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1911 - Die Flotte der Feiglinge

Titel: 1911 - Die Flotte der Feiglinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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könne man dem Tresor seinen Inhalt nicht entreißen, ohne Gewalt anzuwenden, doch dann gelang es dem Spezialisten, dem Geheimnis der Sicherung Schritt für Schritt näher zu kommen. Oft wußte er gar nicht, weshalb er diese oder jene Entscheidung traf, und manchmal schien er wie in Trance zu handeln.
    Dennoch vergaß er nicht, jeden Schritt laut zu kommentieren, damit die syntronische Aufzeichnung alles mitbekam, und die Optik seines Armbandkombigerätes immer wieder auf den Monitor des Tresors zu richten.
    Alaska Saedelaere war zufällig dabei, als sich der Tresor schließlich öffnete. „Bravo!" lobte er Tars. „Wie hast du das eigentlich gemacht?"
    Der Einbruchsspezialist blickte ihn ratlos an und suchte vergeblich nach einer Antwort. „Das kann ich dir auch nicht erklären." Er zuckte mit den Achseln. „Irgendwie ist es gegangen."
    „Wir müssen das Ergebnis für die Tresore der anderen Raumschiffe reproduzieren", betonte der Träger der Haut. „Keine Sorge", beruhigte Tars ihn. „Die Syntronik hat alles verfolgt. Inzwischen hat sie meine Arbeit längst analysiert und wird uns vermutlich ein Programm liefern, mit dem wir alle Tresore der Dscherro öffnen können."
    Der Meisterdieb behielt recht. Als er den Syntron später an einen Drucker anschloß, erhielt er die nötigen Informationen.
    Der Tresor enthielt eine Reihe von Speichereinheiten und schriftlichen Informationen. Um sie auswerten zu lassen, packte Alaska alles aus, übergab einen Teil an Tars und trug es zusammen mit ihm in die Hauptleitzentrale, wo andere Spezialisten des TLD sich seit vielen Stunden darum bemühten, die Steuerung des Schiffsantriebs, seine Infrastruktur und seine Waffensysteme zu enträtseln.
    Bisher hatten sie so gut wie nichts erreicht, Sie hofften nun, mit Hilfe der Informationen aus dem Tresor endlich Fortschritte machen zu können.
    Unter ihnen war Tim Routhioruke. Die Mißerfolge hatten ihm seine gute Laune verdorben. „Wir haben immerhin herausgefunden, daß die Dscherro sogenannte Footen benötigt haben, um die Raumschiffe in Vollautomation zu lenken", berichtete er. „Weiß der Teufel, was das ist Footen! Möglicherweise sind es Zusatzgeräte, die wir noch nicht gefunden haben."
    „Oder es geht um die Speicherelemente aus dem Tresor", vermutete Alaska. „Oder es ist eine zweite Lebensform", ergänzte Mandreko Tars. „Es wäre doch möglich, daß die Dscherro nicht allein waren an Bord."
    „Halt du dich da raus!" empfahl Routhioruke ihm, wobei er ihn mit einem ärgerlichen Blick bedachte. „Wir können auf deine Überlegungen ganz gut verzichten."
    „Wie kommst du darauf?" fragte der Träger der Haut und zog sich mit Tars bis zum Ausgangsschott zurück. „Es ist der Gestank", antwortete er. „Die Leichen der Dscherro sind entfernt worden, aber es riecht immer noch nach Verwesung.
    Ich glaube, daß es noch mehr Tote an Bord gibt. Sie sind irgendwo verborgen. Vielleicht sind sie so klein, daß wir sie übersehen haben."
    Tim Routhioruke schrie auf, schlug mit der Faust auf die Platte eines Steuerpults, sprang auf und kam zu ihnen. „Woher hast du das gewußt, Langfinger?" brüllte er auf einmal auf. „Was?" Mandreko Tars hob ahnungslos die Arme. „Wovon sprichst du überhaupt?"
    „Diese Footen sind Lebewesen", berichtete der Pilot. „Ich habe es gerade eben anhand der Unterlagen aus dem Tresor herausgefunden. Ohne deren Hilfe läuft so gut wie nichts an Bord. Wenn ich den Informationen glauben darf, dann sind unsere zehntausend Agenten gerade mal in der Lage vier oder fünf der 55 Einheiten zu steuern, und das auch nur mehr schlecht als recht."
    „Fünf Raumschiffe gegen die ganze Horde von Taka Hossos, die ihre Raumschiffe und alle Waffensysteme routiniert einsetzen kann?" Alaska Saedelaere schüttelte verzweifelt den Kopf. „Das wäre nichts weiter als ein Massenselbstmord."
    Der Plan Gia de Moleons schien gescheitert zu sein, bevor er überhaupt Konturen angenommen hatte. „Wir arbeiten weiter", versprach Tim Routhioruke. „Bevor wir nicht alle Informationen aus den Speichern abgerufen haben, geben wir nicht auf."
    Der Pilot kehrte an das Pult und zu den anderen Spezialisten zurück. „Warum schalten wir die Thorrimer eigentlich nicht ein?" fragte Mandreko Tars. „Sie können ihre Handelsraumer fliegen, also sollten sie auch in der Lage sein, uns an Bord der Dscherro-Raumer zu helfen."
    „Mit ihnen hätten wir eine Flotte der Feiglinge", versetzte der Träger der Haut.
    Dann wurde ihm bewußt,

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