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19 Minuten

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Titel: 19 Minuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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registriert, dass er von Schulkameraden umgeben ist, die er entweder getötet oder verletzt hat. Er setzt sich hin und löffelt in aller Ruhe und scheinbar ungerührt von dem Blutbad um sich herum diese Rice Krispies.«
    »Wie erklären Sie sich den Umstand, dass viele Kinder, auf die Peter schoss, nicht unbedingt zu den >Angesagten< an der Schule zählten und dass sogar ein Lehrer unter den Opfern ist?«
    »Auch das belegt, dass Peter kein rationales Verhalten zeigte«, antwortete der Psychiater. »Er konnte sein Handeln nicht kontrollieren. Er war losgelöst von der Realität der Situation. Jeder, der Peter während jener neunzehn Minuten begegnete, war eine potenzielle Bedrohung.«
    »Wann endete Peters dissoziativer Zustand Ihrer Meinung nach?«, fragte Jordan.
    »Nach seiner Festnahme im Gespräch mit Detective Duch-arme. Da erst zeigte er eine angesichts der grauenhaften Situation normale Reaktion. Er fing an zu weinen und verlangte nach seiner Mutter - was auf ein Erfassen der Umgebung und auf ein angemessenes, kindliches Verhalten hindeutet.«
    Jordan lehnte sich gegen das Geländer vor der Geschworenenbank. »Wir haben gehört, Dr. Wah, dass Peter nicht der Einzige an der Schule war, der Opfer von Schikanen wurde. Wieso hat ausgerechnet er in dieser Weise darauf reagiert?«
    »Nun, wie ich schon sagte, unterschiedliche Individuen reagieren unterschiedlich auf Stress. Ich habe bei Peter eine extreme emotionale Verletzlichkeit festgestellt, die ja gerade der Grund dafür war, weshalb er aufs Korn genommen wurde. Peter hielt sich nicht an die ungeschriebenen Regeln für Jungs. Er war kein guter Sportler. Er war nicht hart im Nehmen. Er war sensibel. Und Anderssein wird nicht immer respektiert - vor allem nicht im Teenageralter. In der Pubertät geht es darum, dazuzugehören, und nicht darum, sich abzuheben.«
    »Wie kommt es, dass ein emotional verletzliches Kind eines Tages mit vier Schusswaffen in eine Schule marschiert und neunundzwanzig Menschen niederschießt?«
    »Ein Grund ist die posttraumatische Belastungsstörung, also Peters Reaktion auf chronische Viktimisierung. Aber ein weiterer wichtiger Grund ist die Gesellschaft, die sowohl Peter als auch diejenigen, die ihn viktimisiert haben, hervorgebracht hat. Peters Reaktion wurde durch die Welt, in der er lebt, verschärft. Er sieht brutale Videospiele, die überall angeboten werden; er hört Musik, die Mord und Gewalt verherrlicht. Er sieht seine allseits beliebten Peiniger, die ihn herumschubsen, schlagen und erniedrigen.« King schüttelte den Kopf. »An jenem Morgen ist Peter im Grunde lediglich zu der Person geworden, die er schon immer hätte sein sollen.«
    Niemand wusste das, aber einmal hatte Josie mit Matt Royston Schluss gemacht.
    Sie waren seit fast einem Jahr zusammen, als Matt sie eines Abends abholte. Es war Wochenende, und einer aus der Foot-ballmannschaft, den Brady kannte, gab eine Party. Hast du Lust hinzugehen hatte Matt gefragt, obwohl sie schon fast dort waren, als er sie das fragte.
    Laute Musik dröhnte aus dem Haus, und davor parkten Autos am Straßenrand, auf dem Bürgersteig und dem Rasen. Durch die offenen Fenster sah Josie Leute tanzen. Als sie die Einfahrt hochgingen, kotzte gerade ein Mädchen in die Büsche.
    Matt ließ ihre Hand nicht los. Sie schoben sich durch das Gedränge bis in die Küche, wo das Bierfass stand, und dann zurück ins Esszimmer, das praktisch leer geräumt worden war, um als Tanzfläche zu dienen. Es waren nicht nur Leute von der Sterling High da, sondern auch welche von außerhalb. Manche hatten die typischen rotgeränderten Augen und den schlaffen Starrblick vom Kiffen. Jungen und Mädchen taxierten einander, Sex lag förmlich in der Luft.
    Josie kannte niemanden, aber das spielte keine Rolle, weil sie ja mit Matt da war. In der Hitze von einhundert Körpern pressten sie sich enger aneinander. Matt schob ein Bein zwischen ihre, während die Musik pulsierte wie Blut, und sie hob die Arme, schmiegte sich an ihn.
    Es passierte, als sie zur Toilette gehen musste. Zuerst hatte Matt mitkommen wollen, weil er meinte, allein wäre sie nicht sicher. Sie hatte ihn schließlich davon abbringen können, doch als sie losging, drehte sich ein großer Typ mit einem Ring im Ohr zu schnell um, und sie bekam einen Schwall aus seinem Bierglas ab. Ach du Scheiße, sagte er.
    Ist nicht schlimm. Josie zog ein Kleenex aus ihrer Tasche und begann an ihrer Bluse herumzutupfen.
    Lass mich das machen, sagte der Junge und nahm

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