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1943 - Hetzjagd auf Century

Titel: 1943 - Hetzjagd auf Century Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tausenden von Terrassenbergen, einer gut funktionierenden Robotindustrie und den ins All drohenden 22.000 Kampfschiffen modernster Prägung.
    Und doch war Shabazza nicht zufrieden.
    „Die großen Hoffnungen, die ich in die Forscher von Lokyrd gesetzt habe, haben sich nicht erfüllt", klagte er 1Korrago sein Leid.
    1-Korrago hatte das Gefühl, nur noch dann als Gesprächspartner gut zu sein, wenn es darum ging, Shabazza durch passende Worte seelisch aufzurichten.
    „Nach wie vor ist kein Eindringen in den Kessel möglich", murrte Shabazza. „Es ist zum Verzweifeln, denn mein Herr Torr Samaho erwartet es von mir! Doch habe ich andererseits keine Möglichkeit, die kosmische Fabrik MATERIA zu kontaktieren. Ich muß mit dem klarkommen, was mir gegeben wurde und das sind in erster Linie die SOL mit ihrer Ausrüstung, die Nano-Kolonnen, die Korrago und einige wichtige Informationen."
    „Ich würde dir gerne helfen, Herr, wenn ich dazu in der Lage wäre", versicherte ihm 1-Korrago.
    Shabazza funkelte ihn aus schwarzen Augen an. So klein, wie sein Kopf anfangs gewesen war, so groß und dominant war er nun. Der Rest des Körpers wirkte dagegen wie der eines Gnoms.
    „Helfen?" fuhr Shabazza ihn an. „Du, mein Diener? Wer hat dich um Hilfe gebeten?"
    „Ich dachte nur ..."
    „Ach was, du dachtest! Fahr die Impulse deiner Emotio-Schnittstelle hinunter, du gehst mir sonst auf die Nerven. Ich brauche keinen Tröster, sondern einen Befehlsempfänger!"
    Das war der neue Shabazza, dachte 1-Korrago und gehorchte, schaltete seine optionale Seele ab.
    „Du hörst mir teilnahmslos zu?" fragte Shabazza. „In Ordnung. Die neuen Korrago-Modelle sind ohpehin weiter entwickelt und besser als du. Daß ich dich um mich dulde, hast du nur deinen Verdiensten in der Vergangenheit zu verdanken."
    „Ja, Herr", reagierte 1-Korrago leidenschaftslos.
    „Dann paß jetzt auf! Ich habe folgenden Plan, um die Koalition Thoregon zu schädigen, noch bevor es zum Konstituierenden Jahr kommt. Zuerst werde ich den Chaosmacher von Norrowwon befreien, dann die Große Mutter Goedda. Ich werde meine Nano-Kolonnen gegen die Baolin-Nda in ihrem Baolin-Deltaraum einsetzen und gegen die vier Drachen der Galaxis Plantagoo. Weitere drei werden sich gegen die sogenannten Heliotischen Bollwerke richten. Die Nano-Kolonnen werden von Beibooten der SOL an ihre Bestimmungsorte gebracht werden, den Rest erledigen die Kolonnen dann von selbst. Sie sind geradezu prädestiniert für die Fehlsteuerung technischer Anlagen."
    „Ja, Herr", sagte 1-Korrago stumpf.
    „Du hörst mir überhaupt nicht richtig zu!" schalt Shabazza seinen Diener.
    „Ich gehorche nur, Herr", konterte der Roboter.
    Shabazza sprang aus seinem Sitz auf und fuhr sich mit seinen Händen durch das wirre, weiße Haar.
    „Ich wußte, daß du nichts mehr wert bist! Ich hätte nicht auf mein Gefühl hören und dich längst verschrotten sollen! Du bist zu alt, 1-Korrago, nur noch ein Zerrbild deiner Selbst! Geh jetzt!"
    „Ja, Herr."
    1-Korrago schwebte auf seinen Antigravkissen aus der Kabine, die Shabazza inzwischen auf Century Ibewohnte, oben auf dem ersten jemals hier in die Höhe gebauten Terrassenberg.
    Ein Terraner hätte gesagt: wie ein geprügelter Hund.
     
    *
     
    Mein Name ist 1-Korrago. Dies ist der Tiefpunkt.
    In meinem langen Leben war ich manchmal der Verzweiflung nahe, als ich einsam auf meinen Herrn wartete, als ich das Elend der Solaner miterleben mußte, als ich mit SENECA einen Freund und Gesprächspartner verlor.
    Doch alles das ist nichts gegen die Erniedrigungen, die ich in diesen Tagen durch meinen Herrn Shabazza erfahren muß.
    Ich fahre meinen Emotio-Simulator hoch und fühle Haß auf ihn.
    Shabazza gibt mir das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden. Er macht sich über mich lustig, verhöhnt mich, demütigt mich vor anderen Korrago. Aber wer hätte ihm diese neuen, angeblich besseren Korrago geschenkt, wenn nicht ich?
    Er verletzt mich ununterbrochen. Wenn ich ihm nur noch lästig bin, warum gibt er mir nicht den Befehl, mich zu desaktivieren? Ich müßte gehorchen, denn ich stehe in seinem Bann.
    Macht es ihm Spaß, mich zu quälen? Ist er wirklich noch derselbe wie früher, nur in einem anderen Körper?
    Ich hasse meinen Herrn Shabazza, aber ich kann nichts gegen ihn tun. Ich muß gehorchen, auch wenn er Unmögliches von mir verlangt.
    Soll es, nach all den vielen tausend Jahren, somit mir zu Ende gehen? Wird er mich verschrotten lassen?
    Ich halte dieses deprimierende

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