2 Heaven
mulmig zumute. Es würde nicht mehr lange dauern, dann war ihm schlecht. Dämon fuhr wie ein Henker!
„Wer hat angerufen? Und wo brennt es?"
„Robin Woodster. Er ist einer der Wachleute. Er hat nicht gesagt, wo genau es brennt. Aber dem Qualm nach zu schließen ... Mann, ich hoffe nicht, dass die Firma schon auf die Grundmauern runtergebrannt ist!"
Ohne die Geschwindigkeit zu verlangsamen bretterte er über die Bordsteinkante auf den großen Vorplatz von Heaven Industries. Crispin drehte sich der Magen um. Die Feuerwehr war bereits anwesend. Dicke Rauchschwaden hingen über den modernen Bürogebäuden. Aber - soweit Dämon das bei diesen Lichtverhältnissen erkennen konnte - der Schaden hielt sich in Grenzen. Zumindest die Fassade schien nicht beschädigt. Robin Woodster, ein rundlicher Mann in den Vierzigern, lief ihnen entgegen. Sein massiger Körper war eindeutig nicht für eine so schnelle Gangart bestimmt.
Dämon und Crispin stiegen aus; an Crispins Seite war Spooky, der Woodsters schnelle Annäherung abrupt stoppte. Offensichtlich hatte der dicke Mann Angst vor Hunden. Mit einem skeptischen Seitenblick auf Spooky begrüßte er die Brüder. Er keuchte.
,Das Feuer ist bereits unter Kontrolle. Gott sein Dank - Aber es ist noch nicht sicher, ob jemand verletzt wurde ... oder Schlimmeres ..."
„Wo genau ist es denn ausgebrochen?", wollte Dämon wissen. Er überlegte, wer sich noch in dem Gebäude hätte aufhalten können. Um diese Uhrzeit.
Doch Woodster schüttelte den Kopf, dass sein Doppelkinn wackelte. „Das kann man noch nicht genau sagen; wahrscheinlich in einem der Büros, die nur als Abstellräume für die Akten dienen."
Er schwitzte stark, sein Kopf war hochrot, das konnte Dämon selbst bei dieser Beleuchtung erkennen. Er schien erschüttert über den Vorfall. Und zudem erschrocken, da er noch in dem Gebäude gewesen war, als der Brand ausbrach.
„Dann werde ich mich mal mit dem Einsatzleiter unterhalten.
Würden Sie bitte auch mitkommen, Mr Woodster?"
Der Einsatzleiter, ein großer, durchtrainierter Mann mit skeptischem Blick und tiefen Furchen in der Stirn kam ihnen schon entgegen. Sie stellten sich ihm vor. Sein Name war Jim Rüssel.
„Wie es scheint, sind nur Akten vernichtet worden und die Einrichtung der drei Büroräume. Allerdings kann ich Ihnen das nicht mit Sicherheit sagen. Wer arbeitet denn um diese Uhrzeit noch in den Büros?"
Dämon zuckte mit den Schultern. Soweit er wusste, niemand.
„Sie haben jedenfalls Glück, dass Ihre Firma so gut abgesichert ist - der Feueralarm wurde sofort ausgelöst."
Nicht schnell genug, dachte Dämon.
„Gibt es schon irgendwelche Hinweise?"
Der Einsatzleiter wiegte den Kopf hin und her. „Alles deutet auf Brandstiftung hin. - Aber Genaues kann ich Ihnen noch nicht sagen. Die Kripo ist jedenfalls eingeschaltet und wird sich mit Ihnen in Verbindung setzen."
„Können wir schon in das Gebäude?"
„Nein, im Moment nicht. Das wäre noch zu gefährlich. Außerdem fangen wir jetzt mit der Spurensicherung an." Sie unterhielten sich noch eine Weile mit dem Einsatzleiter. Er schien ein fähiger Mann zu sein - und er hatte seine Leute im Griff.
Dämon vertraute ihm.
Zwei vermummte Gestalten näherten sich, und Dämon erkannte sie erst in dem Moment, als sie direkt vor ihm standen: Glasten und Larkin.
Er unterdrückte ein Stöhnen. Die beiden hatten ihm auch noch gefehlt zu seinem Glück.
„Dämon, was ist passiert?", fragte Glasten statt einer Begrüßung.
Widerwillig gab Dämon die wenigen Informationen preis, die er selbst gerade erst bekommen hatte.
Larkin flatterte herum wie ein aufgescheuchtes Huhn. „Hoffentlich ist nichts Wichtiges verbrannt ... wichtige Unterlagen ... eine Katastrophe!"
„Sie müssen uns sofort informieren, wenn sie Genaueres erfahren", sagte Glasten. „Wir werden umgehend eine Versammlung einberufen müssen!"
Dämon nickte. „Natürlich, gleich morgen."
„Wenn wichtige Ergebnisse vernichtet wurden ..." Larkin schien außer sich.
„Falls Sie etwas Neues erfahren, melden Sie sich." Glasten verpackte diesen Befehl nicht einmal in ein höfliches Gewand. Er wollte klarstellen, wer das Sagen hatte. Aber Dämon hatte keine Lust auf Diskussionen. Seine Gedanken beschäftigten sich jetzt mit anderen Dingen. Und er war froh, als die beiden Wissenschaftler sich entfernten. Warum waren sie überhaupt da gewesen? Hatte Woodster sie ebenfalls informiert?
Später ließ er sich überreden, mit Crispin zusammen nach
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