1943 - Hetzjagd auf Century
konnte. Während des Umbaus aber waren so gut wie alle Sektoren der SOL luftentleert worden.
Bevor 1-Korrago den Gedanken weiterspann, erinnerte er sich an das, was vordringlich von ihm erwartet wurde: die Reparatur SOLHIRNS.
Die Zerstörung einzelner Bereiche blieb nicht ohne Folgen. Innerhalb ganzer Sektoren der SOL fiel das Licht aus; es funktionierten keine Laufbänder und keine Antigravschächte mehr. Die künstliche Schwerkraft war gestört. Der Überlichtantrieb stotterte und ließ das Schiff in den Normalraum zurückfallen. Dies alles war es, was als erstes repariert werden mußte.
1-Korrago rief sämtliche hierfür spezialisierte Roboter zu sich und funkte ihnen seine Kenntnisse über SOLHIRN zu. Es war nun ihre Aufgabe, die Sollmit den Istwerten zu vergleichen und den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.
1-Korrago begab sich indessen zur Mittelteil-Zentrale, wo Shabazza schon ungeduldig auf ihn wartete.
Er erstattete ihm Bericht. Kein einziger SOL-Kampfroboter war entkommen, und die Korrago arbeiteten intensiv an der Reparatur SOLHIRNS.
„Wie konnte es dazu kommen?" fragte Shabazza. „Hat SENECA seine Hände im Spiel?"
„Nein, Herr."
„Wer war es dann? Wann wurden die Roboter programmiert?"
„Erst vor wenigen Stunden, Herr."
Shabazza, der ihm gerade den Rücken zugekehrt hatte, wirbelte herum und starrte ihn aus glühenden Augen an. „Vor wenigen Stunden? Wie erklärst du dir das?"
1-Korrago zögerte einen Augenblick. Dann sagte er: „SENECA als Urheber des Überfalls scheidet definitiv aus. Es gibt nur eine Möglichkeit, Herr, wenn die Roboter sich nicht selbst programmiert haben."
„Was Unsinn ist, das weißt du. Also welche Möglichkeit?"
1-Korrago sah seinen Herrn an und wurde an ein Raubtier aus seinen Programmbibliotheken erinnert, das zum Sprung auf ihn ansetzte.
„Es gibt noch Solaner an Bord", sagte der Roboter langsam. „Es widerspricht zwar jeder Logik, doch nur so läßt sich der Überfall der Kampfroboter erklären. Es gibt noch Solaner an Bord, die all die Jahre des Umbaus der SOL und des Wartens auf dich überlebt haben."
„Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür?" wollte Shabazza wissen.
„Denkbar gering. Sie liegt bei acht‘ zehn Prozent."
Shabazza schwieg. Seine Augenbrauen zuckten. Er stützte den Kopf auf eine Faust.
„Dann wird ab jetzt Jagd auf eventuell noch lebende Solaner gemacht!" brach es schließlich aus ihm heraus. „Ihr müßt ihre Schlupfwinkel finden. Qder warte - ich habe eine bessere Idee! Wir pumpen die Atemluft in den beiden SOL-Zellen ab, und zwar aus jedem einzelnen Raum und in einer Zelle nach der anderen. Du läßt eine Formenergiekuppel im Leerraum erschaffen, in die du all diese Luft pumpst und komprimierst. Erst nach Stunden werden wir sie wieder zurückpumpen und dann die Luft aus dem Mittelteil pressen. Danach wird keiner der Solaner mehr am Leben sein."
„Es ist eine geniale Idee, Herr", sagte 1-Korrago.
„Dann machen wir es so. Dieses Ungeziefer muß verschwinden, und zwar endgültig und so schnell wie möglich. Bereite alles vor, 1-Korrago!"
Der schwarze Roboter bestätigte und machte sich an die Arbeit.
4.
Gegenwart
Der große Korrago folgte ihnen von Stockwerk zu Stockwerk, mit der gleichen Gleitgeschwindigkeit.
Daß er noch nicht das Feuer auf sie eröffnet hatte, lag wahrscheinlich an der Rückstoßwirkung seiner Strahler, solange sie im Antigravmedium waren.
Er war Bedrohung genug, aber vielleicht konnten sie ihm entkommen, wenn sie erst festen Boden unter den Füßen hatten. Perry Rhodan glaubte, einen hellen Flecken unter sich zu sehen, und tatsächlich wurde er größer. Es war der Boden des letzten Geschosses dieses Terrassenbaus, und noch waren unten keine Korrago-Roboter zu sehen.
„Wir schaffen es!" rief der Terraner seinen Begleitern zu. „Wir können es schaffen!"
„Deine Worte in Gottes Ohr", sagte Fee. „Ich stelle mir gerade vor, wie von allen Seiten Hunderte, ja Tausende von Korrago heranmarschieren, um uns einzukesseln. Was dann? Wir haben keine Chance gegen sie und den dicken Brocken, der von oben kommt."
„Noch ist es nicht soweit", entgegnete Perry. „Aber haltet eure Waffen weiterhin schußbereit."
Sie passierten die letzten Ausstiege, dann setzten sie auf. Blitzschnell rannten sie aus dem Schacht und warfen sich in jede Deckung, die sich ihnen bot.
Noch war nichts von Korrago zu sehen. Es gab auch hier lange Gänge und Ringkorridore, die sie schnitten. Der
Weitere Kostenlose Bücher