2012- Die Rückkehr

schwerer Koloss, der eine karmesinrote Dämonenmaske trägt, auf Schwarz zu. Der braunhäutige Krieger springt über den Mann in Schwarz hinweg und tritt den Ball zu seinem Mannschaftskameraden, der barfuß über das Feld auf den westlichen Ring zurast … auf das Tor unter dem Panoramafenster.
    Weiß, der bei Weitem geschickteste Athlet auf dem Feld, holt den Maya ein und reißt ihn genau in dem Augenblick von hinten um, als der Krieger nach dem Ball schlägt.
    Manny und Dr. Mohr ducken sich instinktiv, als der Kopf durch die Luft fliegt und mit einem dumpfen Aufschlag gegen die Scheibe prallt, wobei das zerschmetterte Gesicht einen blutigen Abdruck auf dem Glas hinterlässt.
    Weiß nimmt den ungezielt geschossenen Ball auf und stürmt in die andere Richtung davon; er kontrolliert den
auf und ab hüpfenden Ball mit seinen Füßen und seinem Schläger. Dem Messer eines weiteren Angreifers ausweichend, sprintet er immer weiter auf die östliche Mauer und den dortigen Steinring zu.
    Zwei weitere Krieger - jeder von ihnen so groß wie ein Linebacker - verlassen ihre ursprüngliche Aufstellung, um ihm den Weg abzuschneiden. Ihre Schläger sind mit einem sechzig Zentimeter langen Obsidianstachel ausgestattet.
    Manny ballt die Fäuste, während er Geschwindigkeit und Entfernung abschätzt. Das war’s … Diesen beiden Typen kann er unmöglich entkommen.
    Mit einer unglaublichen Bewegung, die Fußball, Kung-Fu und Gymnastik kombiniert, schnippt Weiß den Ball lässig über die Köpfe der Angreifer hinweg, springt in die Höhe und versetzt seinen Gegnern in der Luft einen seitlichen Doppeltritt. Seine Fersen krachen gegen deren Schädel, zerschmettern ihre Schläfen und treiben ihnen die Knochensplitter ins Gehirn.
    »Mein Gott …«
    Weiß landet, macht drei Schritte nach vorn und tritt in einer einzigen flüssigen Bewegung nach dem Ball, der hüpfend auf den Steinring zurollt.
    Mit einem widerlichen nassen Klatschen springt der Ball über die östliche Mauer und fliegt durch den Steinring …
    … worauf sich die Arena augenblicklich in etwas anderes verwandelt.
    Das Maya-Ballspielfeld ist verschwunden. Stattdessen ist ein Tal der höllischen Unterwelt erschienen, das in der Ferne von einer Bergkette begrenzt wird, die sich über den ganzen Horizont zieht. Die Gipfel leuchten in zinnoberrotem Zwielicht, das von einem unterirdischen Dach aus vulkanischer Kohle ausgeht. Braune Rauchschwaden
rollen unter der glühenden Decke hinweg und schaffen eine schattenhafte Bewegung am Boden.
    Mannys Arme und Beine fühlen sich an wie Gelee.
    Im Herzen des Tals liegt ein gewaltiger Kratersee, dessen geschmolzene Oberfläche silbern schimmert. Am gegenüberliegenden Ufer steht ein großer alabasterweißer Baum. Eine weiße Flüssigkeit tropft aus seinem knotigen Gewirr elfenbeinfarbener Wurzeln und aus seinem mächtigen Stamm, der so groß ist wie der eines Mammutbaums.
    Die kahlen Äste des monströsen Baums ragen in alle Richtungen; sie wiegen sich im heißen Wind, als seien sie von eigenem Leben erfüllt.
    In einer der zentralen Astgabeln direkt am Stamm befindet sich ein Gegenstand …
    … ein menschlicher Kopf.
    Dr. Mohr deutet nach unten. Die beiden Soldaten tauchen auf. Noch immer tragen sie ihre Schutzkleidung, der eine weiß, der andere schwarz. Sie nähern sich dem Kratersee aus östlicher Richtung, indem sie im Laufschritt herbeieilen; der Mann in Weiß trägt jetzt ein zweischneidiges Schwert.
    Während sie näher kommen, beginnt die Mitte des Sees Blasen zu werfen.
    Immanuels verschwitzte Hände packen das kühle Metallgeländer. Er kann sich nicht mehr bewegen, kann nicht mehr atmen.
    Etwas Großes steigt aus den Tiefen des Sees auf. Dicke silberne Tropfen rinnen daran herab und enthüllen … eine gewaltige außerirdische Kreatur.
    Bleigraue Siliziumhaut. Zwei Arme und zwei Beine, unterteilt in deutlich ausgeprägte Segmente, als trage das Wesen eine Rüstung. Der ambossförmige Schädel ist unverhältnismäßig groß - wie bei einer riesigen Ameise,
doch er sitzt nicht über der aus drei Buckeln geformten Schulter, sondern ragt horizontal aus der Brust heraus wie ein Schildkrötenkopf. Dadurch wirkt das Wesen, obwohl es aufrecht geht, als kauere es sich zusammen. Es hat keine ausgeprägten Gesichtszüge, nur einen schlitzförmigen Mund und zwei pupillenlose Augen, die wie zwei gelbe Flammen aufblitzen und sich deutlich von der dunklen Hautschicht abheben.
    Das über zweieinhalb Meter große Wesen steigt immer weiter auf