2002 - Einsatz für Bully
stellten für ihn und sein Volk auch eine Chance dar, wenngleich er bezweifelte, daß Imperator Bostich sie den Topsidern gewähren würde.
Gucky suchte sich eine Ecke des Zimmers aus und ließ sich auf ein Podest sinken. In Gedanken legte er sich die Worte zurecht, mit denen er den Gouberneur aus seiner Beschaulichkeit zu reißen gedachte.
Solange die Geschichte der Milchstraße an dir vorbeizieht, ohne daß du selbst aktiv daran mitarbeitest, wird dein Volk immer Zuschauer bleiben. Was ich dir rate? Mobilisiere das Galaktikum! Mache ihm begreiflich, daß die Arkoniden lügen. Daß sie Menschen entführen, Topsider erschießen und vieles mehr. Sag einfach, daß sie Kriminelle sind!
Die Antwort Xerkran-Pars kannte er bereits. Der Topsider würde ihm genau das erzählen, was Gucky in seinen Gedanken gelesen hatte.
Immer wenn die Topsider in der Galaxis aktiv geworden waren, hatten sie es auf kriegerische Weise getan. Daran würde sich auch in der heutigen Zeit nichts ändern. Sie konnten nicht anders.
Es ist völlig sinnlos, ihn von unserer Sichtweise überzeugen zu wollen, dachte der Ilt. Nanu? Ein Suggestivimpuls von Goa? Haltet aus, ich komme!
*
Die beiden Metallschränke an der Tür zerbarsten. Ihre Fetzen flogen nach allen Seiten. Eine Vierergruppe Arkoniden warf sich durch die aufgeschmolzene Öffnung, mitten in die sich überkreuzenden Impulsstrahlen hinein. Schirmfelder zerplatzten. Unerbittlich suchten sich die Energien ihren Weg durch die Schutzanzüge in die Körper.
Schreie erklangen. Die vier Arkoniden stürzten übereinander und blieben liegen. Die nächste Welle setzte über sie hinweg, aber auch sie kam nicht weit. Neun Körper türmten sich jetzt hinter dem Eingang und erschwerten den Angreifern das Vordringen.
„Dauerfeuer!" befahl Cistolo Khan seiner Gruppe.
Sie bestrichen die Tür mit einem Vorhang aus Energie, durch den sich kein Arkonide mehr hereinwagte.
Draußen wurde es ruhig.
Yala wollte angesichts des vermeintlichen Rückzugs der Arkoniden aufatmen. Irgend jemand mußte die Soldaten veranlaßt haben, ihren Angriff einzustellen.
Sie täuschte sich. Die Männer des Mascants Kraschyn änderten lediglich ihre Taktik.
Eine Mini-Rak durchschlug den Energievorhang und krachte in das Hauptterminal. Es explodierte.
Drei Arkoniden nutzten den Überraschungseffekt und hechteten im Schutz der toten und verletzten Kameraden in die Datenzentrale herein. Sie schossen ebenfalls Dauerfeuer und setzten eines der Seitenterminals in Brand. Dabei gerieten sie in Yalas Blickfeld.
Die Telepathin machte sich so klein wie möglich. Ein wenig war ihr das Glück hold. Die Arkoniden wandten ihr den Rücken zu und bemerkten sie nicht. Sie warfen sich in die Deckung eines Schrankes und versuchten von dort aus, den Eingang zu sichern und ihren Kameraden Feuerschutz zu geben.
Yala Reyes wagte kaum zu atmen. Ihre Gedanken schrien nach Gucky, aber der Ilt tauchte nirgends auf.
Eine zweite Rakete schlug ein, diesmal in die Decke. Ein Stück der metallenen Verkleidung stürzte herab und versperrte den Arkoniden hinter dem Schrank den Weg nach vorn.
Vielleicht war es das, was den TLD-Agenten das Leben rettete. Es brachte den Vorstoß zum Halten.
Eine dritte Rakete bewirkte ebenfalls nicht, was sich die Arkoniden davon versprachen. Sie änderten erneut ihre Taktik.
Für ein, zwei Minuten trat vollkommene Ruhe ein. Man sah draußen keinen einzigen Angreifer.
„Achtung", drang Khans Stimme aus Yalas Helmlautsprecher. „Kommt alle nach hinten! Vorne ist es zu gefährlich."
Taumelnd erhob sich die junge Frau. Mit einem letzten Rest Vernunft schaltete sie endlich ihren Schutzschirm ein und spurtete los. Beinahe wäre sie mit Goa zusammengeprallt, der von schräg gegenüber kam.
Die drei Angreifer hinter dem Schrank versuchten auf sie zu feuern, trafen aber daneben.
Völlig außer Atem erreichte Yala die hinterste Terminal-Reihe und fiel in die Deckung neben Khan.
Goa sank neben ihr zu Boden.
„Ihr wißt gar nicht, wie mir das alles leid tut", sagte der Suggestor mit weinerlicher Stimme. „Aber ich bin wieder okay und versuche, Gucky einen entsprechenden Impuls zukommen zu lassen. Wenn ich nur eine Ahnung hätte, wo er steckt."
Khan ging nicht darauf ein, und Yala war ihm unendlich dankbar dafür. Auch sie versuchte es erneut, aber der streßbedingte Block in ihrem Bewußtsein war hartnäckig.
„Die Arkoniden werden die Wand wegsprengen und auf breiter Linie angreifen", sagte der
Weitere Kostenlose Bücher