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1967 - Die List des Scoctoren

Titel: 1967 - Die List des Scoctoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten nicht versucht, den Abstand zu verringern. Mittlerweile befanden sich auch Vil an Desch, Mhogena und Ganzetta in der Zentrale der ANUBIS.
    Das Syntron-Programm war aktiviert und würdedazwischengeschaltet werden, sobald das Aufnahmegerät den Scoctoren erfasste. Dro ga Dremm würde keinen unkonzentrierten, erschöpften Vil an Desch sehen, sondern einen energischen, dessen inneres Feuer keineswegs erloschen war. Der Zustand des Überläufers verschlechterte sich rapide. Sein Stoffwechsel, der hauptsächlich über die Haut abgewickelt wurde, schien völlig durcheinander zu sein. Die Epidermis wirkte im einen Augenblick pergamenten, im nächsten wieder nässlich, wie heftig transpirierend und übermäßig fettig.
    Vil zitterte am ganzen Leib und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Deshalb hatte man ihn kurzerhand in einen Sessel gesetzt. Tekener hatte sogar vorgeschlagen, ihn mit einem FesselfeId an Ort und Stelle zu halten, doch Atlan wollte jede Erniedrigung des Scoctoren vermeiden und verließ sich lieber auf den Syntron. „Sein rapider Verfall verwundert mich nicht", hatte Mhogena gesagt. „Elcoxol macht süchtig und abhängig. Je öfter man es verwendet, desto öfter braucht man es. Ein Scoctore, der es alle paar Tage oder gar täglich verwendet, kann ohne diesen lebensverlängernden Stoff zwei bis drei, maximal vier Wochen überleben. Ohne Elcoxol trocknet er nach dieser Frist aus und stirbt einen qualvollen Tod. Vil an Desch ist etwa neunhundert Jahre alt und hat nicht nur über die Verteilung von Elcoxol bestimmt, sondern unbeschränkten Zugriff darauf gehabt."
    „Vil an Desch ist dir gegenüber ja sehr mitteilungsbereit", hatte Tekener ironisch entgegnet.
    Auch diesmal verzichtete der neue Machthaber der Tazolen auf eine Begrüßung. „Ist der Ketzer nun willig, mit mir zu sprechen?" fragte er statt dessen. Altan lächelte leicht und schaute zu Vil an Desch hinüber, der eifrig, aber kraftlos nickte. „Du weißt, welche Ehre es ist, dass dein oberster Befehlshaber wegen dir ein Gebet unterbrochen hat?" konterte Atlan. Diesmal reagierte Dro ga Dremm gefasster. „Er ist ein Ketzer, der sich vom Feind manipulieren und für dessen falsche Werte missbrauchen lässt."
    „Warum willst du ihn dann unbedingt sprechen?" fragte Atlan. Doch bevor der neue Machthaber der Algiotischen Wanderer antworten konnte, hob er leicht die Hand, und die Syntronik blendete Vil an Desch ein. Der ehemalige Oberbefehlshaber war den Umgang mit seinesgleichen gewohnt und ließ Dro ga Dremm gar nicht erst zu Wort kommen. „Hast du die Schändlichkeit deines Tuns endlich eingesehen? Ist nun auch endlich dir klar, dass im Tor der Erleuchtung die schrecklichen Guan aVar gefangengehalten werden? Dass wir das Universum vor ihnen schützen müssen? Dass sie nicht nur Yeguenol, sondern auf lange Sicht auch Algion bedrohen?".. „Du redest wirr. Der Feind hat dich einer Gehirnwäsche unterzogen."„Mich? Vil an Desch? Nachtos Inkarnation? Wie kannst du so etwas auch nur denken? Ihr, du und die anderen Tazolen, seid einem falschen Propheten aufgesessen, dem geflügelten Xion."
    „Dem du selbst auch gefolgt bist!"„Aber ich habe meinen Irrtum eingesehen."
    „Er hat uns den Impulsgeber für das Himmelstor zum Geschenk gemacht", setzte sich Dro ga Dremm über den Einwand hinweg, „und die Netze, die uns vor den vermaledeiten Kräften der Gharrer schützen, die vor sechshundert Jahren unseren ersten Versuch, Gaintanu zu befreien, verhindert haben."
    „Was haben die Netze und der Impulsgeber euch denn geholfen? Der Impulsgeber ist zerstört, und nur ein paar Schiffe der Verbündeten von Chearth haben euch von Thagarum vertrieben."
    „Das war dein Versagen! Du hattest den Befehl über unsere Truppen auf Thagarum. Du hast dich nicht behaupten können! Und danach bist du zum Verräter an deiner eigenen Religion geworden und hetzt nun dein Volk und alle anderen unserer Galaxis gegen unsere Götter auf. Ich beschwöre dich, gib deine Kampagne auf und kehre zu unseren Göttern zurück, oder lege endlich Beweise für die Richtigkeit deiner Behauptungen vor!"
    „Diese Beweise habe ich", sagte Vil an Desch, „und ich lege sie nur allzu gern vor."
    „Dann sollten wir ein Treffen vereinbaren. Besinnen wir uns auf die Tradition unseres Volkes, räumen wir unsere Diskrepanzen bei einem erfrischenden Baderitual aus." Atlan sog scharf die Luft ein. Seine Gedanken überschlugen sich. Einerseits ergab sich vielleicht die Möglichkeit, Vil

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