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1981 - Richard

1981 - Richard

Titel: 1981 - Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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auch wissen, was aus Julie Jasoline geworden ist. Ich habe mich entschieden, sie zu begleiten, nach Australien zu begleiten und weiter zu recherchieren. Es darf allerdings nicht länger als eine Woche dauern.«
    Georg versuchte seine Freude zu unterdrücken. »Das ist schön, ich bin davon überzeugt, dass sie mir eine große Hilfe sind und dass sie mir Glück bringen. Übrigens, kennen sie Manly, Manly, in Australien, bei Sydney genauer gesagt?«
    »Ja, kenne ich«, antwortete Florence lächelnd. »Ich habe auch schon nach der Adresse gesucht, unter der Julie Jasoline in Australien gelebt hat. Die Hillburne Avenue liegt in Manly, im Stadtteil Fairlight.«
    Er war überrascht. Bei ihrer letzten Begegnung hatte Florence nicht den Eindruck gemacht, als würde sie die Sache weiter beschäftigen, besonders nicht, nachdem er sie gefragt hatte, ihn nach Sydney zu begleiten.
    »Ich hatte ohnehin vor, die ganze nächste Woche zu Hause zu bleiben und mich einmal richtig zu erholen«, erklärte sie. »Ich wollte auch mal wieder baden gehen und ein gutes Buch lesen, aber ich fürchte daraus wird jetzt wohl nichts. Ich muss aber heute noch arbeiten. Wir könnten also erst am Samstag aufbrechen, frühestens.«
    »Haben sie sich auch schon Gedanken gemacht, wie wir nach Sydney kommen?«, fragte Georg.
    »In solchen Dingen bin ich immer sehr schnell und gründlich«, antwortete Florence.
    Sie holte einen Zettel aus ihrer Hosentasche hervor, faltete ihn auf und gab ihn Georg. Es war eine Buchungsanfrage. Am Samstagmittag gab es einen Flug nach Tahiti. Nach einem Aufenthalt ging es dann am Sonntag früh um 2:00 Uhr in Richtung Sydney, auf einen neunstündigen Direktflug. Es war so weit geplant, aber noch nicht gebucht.
    »Wenn sie einverstanden sind, dann kümmern sie sich um die Buchung«, schlug Florence vor. »Ich muss jetzt leider noch etwas arbeiten, sonst schaffe ich es nicht mitzukommen. Rufen sie mich doch heute Abend an.«
    Er war verblüfft, spürte aber auch Freude. Sie tranken noch schnell aus und Florence verabschiedete sich. Georg blieb an der Bar sitzen und schaute ihr nach, wie sie den Strand verließ. Sie hatte ihren Jeep an der Straße geparkt. Bevor sie losfuhr sah sie noch einmal herüber und hob zum Abschied die Hand. In den nächsten Stunden wollte er sich um die Flüge kümmern.
    *
    Am Samstagmorgen hatte es geregnet. Es war der erste Regen, den Georg auf Nuku Hiva erlebte. Er war gerade losgefahren, als es anfing. Er musste das Verdeck seines Wagens wieder schließen. Er ließ es auch noch geschlossen, als der Regen bereits aufgehört hatte, damit das noch nasse Verdeck trocknen konnte. Er hielt vor dem Grundstück der Uzars und betrat zum ersten Mal den großen Garten. Er hatte Florence schon einmal an dem Grundstück abgeholt, daher kannte er den Weg, der zu ihrem Haus führte. Er grüßte einen Gärtner, der mit einer Machete ein großes Gebüsch bearbeitete. Das Haus von Florence hatte eine rechteckige Grundfläche mit einem Walmdach und einer umlaufenden Veranda. Es war aus Holz mit einem gemauerten Fundament. Der Weg führte direkt über einen breiten Aufgang zur Veranda. Die Haustür hatte einen Klopfer aus Messing und keine Klingel, wie es in Europa üblich war. Auf der Veranda neben der Haustür stand bereits ein kleiner Koffer. Er klopfte und Florence öffnete die Tür mit einem Schlüssel in der Hand. Sie trat heraus, begrüßte ihn und verriegelte sofort die Tür. Sie wirkte frisch und unternehmungslustig. Auf dem Weg zum Flugplatz wollten sie erst eine Abkürzung nehmen. Dann überlegten sie es sich aber anders, weil Florence meinte, dass der Regen die Straße durch die Berge schlecht passierbar gemacht haben könnte. Sie fuhren daher an der Küstenstraße entlang und brauchten länger als eine Stunde, weil der Regen auch hier die Straße teilweise überschwemmt hatte. Die Abfertigung am Flugplatz ging dagegen schnell und unkompliziert, bereits zwei Stunden, nachdem sie von Taiohae mit dem Jeep losgefahren waren, startete die kleine Turboprop-Maschine und entfernte sich in einer langgestreckten Kurve von den Marquesas. Sie waren um kurz nach 13:00 Uhr Ortszeit gestartet. Verglichen mit der Schiffsreise war die Strecke zwischen den Marquesas und Tahiti ein Katzensprung. Bis zum Weiterflug nach Sydney hatten sie gut zehn Stunden Aufenthalt. Sie wollten nicht die ganze Zeit in Faaa am Flughafen verbringen, sondern nahmen sich ein Taxi nach Papeete. Florence ließ sich bei einem Einkaufzentrum

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