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1943 - Hetzjagd auf Century

Titel: 1943 - Hetzjagd auf Century Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kreen teilten sich die letzte Konzentratnahrung, bevor sie sich wieder mit neuen Würfeln eindecken konnten. Sie saßen auf dem Boden des kleinen Lagerraums, der mit Containern und Kisten so vollgestellt war, daß sie und ihre Freunde ein Dutzend Verstecke nutzen konnten, falls tatsächlich einmal eine Robotpatrouille diesen abgelegenen und vergessenen Teil der SOL-Zelle 1 entdecke und durchsuchte.
    Es gab sogar eine funktionierende Lufterneuerungsanlage. Dieser kleine Bezirk war nicht von den Umbauarbeiten betroffen gewesen und einer der wenigen, aus dem nicht die Atemluft entwichen war. Schotte und Schleusen sorgten dafür, daß es so blieb, auch wenn die Solaner sich einmal herauswagten, etwa um sich mit neuen Konzentraten einzudecken - was jetzt wieder nötig war.
    28 von ihnen lebten noch: zehn Frauen, fünfzehn Männer und drei Jugendliche. Sie hatten sich, als die Solaner aus ihrem Schiff vertrieben wurden, hier versteckt und waren bis zum jetzigen Tag unentdeckt geblieben. Sie nutzten autarke Energiesysteme, die auf primitiver Elektronik aufbauten und so angesichts der starken Energieströme im ganzen Raumschiff nicht angemessen werden konnten. So erneuerten sie ihre Luft, so sorgten sie für Wärme und Licht, wenngleich auf niedrigstem Niveau.
    Sie hatten zudem sämtliche Optiken unbrauchbar gemacht, die eine Einsicht in diesen Sektor von der Zentrale aus ermöglicht hätten.
    „Wir fliegen", stellte Elli fest, Sauls Tochter. „Und zwar schon eine ganze Zeit. Es sieht so aus, als hätte die SOL einen neuen Kommandanten bekommen."
    „Ein Mann allein kann dieses Riesenschiff nicht fliegen", meinte Saul. „Er muß schon über eine entsprechende Besatzung verfügen. Aber immerhin ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, auf den wir all die Jahre über gehofft hatten, Elli. Die SOL hat die gigantische Weltraumplattform verlassen und ist von ihren Robotern abgeschnitten. Wir können endlich unseren Plan in die Tat umsetzen und SENECA befreien. Mit ihm zusammen erobern wir unser Schiff zurück."
    Sie nickte heftig. Elli war etwa dreißig Jahre alt, ihr Vater etwa um die Hundert.
    Nes Hyalili, Ellis Lebensgefährte, kam zu ihnen gelaufen und ließ sich auf den Boden fallen. Er war außer Atem. Es war sein erster Ausflug seit Wochen gewesen; die kleine Gruppe hatte sich in den letzten Monaten extrem zurückgezogen, und niemand hatte das Versteck verlassen.
    „In der ganzen SOL wimmelt es von Robotern", berichtete er. „Sie sehen alle gleich aus, fast wie wir, aber schwarz und nackt. Sie sind die neue Besatzung."
    „Was machen unsere Pläne zur Befreiung SENECAS?" fragte Saul.
    Die letzten Solaner wußten, daß ihr altes Bordgehirn von der Syntronik SOLHIRN vollkommen isoliert wurde und mit keinem der Bordsysteme mehr in Kontakt treten konnte. SENECA wieder „an die Macht" zu bringen, das war ihr vorrangiges Ziel.
    „Die Schläfer-Kampfroboter warten nur auf ihr Signal zum Angriff und die letzte Programmierung", antwortete Nes. „Sie werden SOLHIRN vernichten!"
    „Wenn es nur schon soweit wäre!" seufzte Elli. „Worauf warten wir also noch?"
    „Auf nichts. Das Feuerwerk kann losgehen."
    „Wie viele Roboter haben wir noch?" fragte Saul.
    „Knapp fünfzig TARA-III-UHs. Wir haben einen Weg ausgeknobelt, auf dem sie direkt zu SOLHIRN kommen, ohne zu große Gefahr der Entdeckung durch Lüftungsschächte und unbenutzte Gänge."
    „Dann ist die Stunde gekommen, auf die wir all die Jahre gewartet haben", sagte Saul, es klang fast ehrfürchtig. „Es sind unsere letzten Roboter. Schicken wir sie in den Einsatz. Wer weiß, ob wir diese Chance noch haben, wenn die SOL erst einmal irgendwo gelandet ist und von Tag zu Tag wächst die Zahl der feindlichen Roboter!"
    „Ich unternehme alles Notwendige", versprach Nes. Er beugte sich zu Elli hinüber und küßte sie.
    „Diesmal wird es klappen."
    „Das habe ich leider schon zu oft gehört", sagte Saul, als er Nes die Hand drückte. „Alle unsere bisherigen Anschläge sind gescheitert. Zum Glück wurden sie auf SENECA geschoben, und unsere Existenz blieb verborgen. So muß es auch bleiben, bis SENECA wieder die Gewalt über das Schiff hat, Nes."
    „Keine Sorge", versicherte der junge Solaner, nickte Elli noch einmal zu und verschwand auf leisen Sohlen aus dem Lagerraum.
    „Wir werden das Schiff zurückerobern und nach unseren verschwundenen Brüdern und Schwestern suchen", sagte Saul. „Kampf auf Leben und Tod! Es sind schon so viele gestorben, auf uns kommt es da auch

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