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1948 - An den Grenzen der Macht

Titel: 1948 - An den Grenzen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gleich..."
    Ein Schrei erklang. Er kam aus dem Bereich der Schirmfelder. Mitten aus dem Nichts ragte plötzlich ein menschlicher Mund. Ein Stück abwärts entdeckte Tuyula Vincent Garrons rechten Unterarm. Dann tauchten an einer anderen Stelle vier Finger der linken Hand auf.
    „Los, hilf ihm!"
    Jankinnen schob sie mit unwiderstehlicher Kraft nach vorn. Das rosarote Wabern der Schirmfelder erlosch. Fast gleichzeitig stieß Kalmaren einen Warnschrei aus. Die Felder flammten wieder auf.
    „Die Gefahr für das Schiff ist zu groß. Ich versuche es mit einer Strukturlücke."
    Tuyula versteifte sich, und Jankinnen mußte sie mit Gewalt durch die Lücke schieben.
    Der Mund mitten in der Luft bewegte sich. Garrons Zunge war zu sehen. Sie besaß ebenfalls Narben.
    „Meine Kleine", ächzte der Mutant. „Wenn du in der Nähe bist, dann rette mich! Komm her zu mir! Gib mir deine Hand!"
    Tuyula schloß fast schon mit dem Leben ab. Sie trat näher und streckte ihre Hand nach der Garrons aus. Aber da explodierte eine feurige Lohe vor ihr, warf sie rücklings zu Boden. Aus der Lichtflut stürzte Vincent Garron, er blieb mit dem Gesicht nach unten liegen.
    Hinter Tuyula erloschen die Schirmfelder. Mit einem Auge nahm sie wahr, daß Joskar Jankinnen sich näherte.
    „Der Spuk ist vorüber", sagte der Milliardär und beugte sich über Garron. „He, du solltest das nicht noch einmal machen, Vince. Sonst hast du kein Schiff und keine Besatzung mehr. Ohne Schutzanzug wirst du einen jämmerlichen Dekompressionstod sterben. Ist das dein Ziel?"
    Garrons Gesicht ruckte herum. Von unten herauf starrte er den Milliardär mit dem erbsengroßen Perlamarin am rechten Nasenflügel an.
    „Dir geht es doch vor allem um die eigene, nichtsnutzige Haut!" zischte er.
    Dann erhob er sich und trat zu Tuyula.
    „Danke, mein Kleines. Du hast mich gerettet. Ohne dich wäre ich für immer in der Senke steckengeblieben."
    Tuyula schwieg verwirrt. Sie war doch gar nicht bei ihm gewesen. Wie hatte sie seine Fähigkeiten dann verstärken können? Eine entsprechende Frage lag ihr auf der Zunge, doch sie kam nicht dazu sie auszusprechen.
    Jankinnen schob Tuyula zur Seite. „Ich weiß, was du denkst, Vince. Es kann nur an ihm liegen."
    Der Mutant nickte heftig und stieß sich dabei das Kinn an der Brust.
    „Jaaa", dehnte er. Seine Stimme vibrierte. Mit jedem Atemzug straffte sich sein Körper mehr. „Er ist eine Gefahr für uns."
    „Dann töte ihn! Wirf ihn ohne Raumanzug aus dem Schiff!" verlangte Joskar Jankinnen. „Je schneller, desto besser."
    Vincent Garron schüttelte den Kopf. „Nein, so geht das nicht."
    „Du wirst es bereuen, glaub mir."
    Ein Blick aus den schmalen, zusammengekniffenen Augen des Olymp-Geborenen traf ihn.
    „Es ist keine Lösung. Es schafft mir das Problem nicht vom Hals."
    Der Schiffseigner zuckte mit den Achseln und ließ sich in einen Sessel" sinken.
    „Jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr, Vince."
    „Brauchst du auch nicht", entgegnete Garron. „Wenn ich den Fünften Boten von Thoregon töte, kommen andere seiner Art, um nach seinem Verbleib zu sehen.
    Spätestens in ein paar Monaten sind sie hier. Und dann?"
    Wieder zuckte Jankinnen mit den Achseln.
    „Dann stehe ich diesen Kerlen ebenso ahnungslos gegenüber wie jetzt diesem Mhogena", fuhr Garron fort. „Davon halte ich gar nichts."
    Tuyula hielt unwillkürlich den Atem an. Vincents Worte bestätigten das, was sie seit den Vorgängen im Amphitheater Mirkandols vermutet hatte. Zwischen dem Mutanten und dem Gharrer existierte ein Zusammenhang.
    Das Mädchen spürte, daß es ihr weiterhelfen konnte, wenn sie diesen Zusammenhang in Erfahrung brachte. Sie zermarterte sich den Kopf, wie sie es Vincent am besten beibringen konnte, ohne daß er Verdacht schöpfte.
    „Brauchst du mich noch?" erkundigte sie sich scheinheilig und mit dem harmlosesten Tonfall des Universums.
    Garron war so sehr durcheinander, daß er tatsächlich darauf hereinfiel.
    „Bleib an meiner Seite, kleine Tuyula!" antwortete er, und für einen Sekundenbruchteil huschte so etwas wie väterliche Zuneigung über sein Gesicht. „Gemeinsam steht uns das ganze Universum offen."
     
    5.
     
    Terra
    12. August 1290 NGZ
     
    Der Trivid-Sender hatte seine drei besten Moderatoren aufgeboten. Sie saßen an einem nierenförmigen Tisch ein wenig unterhalb des Podiums. Auf dem Podium selbst hatte als einzige Person die Frau Platz genommen, der die ganze Aufmerksamkeit der Sendung galt: Paola Daschmagan, die

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