Derek schnaubte. »Eher einmal am Tag.«
    »Nur du und Peter?«
    »Nein, es gab auch noch andere.«
    »Wer hat euch am häufigsten aufs Korn genommen?«
    »Die coolen Sportskanonen«, sagte Derek. »Matt Royston, Drew Girard, John Eberhard ...«
    »Haben auch Mädchen dabei mitgemacht?«
    »Ja, diejenigen, die uns angesehen haben, als wären wir der letzte Dreck«, sagte Derek. »Courtney Ignatio, Emma Alexis, Josie Cormier, Maddie Shaw.«
    »Was macht man denn, wenn man in einen Spind gestoßen wird?«, fragte Mr. McAfee.
    »Du kannst dich nicht wehren, weil die anderen stärker sind, und kannst es nicht verhindern ... also wartest du einfach, bis es vorbei ist.«
    »Könnte man sagen, dass die Gruppe, die du eben genannt hast - Matt und Drew und Courtney und Emma und die Übrigen -, einen bestimmten Schüler stärker im Visier hatte als alle anderen?«
    »Ja«, sagte Derek. »Peter.«
    Derek sah zu, wie der Anwalt sich wieder neben Peter setzte und die Staatsanwältin erneut aufstand, um ihm Fragen zu stellen. »Derek, du hast gesagt, dass du auch schikaniert wurdest.«
    »Ja.«
    »Du hast Peter nicht geholfen, eine Rohrbombe zu bauen, um ein Auto in die Luft zu jagen, oder?«
    »Nein.«
    »Du hast Peter nicht geholfen, sich in die Telefon- und Computeranlage der Schule zu hacken, damit niemand Hilfe rufen konnte, als die ersten Schüsse fielen, oder?«
    »Nein«, sagte Derek.
    »Du hast nie Waffen gestohlen und gehortet und sie in deinem Zimmer versteckt, oder?«
    »Nein.«
    Die Staatsanwältin kam einen Schritt näher. »Du hast nie wie Peter den Plan gefasst, durch die Schule zu gehen und systematisch die Menschen zu erschießen, die dich am meisten verletzt haben, oder, Derek?«
    Derek wandte sich Peter zu, um ihm bei seiner Antwort direkt in die Augen zu sehen. »Nein«, sagte er. »Aber manchmal wünschte ich, ich hätte es getan.«
    Als Lacy jetzt Josie Cormier vor sich sah, reagierte sie mit gemischten Gefühlen. Sie hatte Josie nicht nur als Neugeborenes gekannt, sondern auch als kleines Mädchen und Spielgefährtin von Peter. Gerade deshalb hatte es eine Zeit gegeben, in der sie Josie regelrecht gehasst hatte, weil sie so grausam gewesen war, sich von ihrem Sohn abzuwenden. Selbst wenn Josie nicht die Initiatorin der Schikanen gewesen war, die Peter während seiner gesamten Schulzeit hatte erdulden müssen, sie hatte sie auch nicht zu verhindern versucht, weshalb sie in Lacys Augen mitverantwortlich war.
    Doch jetzt sah sie, dass Josie Cormier zu einer hinreißenden jungen Frau herangewachsen war, die ruhig und nachdenklich wirkte. Lacy war erstaunt gewesen, als Josie sie mit besorgten Fragen nach Peter bombardierte: War er nervös wegen des Prozesses? Fiel es ihm schwer, eingesperrt zu sein? Wurde er auch dort schikaniert? Du solltest ihm mal schreiben, hatte Lacy vorgeschlagen. Ich bin sicher, er würde sich freuen, von

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