2012- Die Rückkehr

Titel: 2012- Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten

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moderne Kampfanzüge mit integrierten Schutzwesten, der eine in Schwarz, der andere in Weiß.
    »Was haben die beiden da an?«

    »Ein neu entwickeltes Exoskelett. Die Außenseite besteht aus kugelsicherer Keramik, und darunter befindet sich eine besonders leichte Nano-Karbonschicht. Die Fasern sind stark wie Stahl und leicht wie Baumwolle. Eine winzige Thermo-Brennstoffzelle, die an der Hüfte getragen wird, sorgt bei jedem Soldaten für Kühle oder Wärme, je nachdem. Mikroturbinen, die mit flüssigem Wasserstoff betrieben werden, liefern der Schutzkleidung zehn Kilowatt Energie. Die tränenförmigen Helme verfügen über integrierte Kommunikationssysteme und eine optische Verstärkereinheit, die sowohl mit Tageslicht wie auch als Nachtsichtgerät funktioniert. Auf dem Rücken trägt jeder Soldat einen dünnen Druckwasserbehälter, der mit einem Trinkschlauch an der Innenseite des Helms verbunden ist.«
    »Entschuldigen Sie, dass ich gefragt habe.«
    Mit dem Schläger in der Hand traben die beiden modernen Krieger Seite an Seite auf die westliche Mauer zu. Ihre getönten Gesichtsschilde verbergen ihre Identität.
    Zwei der braunhäutigen Krieger treten nach vorn. Sie schwingen ihre Schläger, als wollten sie sich für ein Kricket-Match aufwärmen.
    Ein markerschütterndes Brüllen zerreißt die Stille und lässt Mannys Nackenhaare zu Berge stehen.
    Die beiden Männer im Kampfanzug treten ihrerseits einen Schritt nach vorn. Sie nehmen die Herausforderung an.
    Auf der Spitze des Jaguar-Tempels erscheint ein Maya-König. Sein Gesicht ist hinter einer Maske verborgen, die einen Schlangenkopf mit weit aufgerissenem Maul darstellt. Ein Schwanz aus grünen Federn hängt ihm über den Rücken. In der einen Hand hält er ein Obsidianmesser und in der anderen ein rundes Objekt, von dem Blut tropft. Feierlich hebt der König die Arme und beginnt einen Sprechgesang in einer uralten Sprache.

    »Itz’-am-na, Kit Bol-on Tun, Ah-au Cham-ah-ez …«
    »Der König beschwört die Götter«, flüstert Mohr.
    Manny konzentriert sich auf den tropfenden Gegenstand in der Hand des Königs und erkennt schockiert, dass es sich um den abgetrennten Kopf eines Jungen handelt.
    »Der Ball, mit dem gespielt wird«, sagt Mohr augenzwinkernd. »Sind Sie mit tlachtli vertraut?«
    »Mehr oder weniger. Der Kopf … Der Ball muss durch den Ring befördert werden.«
    »Korrekt. Sie können ihre Schläger, ihre Knie und ihre Füße benutzen, aber sie dürfen den Ball nicht mit den Händen berühren. Es treten jeweils zwei Spieler zum Kampf gegeneinander an. Und wie Sie noch sehen werden, ist dabei alles erlaubt.«
    Der König verstummt. Er packt den tropfenden Kopf bei den Haaren, schwingt seinen Arm mehrmals weit im Kreis und schleudert den Kopf dann in die Mitte des Spielfelds.
    Die vier Gegner stürzen nach vorn. Der Soldat in Weiß erreicht den Ball zuerst. Während er einen Schlag gegen den Ball antäuscht, stürmt einer der maskierten Krieger wie ein Stier auf ihn zu, um ihn mit seinem Schläger niederzuknüppeln. Weiß dreht sich elegant nach rechts und versetzt dem größeren Angreifer einen wuchtigen Faustschlag direkt gegen den Hals, der den Mann auf die Knie stürzen lässt …
    … während der zweite Krieger seinen Schläger hebt, um mit dessen spitz zugeschnittenem Ende auf den Soldaten einzustechen.
    Doch der Mann in Weiß ist viel zu geschickt und viel zu schnell. Ohne auch nur einen Blick über die Schulter zu werfen, platziert er einen Tritt nach hinten, der die Maske des zweiten Kriegers zerschmettert und ihm den Hals bricht.

    Der Möchtegern-Killer bricht zusammen. Er ist tot, ehe sein Körper auf dem Boden aufschlägt.
    Immanuel hat ein flaues Gefühl im Magen, als er zusieht, wie der Mann in Weiß über seine toten Gegner hinwegschreitet und den als Ball dienenden Kopf zu seinem dunkel gekleideten Mannschaftskameraden tritt.
    Dr. Mohr deutet nach unten, als zwei weitere Krieger nach vorn treten, um sich ihren Gegnern entgegenzustellen, die den Kopf inzwischen zügig auf das östliche Tor zutreiben. »Die Maya haben das Spiel zwar ein wenig anders gespielt, doch es entspricht genau der Art, in der die Herren der Unterwelt Xibalbas die Heldenzwillinge herausgefordert haben.«
    Das Blut weicht aus Mannys Gesicht.
    Weiß befördert mit seinem Schläger den Kopf zu Schwarz, doch der Kopf springt dem Soldaten über den Fuß. Während er sich zur Seite dreht, um ihn wieder zu erreichen, stürmt einer der neuen Spieler, ein 236 Pfund