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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Eisen.< Und dann wurde mir klar, daß es einen Priester gab, einen älteren Priester, der jeden Tag kam. Er überprüfte die ganze Zeit die Arbeit der anderen.«
    »Ein Mann um die Sechzig«, sagte Victor leise. »Mit einer weißen Strähne im Haar.«
    »Ja! Das war er! Woher wußten Sie das?«
    »Ich habe ihn erwartet. Wie lange dauerte das Suchen?«
    »Beinahezwei Jahre. Es war unglaublich. Und dann hörte es auf.« Jegliche Aktivität hörte auf, sagte Barzini, nur die der Deutschen nicht. Das Offizierskorps der Wehrmacht eignete sich Campo di Fiori an und verwandelte es in einen Ort der Erholung für die oberen Ränge.
    »Hast du getan, was der Engländer aus Rom dir gesagt hat, alter Freund?« Fontine schenkte Barzini Brandy nach; sein Zittern hatte nachgelassen.
    »Ja, Padrone. In den letzten zwei Tagen war ich auf den Märkten von Laveno, Varese und Legnano. Ich sagte ein paar ausgewählten Großmäulern immer dasselbe: >Heute abend sehe ich den Padrone. Er kehrt zurück. Ich gehe nach Mailand, um mich mit ihm zu treffen, aber niemand darf es wissen.< Sie werden es, wissen, Sohn des Fontini-Cristi.« Barzini lächelte.
    »Hat dich jemand gefragt, warum ich darauf bestanden habe, daß du nach Mailand kommst?«
    »Das haben die meisten getan. Ich sage nur, daß Sie mit mir unter vier Augen reden wollen. Ich sage nur, daß ich geehrt bin. Und das bin ich.«
    »Das sollte genügen.« Victor nahm den Hörer ab und nannte der Hotelvermittlung eine Nummer. Während er wartete, daß die Verbindung hergestellt wurde, wandte er sich wieder Barzini zu. »Wenn das vorüber ist, möchte ich, daß du mit mir zurückkommst. Nach England, dann nach Amerika. Ich bin verheiratet, alter Freund. Die Signora wird dir gefallen. Ich habe Söhne, zwei Söhne. Zwillinge.«
    Barzinis Augen glänzten. »Sie haben Söhne? Ich danke Gott... «
    Die Nummer meldete sich nicht. Fontine war beunruhigt. Es war sehr wichtig, daß er den MI-6-Mann sprach. Er war zwischen Varese und Campo di Fiori stationiert. Er war der Kontaktmann für die anderen, die auf den Straßen von Stresa, Lugano und Morcote ausgeschwärmt waren. Er war der Brennpunkt ihrer Kommunikation. Wo, zum Teufel, steckte er?
    Victor legte den Hörer auf und holte die Geldbörse heraus. In einem Geheimfach hatte er eine weitere Telefonnummer verwahrt. Aus Rom.
    Er gab sie der Vermittlung.
    »Was soll das heißen, es meldet sich niemand?« fragte die präzise englische Stimme, die ihm antwortete.
    »Kann ich es noch klarer ausdrücken?« erwiderte Fontine. »Es meldet sich niemand. Wann haben Sie zuletzt von ihm gehört?«
    »Vor etwa vier Stunden. Alles lief planmäßig. Er war mit allen Fahrzeugen in Radiokontakt. Sie haben die Nachricht natürlich bekommen.«
    »Was für eine Nachricht?«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen am anderen Ende. »Das gefällt mir nicht, Fontine.«
    »Was für eine Nachricht?«
    »Er sagte, es könnte sein, daß man ihn ausgemacht hätte, aber wir sollten uns keine Sorgen machen. Er würde mit Ihnen im Hotel Verbindung aufnehmen, sobald Sie eintreffen würden. Er hatte den Wagen selbst entdeckt. Auf der Straße, die an den Haupttoren von Campo di Fiori vorbeiführt. Hat er Sie nicht erreicht?«
    Victor mußte an sich halten, um den anderen nicht anzuschreien. »Er hat mich nicht erreicht. Man hat mir keine Nachricht übermittelt. Was für ein Wagen?«
    »Ein grüner Fiat. Mit einem Zulassungsschild aus Savona, das ist am Golf von Genua. Eine der Beschreibungen stimmte auf einen Korsen in den Polizeiakten. Ein Schmuggler, von dem London glaubt, daß er für uns tätig war. Die anderen sind ebenfalls Corsos, glauben wir, und er.«
    »Ich nehme an, Sie meinen...«
    »Ja. Stone ist der vierte Mann.«
    Stone hatte den Köder aufgenommen. Apfel war nach Celle Ligure zurückgekehrt, zurück zu den Korsen, um dort Helfer anzuwerben. Und Apfel, der Profi, hatte den Kontakt in Varese entfernt.
    Die Kuriere eliminieren. Die Verbindung stören. Das Gesetz von Loch Torridon!
    »Danke«, sagte Victor zu dem Mann in Rom.
    »Hören Sie, Fontine!« kam die gehetzte Stimme über die Leitung. »Sie tun nichts! Bleiben Sie, wo Sie sind!«
    Victor legte den Hörer auf, ohne zu antworten, und ging zu Barzini zurück. »Ich brauche ein paar Männer. Männer, denen wir vertrauen können, die bereit sind, Risiken auf sich zu nehmen.«
    Barzini sah weg; dem alten Mann war das peinlich. »Die Dinge sind nicht so, wie sie einmal waren, Padrone.«
    »Partigiani?« sagte

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