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1943 - Hetzjagd auf Century

Titel: 1943 - Hetzjagd auf Century Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß sie uns von unten entgegenkommen. Je tiefer wir dann sind, desto besser. Vielleicht erreichen wir das unterste Stockwerk ja noch, bevor sie eintreffen."
    Sie gelangten unangefochten bis zum Lift. Monkey steckte kurz den Kopf hinein und sah die Rückansicht des schwarzen Kolosses, der offenbar in der sechsten Etage auf ihre Rückkehr wartete und seine Aufmerksamkeit nicht dem Lift zuwandte. Die Menschen atmeten auf. Wenn es so blieb, hatten sie eine Chance.
    Von unten kam noch nichts.
    Nächeinander betraten die sechs Menschen den Schacht und ließen sich nach unten tragen. Es schienen Ewigkeiten zu vergehen. Noch war kein Grund zu sehen. Quälend langsam zogen die Ausstiege zu den einzelnen Stockwerken an ihnen vorbei, scheinbar nach oben.
    Tautmo Aagenfelt war schon wieder totenbleich und hielt sich den Bauch. Rhodan machte sich Vorwürfe, den Physiker nicht mit massiverem Druck auf die GLIMMER zurückgeschickt zu haben, als dies noch möglich gewesen war.
    Wie kamen sie zurück zum Transmitter in Shabazzas Wohnkabine?
    Hätten sie versuchen sollen, sich in das aufwärts gepolte Feld des Schachts zu begeben und lautlos hinter dem Rücken des Roboters zurück nach oben zu gelangen?
    Rhodan verneinte die Spekulation. Das Risiko wäre zu groß gewesen. Irgendwie hätte der Roboter sie bemerkt und dann der Reihe nach abgeschossen, einen nach dem anderen. Er würde sich hin und wieder auch nach dem Schacht umsehen.
    Rhodan erhielt die Bestätigung dafür, als er nach oben blickte. Er stieß einen heiseren Schrei aus. Die Köpfe seiner Begleiter ruckten nach oben, und alle sahen sie den schwarzen Schatten, der ihnen folgte. Der Robothüne hatte sie also entdeckt und nun die Verfolgung aufgenommen.
    Er kam von oben, und es war nur eine Frage der Zeit, wann unten die „normalen" Korrago auftauchten.
    Die Terraner saßen in der Falle, egal wie man es betrachtete.
     
    3.
     
    Vergangenheit
     
    Mein Name ist 1-Korrago. Ich befinde mich an Bord der SOL und nicht mehr auf MATERIA.
    Ich werde mir über meine Gefühle nicht klar.
    Einerseits hat sich meine uralte Sehnsucht erfüllt, und ich fliege mit meinem Herrn zu den Sternen.
    Andererseits begreife ich erst jetzt, daß ein langes Kapitel zu Ende gegangen ist - im Grunde meine ganze bisherige Geschichte.
    Ich wurde auf MATERIA aktiviert und durchlebte die Ewigkeiten. Ich sah unsere Raumschiffe starten und Rohstoffe für die nie endende Erweiterung der kosmischen Fabrikplattform besorgen. Ich sah andere Raumschiffe kommen und fertige Produkte an Bord nehmen, darunter auch kleinste Mengen des Ultimaten Stoffes.
    Ich werde nie Cairols Worte über diesen Stoff vergessen, nämlich daß er auf MATERIA eingefangen werde, bevor er zu Materie werden könne. Nur in diesem Stadium, bevor das erste Zeitquant greife, könne man ihn konservieren. Das Verfahren gelinge so gut wie nie, weshalb man um jedes Elementarteilchen kämpfe und es den Stoff so selten gebe.
    MATERIA war trotz der Einsamkeit mein Leben. Ich frage mich, ob ich dem, was nun auf mich zukommt, gewachsen bin.
    Es gibt inzwischen über tausend von mir und meinen ersten Nachkommen produzierte Korrago-Roboter auf der SOL, und es werden ständig mehr. Ich weiß nicht, zu welchem Zweck mein Herr Shabazza sie alle braucht, aber schon jetzt könnte er alle wichtigen Stationen der SOL und die Hälfte der Beiboote mit ihnen besetzen.
    Hätten die Solaner nicht gegen Torr Samaho rebelliert, dann hätten sie ihr Schiff behalten können. Sie sind an ihrem Elend selbst schuld. Von MATERIA aus wurden sie - zumindest diejenigen, die überlebt haben - zu einem unbekannten Ort in die Verbannung gebracht. Ich konnte ihnen nicht helfen.
    Am Anfang hatte ich Mitleid mit ihnen. Dann, als sie den Aufstand probten, wich dieses Mitleid einer gewissen Distanz, und am Ende mußte ich aufpassen, daß meine Gefühle für sie nicht in Haß umschlugen.
    Aber all das ist Vergangenheit. Für mich beginnt eine neue Zeit, ein neues Leben an der Seite meines Herrn Shabazza.
    Die SOL rast im HypertaktÜberlichtflug ihrem fernen Ziel entgegen. Von den 1230 weichen Transitionen pro Sekunde merken wir nichts, kein organisches Wesen würde etwas spüren. Es findet keine vollständige Rematerialisation statt, sondern nur ein teilweises Eintauchen in den Normalraum, gefolgt von einem ebenso weichen Abstoßen aus ihm. Die maximale Geschwindigkeit beträgt mehr als 120 Millionen Überlicht.
    Was mag uns am Ziel erwarten?
     
    *
     
    Saul Hernander und Elli

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