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2012- Die Rückkehr

Titel: 2012- Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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aus.«
    Mike Snyder lächelt. »Wie sollte ein Psychiater denn aussehen?«

    »Ich weiß nicht … mehr wie ein typischer Gelehrter. Was ist mit Ihrem Gesicht passiert?«
    »Kampfwunden. Ich bin einer der Sparringpartner Ihres Bruders. Wenigstens war ich das. Inzwischen hat er uns sterbliche Gegner längst hinter sich gelassen.«
    Immanuel setzt sich in dem gepolsterten Liegestuhl auf. Ihm ist noch immer schwindlig von den Beruhigungsmitteln. »Sie sind also Jakes Psychiater. Ich wette, dass er so seine Spielchen mit Ihnen treibt.«
    »Ja, ständig. Gelegentlich macht er die eine oder andere Bemerkung, aber in der Regel vertraut er sich nur Dr. Mohr oder Großmeister Xiong an. Jacob ist sehr selbstsicher. Bereits als Vierzehnjähriger wirkte er immer so, als wisse er genau, wer er sei und was er im Leben wolle. Und er verliert niemals die Ruhe.«
    »Im Gegensatz zu mir.«
    Dr. Snyder grinst. »Seien Sie nicht so hart zu sich. Wenn mir jemand sagen würde, dass ich in dieses Raumschiff steigen und Gott weiß wohin fliegen soll, hätte ich auch ein paar Pillen zu viel eingeworfen. Sie dürfen allerdings nicht zulassen, dass Sie in die Psychose Ihres Bruders hineingezogen werden.«
    »Psychose?« Immanuel ist plötzlich ganz aufmerksam. »Dann glauben Sie also diesen ganzen Maya-Helden-Humbug gar nicht?«
    »Ich bin absolut davon überzeugt, dass Sie und Jake wirklich einzigartige Menschen sind. Aber glaube ich auch, dass Sie beide irgendwie der Gegenstand einer mittelamerikanischen Geschichte sind, die vor fünfhundert Jahren geschrieben wurde? Nein.«
    »Aber Jake glaubt das.«
    »Jakes Geist saugt alles in sich auf wie ein Schwamm. Unglücklicherweise ist seine Psyche diesen Maya-Mythen seit seiner Geburt ausgesetzt. Sie wurden Teil seines
Wahns und seiner Persönlichkeit, und jetzt ist es unmöglich, die beiden zu trennen.«
    »Aber … ich habe die Stimme meines Vaters gehört.«
    »Denken Sie darüber nach, Manny. Wo waren Sie in jenem Augenblick?«
    »In einem holografischen Saal … der von meinem Bruder programmiert worden war, diesem Schwanzlutscher! Aber Moment mal, das Raumschiff der Hüter - wie können Sie dessen Existenz bestreiten?«
    »Wer bestreitet die denn? In Mexiko wurde ein uraltes außerirdisches Raumschiff geborgen. Soweit ich gehört habe, befand es sich mindestens zehntausend Jahre lang in der Erde. Ist das eine der größten Entdeckungen in der Geschichte der Menschheit, wenn nicht die größte überhaupt? Absolut. Hat seine Existenz irgendetwas mit Ihrem verstorbenen Vater zu tun? Wahrscheinlich, denn er war es, der das Schiff entdeckt hat.«
    »Dann glauben Sie also nicht, dass Jake und ich dazu bestimmt sind, an Bord dieses Raumschiffes zu gehen und in vier Tagen in den Weltraum aufzubrechen?«
    »In diesem Schiff?« Dr. Snyder stößt ein schnaubendes Gelächter aus. »Hören Sie zu, Dr. Mohr glaubt diesen Maya-Schwachsinn genauso sehr wie Jacob, aber sogar er wird Ihnen sagen, dass diese Motoren schon seit Tausenden von Jahren nicht mehr in Betrieb waren - und das, glauben Sie mir, liegt nicht daran, dass die NASA es nicht versucht hätte. Die einzige Möglichkeit, wie diese alte Kiste den Weltraum erreichen kann, besteht darin, dass man sie an einen unserer neuen Marstransporter bindet und hinaufschleppt.«
    Ein breites Lächeln erscheint auf Immanuels Gesicht, und Tränen der Erleichterung treten ihm in die Augen. »Doc, ich könnte Sie küssen.«
    »Sparen Sie diesen Kuss für Ihre Mutter auf. Sie ist es, die ihn nötig hat.«

    »Was meinen Sie damit?«
    »Jake ist kalt wie ein Fisch, was seine Gefühle betrifft, doch Ihre Mutter ist innerlich völlig zerrissen. Stellen Sie sich vor, dass Sie zwanzig Jahre Ihres Lebens damit verbringen, sich an die winzige Hoffnung zu klammern, dass der einzige Mensch, den Sie je geliebt haben - ein Mann, der vor Ihren Augen verschwunden ist -, noch am Leben sein könnte. Es ist, als sagte man der Frau eines Kriegsgefangenen, sie solle ihr Leben nicht weiterführen, weil ihr vermisster Mann zurückkommen könnte. Sehen Sie sich das Leben an, das Ihre Mutter geführt hat. Sie ist von der Öffentlichkeit isoliert, mit dem einen Sohn kann sie sich nicht treffen, der andere lebt in seiner eigenen Welt, sie hat kaum eigene Freunde und Bekannte. Weil sie nicht weiß, wie sie über Micks Tod denken soll, hat sich Ihre Mutter nicht erlaubt, sich auf eine neue Beziehung einzulassen, ganz zu schweigen davon, dass sie immer bereitstand, Jacobs unzähligen

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