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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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lächelte. »Wir bewegen uns nicht in denselben Kreisen. Bist du für eine Firma in Washington tätig?«
    »Nein. Man könnte sagen, daß ich als Berater tätig bin.«
    »Das ist der beste Job, den es in Washington gibt.« Andrews Stimme ließ seine leise Verachtung durchklingen. »Wen berätst du denn?«
    »Eine Gruppe von Leuten, die sehr verstimmt sind...«
    »Oh, eine Verbrauchergruppe. Nett.« Die Feststellung wirkte beleidigend. »Wie gut für dich!«
    Adrian starrte seinen Bruder an; der Soldat erwiderte den Blick. »Du solltest mich nicht einfach wegwischen, Andy. Das kannst du auch gar nicht. Du hast Schwierigkeiten. Ich bin nicht hier, um dir zu helfen. Das kann ich nicht. Ich bin hier, um dich zu warnen.«
    »Wovon, zum Teufel, redest du?« fragte der Major leise.
    »Einer unserer Leute hat in Saigon die Aussage eines Offiziers entgegengenommen. Wir haben eine vollständige Erklärung über die Aktivitäten einer Gruppe von acht Männern, die sich Eye Corps nennen.«
    Andrew zuckte zusammen, plötzlich stand er kerzengerade da, sein Gesicht wirkte verzerrt, seine Finger streckten sich und bogen sich dann wie Klauen. Er schien am ganzen Körper zu erstarren, und seine Stimme war kaum lauter als ein Flüstern. Er sprach langsam, gemessen. »Wer ist >wir    »Vorladung?«
    »Ja. Das Justizministerium, eine Sonderabteilung... Ich werde dir die Namen der einzelnen Anwälte nicht nennen, aber ich will dir sagen, daß dein Name ganz oben auf der Liste des Eye Corps steht. Wir wissen, daß ihr acht seid. Sieben hat man identifiziert, der achte ist im Pentagon. Im Beschaffungsamt. Wir werden ihn finden.«
    Andrew blieb an die Wand gelehnt stehen. Alles an ihm blieb reglos mit Ausnahme seiner Kinnmuskeln, die sich langsam bewegten. Wieder war seine Stimme leise, gemessen. »Was habt ihr getan? Ihr Schweine, was habt ihr getan?«
    »Euch aufgehalten«, antwortete Adrian einfach.
    »Was wißt ihr? Was hat man euch gesagt?«
    »Die Wahrheit. Wir haben keinen Grund, daran zu zweifeln.«
    »Für eine Vorladung braucht ihr Beweise.«
    »Die wahrscheinliche Ursache genügt. Und das haben wir.«
    »Eine Aussage! Nichts!«
    »Andere werden sich anschließen. Was für einen Unterschied macht das schon? Ihr seid erledigt.«
    Andrews Stimme beruhigte sich. Jetzt sprach er ganz beiläufig. »Offiziere beklagen sich immer. Wo auch immer man sie einsetzt, es gibt jeden Tag solche Klagen...«
    »Nicht auf diese Weise. Es gibt keine feine Grenze zwischen Klagen und Erpressung. Es ist ganz deutlich definiert, sehr eindeutig. Ihr habt diese Grenze überschritten.«
    »Wen haben wir erpreßt?« fragte Andrew schnell. »Niemanden!«
    »Es sind Akten geführt worden, Beweismaterial wurde unterdrückt; die Absicht war klar. Das steht in der Aussage.«
    »Es gibt keine Akten!«
    »Ach, hör schon auf, irgendwo sind sie«, sagte Adrian müde. »Aber ich wiederhole, wen interessiert das schon. Ihr seid erledigt.«
    Jetzt bewegte sich der Soldat. Er atmete tief und stand aufrecht vor der Wand. »Hör mir zu«, sagte er leise mit angespannter Stimme. »Ihr wißt nicht, was ihr tut. Du sagst, du seist Anwalt einer Gruppe verärgerter Männer. Wir beide wissen, was das bedeutet. Wir sind die Fontines. Wer braucht schon andere Mittel, wenn er uns hat... «
    »Ich sehe das nicht so«, unterbrach in Adrian.
    »Es ist aber wahr!« schrie der Soldat. Dann senkte er die Stimme. »Du brauchst mir gar nicht zu erklären, was ihr tut, das haben die Bostoner Zeitungen schon erledigt. Ihr nagelt die Großen fest, die überkommenen, althergebrachten Interessen, wie ihr sie nennt. Ihr seid gut. Nun, was, zum Teufel, meinst du eigentlich, daß ich tue? Wir nageln sie ebenfalls fest. Wenn ihr das Eye Corps zerstört, zerstört ihr zugleich die besten jungen Senioroffiziere, die es gibt, Männer, die mit all diesem Dreck und Unrat Schluß machen wollen. Tu es nicht, Adrian! Komm zu uns! Wirklich, ich meine es ganz ehrlich.«
    »Komm...« Adrian wiederholte das Wort ungläubig. Dann fügte er leise hinzu: »Du bist von Sinnen. Wie kannst du glauben, daß das auch nur entfernt möglich wäre?«
    Andrew trat einen Schritt vor. Seine Augen ließen seinen Bruder nicht los. »Weil wir dasselbe wollen.«
    »Nein, das wollen wir nicht.«
    »Denk doch nach, um Gottes willen! >Überkommene Interessen. < Du verwendest diesen Begriff häufig, überkommene Interessen. Ich habe deine Zusammenfassung in dem

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