1934 - Shabazzas Tagebuch
Doppelgalaxis steht. Dann haben wir es mit einem Netz von Stationen zu tun, das ganz DaGlausch und die Salmenghest umspannt, ein umfassendes Spionagesystem also."
„Die holographische Karte mit an die tausend darauf verzeichneten Stationen, ja", sagte Fee und nickte ernst.
„Die in der von euch gefundenen Station verwendete Technik liegt weit über dem gängigen Niveau DaGlauschs und Salmenghests, stammt also mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht aus einer dieser beiden Galaxien", faßte Navajo einige weitere Erkenntnisse zusammen. „Gia de Moleon geht davon aus, daß ihr durch Zufall über eine Spur gestolpert seid, die mit Shabazza und der SOL zu tun hat."
„Shabazza", sagte Fee Kellind. „Immer wieder dieser Name. Als ob dieses Wesen an allem schuld wäre!"
Navajo hob die Schultern. „Er ist der große Feind der Koalition Thoregon und derjenige, der hinter all dem Unheil steht, das durch Goedda und die Tolkander angerichtet wurde. Aber zurück zu den fremden Stationen. Auch Alashan liegt in deren Erfassungsbereich. Die Gefahr für die Stadt ist noch größer als angenommen. Möglicherweise reicht ein kleiner Fehler, um Shabazza auf uns aufmerksam zu machen."
„Wobei wir davon ausgehen müssen", sagte Gia de Moleon, „daß Alashans Position Shabazza ohnehin schon bekannt ist. Schließlich hat er selbst das Heliotische Bollwerk hierher gerichtet. Alashan wird, unserer Ansicht nach, nur dadurch geschützt, daß wir einfach ein zu vernachlässigender kleiner Faktor sind. Shabazza bekämpft schließlich ganze Galaxien. Wir müssen also dafür Sorge tragen, daß Shabazza die Ereignisse der Zukunft nicht mit uns in Verbindung bringt. Die Vorbereitungen zum Krisenfall Robinson scheinen dringender denn je zu sein."
„Und ausgerechnet jetzt fällt die GOOD HOPE III aus", seufzte Navajo.
„Ich habe mit den Technikern gesprochen", berichtete Fee Kellind. „Sie sind zuversichtlich, die Gravitraf-Speicher innerhalb der nächsten zwei oder drei Wochen wieder funktionsfähig machen zu können."
„Was uns ebenfalls stark beunruhigt", sagte Navajo, „ist natürlich die Vernichtung der SERUNS auf Kre’Pain. Es scheint so, als sei es den Korrago gelungen, in die SERUN-Systeme eine Art selbstmodifizierenden Virus einzuschleusen, der kleine syntronische Systeme wie die der SERUNS zur Selbstvernichtung treibt."
„Meine Experten", führte Gia de Moleon aus, „behaupten einhellig, daß dagegen momentan kein Kraut gewachsen sei und es keine Abwehrmöglichkeit gebe. Sie haben sich eure Aussagen mehrfach angehört und die Pikosyns nach allen Regeln der Kunst durchleuchtet. Wir wissen zwar immer noch nicht, wie das alles funktioniert, haben’ jetzt jedoch eine sehr konkrete Vermutung. Die Syntronik hat dafür eine hohe Wahrscheinlichkeit errechnet."
Gia de Moleon hob beide Hände, als wolle sie sich entschuldigen.
„Die Sache ist richtig heikel", fuhr sie dann fort. „Offensichtlich können die Korrago mit ihrer Waffe die Paratronschirme nicht auf direktem Wege durchdringen. Sie messen aber die Mikropulsationen der Paratronschirme an und schaffen es, diesen Schwingungen eigene Subschwingungen aufzumodulieren. Damit werden die Informationen nach innen übertragen, da die Subschwingungen das Korragische Virus kodieren. Die syntronischen Steuergeräte, die im SERUN naturgemäß unglaublich klein sind, versuchen natürlich, diese Störschwingungen auszugleichen, und werden dadurch gezwungen, die aufmodulierten Schwingungen zu wiederholen. Spätestens dann haben sie das Virus kopiert, womit dieses die übrigen syntronischen Elemente des SERUNS infiltriert."
„Und Syntroniken?" fragte Navajo.
„Anscheinend wird jedes System, das erstens entsprechend komplex und zweitens aktiviert ist, automatisch infiziert", berichtete die TLD-Chefin. „Nichtautarke Netzwerke, wie zum Beispiel größere Syntroniken, planetare Computersysteme, Raumschiffe und so weiter sind nicht bedroht, sondern ausschließlich kleine autarke Einheiten wie Schutzanzüge."
„Puh!" machte Fee. „Das könnte sich als schwerer Schlag für die gesamte terranische Technik erweisen.
Auf die Überlegenheit und Perfektion der SERUNS haben wir uns bisher immer verlassen können. Aber ich habe es ja selbst erlebt."
„Das Computervirus wurde von unseren Spezialisten als Korragisches Virus bezeichnet", erklärte Navajo. „Oder kurz: KorraVir."
Der hagere Mann lehnte sich im Sessel zurück und legte seinen Zylinder zur Seite.
„Ich muß nun zugeben,
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