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1981 - Richard

1981 - Richard

Titel: 1981 - Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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nicht, dass du das Interesse an meinen Augen verlierst, wenn sie so müde aussehen.« Sie stand unvermittelt auf und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann ging sie in Richtung des Damenwaschraums. Georg blickte ihr überrascht nach.
    Florence blieb lange im Waschraum. Als sie zurückkam, war das Licht im Terminal bereits gedämmt. Georg hatte seine Augen geschlossen und öffnete sie erst, als sie sich wieder setzte. Sie saßen direkt nebeneinander. Als Georg sich streckte, verschränkte er seine Arme zunächst hinter seinem Kopf. Florence hatte ihre Augen geschlossen und schien eingenickt zu sein. Ohne das er sagen konnte, warum, legte er seinen Arm um ihre Schulter. Er wusste nicht, ob sie es zuließ, oder es gar nicht merkte. Sie stützte schließlich ihren Kopf an seine Seite. Georg schloss ebenfalls die Augen und sie dösten beide vor sich hin. Georg schlief nicht richtig ein, er blieb wach, doch er merkte nach kurzer Zeit, dass Florence eingeschlafen war. Sie atmete ruhig. Er vermied es, sie anzusehen, obwohl er gerne ihr schlafendes Gesicht betrachtet hätte.
    Der Flug nach Sydney wurde aufgerufen. Georg hatte bis zu letzt gewartet und weckte Florence erst jetzt. Sie sagte nichts, obwohl sie genau wusste, dass sie in seinem Arm eingeschlafen war. Mittlerweile hatten sich auch andere Passagiere eingefunden. Das Einsteigen war aber trotzdem nicht so hektisch wie auf Flughäfen in Europa oder Amerika, was sicherlich auch an der frühen Morgenstunde lag. Sie hatten bequeme Plätze. Georg hatte schon bei der Buchung darauf geachtet, dass sie am Notausstieg saßen. Die Reihe hatte nur zwei Sitze auf jeder Seite und deutlich mehr Beinfreiheit zu den vorderen Plätzen. Es war sogar noch kurz vor zwei Uhr morgens als die Maschine abhob. Sie würden aber erst Montagfrüh gegen 7:00 Uhr in Sydney landen. Die Zeitverschiebung betrug zwanzig Stunden, weil sie die Datumsgrenze überflogen. Dazu kam noch der neunstündige Flug. Florence machte es sich sofort wieder in ihrem Sitz bequem. Sie konnte die Lehne ganz zurückstellen, da hinter Ihnen niemand saß. Sie schlief beinahe sofort wieder ein. Diesmal brauchte sie seinen Arm nicht, um ihren Kopf zu stützen.
    *
    Georg hatte auch irgendwann seine Augen geschlossen und war für ein paar Stunden eingeschlafen. Er streckte sich jetzt, stand auf und ging zur Toilette. Vor dem kleinen Becken versuchte er sich die Augen auszuwaschen. Er hätte sich jetzt über eine Dusche gefreut. Zwei Stunden vor der Landung in Sydney gab es ein Frühstück an Bord. Florence war wieder fit. Sie musste sich bereits frisch gemacht haben, als Georg noch geschlafen hatte. Beim Frühstücken planten sie, was sie nach der Landung unternehmen wollten. Florence war bereits zum vierten Mal in Sydney. Sie machte den Vorschlag für ein Hotel, in dem sie sich gleich als erstes ihre Zimmer nehmen wollten. Das Taxi vom Flughafen fuhr direkt in den morgendlichen Berufsverkehr. Nach der langen Zeit auf Tahiti und den Marquesas , war die Hektik der Großstadt beinahe erdrückend. Im Hotel bekamen sie Zimmer, die zwar nicht nebeneinander, dafür aber auf dem gleichen Flur lagen. Georg erfüllte sich seinen Wunsch nach einer Dusche und ging bereits eine halbe Stunde später hinunter in die Hotellobby, kaufte sich eine Zeitung und studierte die Nachrichten, die hier in Australien ganz anders präsentiert wurden als noch auf den polynesischen Inseln. Florence und er hatten keine feste Zeit vereinbart. Sie wollten sich wieder in der Lobby treffen, notfalls konnten sie sich aber auch auf ihren Zimmern anrufen, um sich zu verabreden. Florence kam fünfzehn Minuten nach ihm herunter. Sie gab ihm ein Handzeichen, das sie noch zum Empfang gehen wollte, aber gleich bei ihm war. Sie kam schließlich mit einem Stadtplan in der Hand zurück und setzte sich neben ihn auf das Sofa. Zunächst suchte sie schweigend im Straßenverzeichnis, dann breitete sie die Karte aus und legte sie auf den Tisch, der vor Ihnen stand. Mit den Fingern suchte sie das Planquadrat, das sie sich aus dem Straßenverzeichnis gemerkt hatte. Fairlight lag an einer schmalen, tief ins Landesinnere hineinlaufenden Bucht. Die Hillburne Avenue war eine breite Straße, die entlang der Bucht und nach einem Bogen entlang des Küstenstreifens von Manly verlief. Die Hillburne Avenue lag nicht direkt am Wasser. Parallel zwischen ihr und dem Strand lagen noch weitere kleinere Straßen.
    »Ich denke wir fahren mit dem Taxi«, schlug Florence vor. »Einen Wagen

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