2002 - Einsatz für Bully
Gefangenen stecken."
Hastig sprudelte der Ilt seine Informationen hervor.
„Vom Palast zum Treibstoffdepot also", sagte der Einsatzleiter nachdenklich. „Und das mit untrainierten Politikern und Beamten. Das kann ja heiter werden."
Bully war der einzige, auf den sie sich in einem solchen Fall verlassen konnten. Die anderen mußten sie wie rohe Eier oder noch schlimmer wie kleine Kinder behandeln. Beamte wußten sowieso immer alles besser, und manche Terraner nahmen lieber eine Gefangenschaft oder den Tod in Kauf, als daß sie von ihren eingefahrenen Prinzipien und Gewohnheiten abwichen.
Das war selbst im vierzehnten Jahrhundert Neuer Galaktischer Zeitrechnung so.
Cistolo Khan konnte nur beten, daß sich unter den Gefangenen nicht zu viele von jener Sorte Mensch befanden, die ihren Befreiern ständig Steine in den Weg legte und nichts Besseres zu tun hatte, als den Rückzug zu erschweren.
„Ich sehe mich sofort um und bin in weniger als einer Viertelstunde zurück", sagte Gucky.
„Viel Glück", wünschte Khan.
Der Ilt wollte teleportieren, besann sich jedoch anders. Da war irgend etwas in seinem Kopf. Ein leises Geräusch drang in sein Bewußtsein. Es erinnerte an ein schrilles Fiepen. Es kam nicht von den beiden Mutanten, sondern von draußen.
Von oben?
Yala Reyes und Goa Zefferphaun fingen an zu keuchen. Sie fielen nach vorn und arbeiteten sich zwischen den Körben hervor ins Freie.
„Ich... ich...", stieß die Telepathin hervor. „Es wird immer schriller und lauter. Was ist das?"
Khan stand längst mit der Waffe im Anschlag da. „Was ist los?" fragte er.
Gucky fühlte sich unter seinem harten Blick übergangslos unwohl. Oder kam es von dem Geräusch?
„Ein schrilles Pfeifen im paranormalen Bereich des UHF-Bandes", stieß er hervor. „Frag mich nicht, wer es schickt! Die Arkoniden vermutlich."
Er stöhnte übergangslos auf und krümmte sich zusammen. Das Geräusch schwoll an, viel schlimmer als Tinnitus im Innenohr. Und es verursachte körperliche Schmerzen.
Yala wälzte sich am Boden, und Goa krümmte sich wie unter starkem Bauchweh. Die beiden Jungmutanten stießen ein anhaltendes Wimmern aus und waren zu keiner vernünftigen Äußerung mehr fähig.
„Ich beeile mich", keuchte der Ilt. „Lange halte ich das auch nicht aus."
8.
Xerkran-Par hielt es für selbstverständlich, daß terranische Agenten versuchten, Zivilisten ihres Volkes aus den Klauen der Arkoniden zu befreien. Dasselbe Recht hätte er arkonidischen Agenten auf Terra oder topsidischen auf Arkon eingeräumt, wenn es sich um Zivilgefangene handelte.
Im Augenblick sah es allerdings danach aus, als würden sie mit ihrem Vorhaben kurz vor dem Ziel scheitern.
Arkonidische Verbände rückten ins Allerheiligste des Palastes vor.
Die ersten Hundertschaften begehrten bereits Einlaß, und Xerkran-Par konnte sie nicht mehr lange hinhalten.
Eine einzige Möglichkeit blieb ihm noch, wenigstens eine Viertelstunde Zeit zu schinden. Er ließ die Offiziere informieren, daß er sich mit dem Mascant wegen Verhaltensmaßregeln ins Benehmen setzen wollte.
Kraschyn hielt sich nach wie vor im Orbit auf. Vermutlich fürchtete er sich vor den Mutanten. Er nahm das Gespräch sofort entgegen.
„Und?" fragte er laut. „Höre ich eine Entschuldigung?"
„Wofür? Wir verhalten uns korrekt. Deine Soldaten dürfen den Palast betreten und verlassen, wann und wie sie wollen, Mascant. Ich werde jedoch nicht zulassen, daß die Nester und die Brut durch Lärm oder fremde Gerüche beschädigt werden. Gestehst du mir das zu, Erhabener?"
„Ja. Aber sonst nichts. Richte dich darauf ein, Gouberneur, daß ich dich persönlich exekutieren werde. Die Hinweise verdichten sich, daß du mit den Agenten gemeinsame Sache machst. Ich werde deinem schwachen Gehirn jede Information entreißen, die ich brauche."
„Das ist sinnlos, da ich keine Informationen besitze. Ich kenne weder die Zahl der Eindringlinge noch ihre Namen."
Der Mascant ließ nicht erkennen, ob er ihm Glauben schenkte oder nicht. Wahrscheinlich war er eher der Meinung, daß Xerkran-Par log.
Aber was hätte eine solche Lüge für einen Sinn gehabt?
„Wir sehen uns bald", drohte Kraschyn. „Diesmal komme ich nicht hinunter zur Oberfläche und erweise dir die Ehre. Diesmal wirst du mich in meinem Flaggschiff besuchen. Vielleicht wird es dein letzter Flug sein, Gouberneur."
„Sicher nicht, Kraschyn. Und das weißt du genau. Wenn du den Herrscher der Topsider tötest, wird mein Volk
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