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1954 - Flugziel Chearth

Titel: 1954 - Flugziel Chearth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben inzwischen neue Erkenntnisse gewonnen, und Garron wird mit uns zusammenarbeiten."
    „Muss Tuyula dabei sein?"
    „Sie hat den Angriff erstaunlich gut überwunden, aber sie will Garron noch nicht wiedersehen. Außerdem muss ihr Arm vorerst im Regenerationsbad bleiben."
    „Ich komme", entschied die Kartanin und unterbrach die Verbindung. Es war jetzt 15.30 Uhr. Der 18. September. Eineinhalb Tage waren seit Teks Verschwinden vergangen, sie erschienen ihr wie ein böser Traum. Noch immer flog die GILGAMESCH mit Unterlicht. Die Atmosphäre, als Dao-Lin den Sicherheitstrakt betrat, mutete sie eisig an.
    Der Kommandant der MERLIN, der Ertruser Kalle' Esprot, hatte zwei TARA-V-UH-Kampfroboter zur Bewachung des Mutanten abgestellt. Mhogena hielt sich im Hintergrund, würde aber ebenfalls keinen neuen Zwischenfall dulden. Fünfzehn Männer und Frauen waren versammelt. Obwohl seit beinahe drei Wochen im Raum, kannte Dao-Lin-H'ay noch nicht alle; die Namensschilder auf den Uniformen erwiesen sich einmal mehr als hilfreich. Myles Kantor, außer ihr der einzige Aktivatorträger, unterhielt sich soeben angeregt mit Boran Skarros und Ambras, dem Hyperphysiker und wissenschaftlichen Leiter auf Atlans RICO. Dr. Julio Mangana war anwesend und ebenso Somnaro, der Ara, der dem Medocenter auf Myles Kantors ENZA vorstand. Obwohl anerkannter, aber nicht praktizierender Klon-Spezialist, war Somnaro ein erklärter Gegner der Schulmedizin und bekannt für seine umfangreiche Sammlung sogenannter Hausrezepte, die den unterschiedlichsten Kulturkreisen galaktischer Völker entstammten. Die anderen Mediziner, Spezialisten im parapsychischen Bereich, kannte Dao-Lin noch nicht.
    Ebensowenig den Oxtorner. Der Mann hieß Denar Masall und tat auf der MERLIN Dienst. Dao-Lin' hatte allerdings schon von ihm gehört; an Bord kursierten Gerüchte, dass man Masall besser aus dem Weg ging. Mindestens eine Handvoll Personen behaupteten inzwischen, mit Masalls Okrill zusammengestoßen und dem Biest nur dank der eigenen Reaktionsschnelligkeit entronnen zu sein. Dumme Reden, fand die Kartanin, die den kahlköpfigen, über 1,90 Meter großen und in den Schultern 1,20 Meter breiten Umweltangepassten ausgiebig musterte.
    Die Oxtorner, entsann sie sich, stammten als Volk von der Besatzung eines auf der Extremwelt Oxtorne notgelandeten terranischen Auswandererschiffs ab. Innerhalb weniger Generationen waren ihre Erbfaktoren entscheidend verändert worden; Skelett und Muskulatur besaßen heute die Widerstandsfähigkeit von Stahlplastik. Oxtorne selbst galt als wenig angenehmer Ort. Niemand setzte sich gerne einer Schwerkraft von knapp fünf Gravos, Temperaturschwankungen zwischen hundert Grad Celsius plus und minus 120 Grad Celsius sowie Stürmen mit bis zu tausend Stundenkilometern aus. Schon bei dem Gedanken daran sträubte sich ihr Fell.
    Auch die Okrills stammten nicht ursprünglich von der Extremwelt, hatten sich aber schon lange vor den Menschen ihrer neuen Umgebung angepasst.
    Sie glichen achtbeinigen Fröschen, wurden im Durchschnitt 1,10 Meter lang und einen halben Meter hoch und waren alles andere als possierliche Tiere. Scharfe Reißzähne sowie ihre lange, elektrische Schläge austeilende Zunge, die sogar Terkonitstahl schmelzen konnte, verführten dazu, einen weiten Bogen um jeden Okrill zu schlagen. Erst vor kurzem hatte Tek von einem Oxtorner namens Omar Hawk und seinem Okrill Sherlock gesprochen. Das war im Zusammenhang mit Atlans Verschwinden auf Travers an gewesen, als von einer Zeitstation der Meister der Insel gemunkelt worden war.
    Warum lasse ich mich davon ablenken? durchzuckte es die Kartanin. Will ich der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen? Die Wahrheit ist leider, dass Tek, Atlan und Irma verschwunden sind und dass wohl nur Garron sie zurückholen kann, derselbe Garron, den ich beinahe erschossen hätte. Ihr Fell sträubte sich, als sie feststellte, dass der Todesmutant sie anstarrte. „Ich wollte Tuyula nicht töten", stieß er hervor. „Ich könnte es gar nicht, weil ich das Mädchen brauche. Und sie braucht mich." Der letzte Satz klang wie eine Entschuldigung. Dao-Lin schwieg dazu. Eigentlich hatte sie mit Garron reden wollen, aber sie konnte es nicht. Ihre Mundwinkel zuckten, und sie war froh, als Myles Kantor und der Oxtorner auf sie zukamen. „Falls es noch Zweifel gab, wo Tek verschwunden ist", begann Kantor, „wir haben inzwischen den Beweis dafür, dass sich seine Spur zwischen den Modulen verliert."
    „Tarlan hat Tekeners

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