2012 Keine Panik (German Edition)

Erdbeben kompletter Unsinn. Wie man es auch dreht und wendet: Die Welt wird 2012 nicht untergehen! Keine Chance.
    Aber Moment. Vielleicht haben wir auch was falsch verstanden? Vielleicht war das alles ja auch ganz anders gemeint mit der Zeitenwende? Geht vielleicht gar nicht die Welt unter, sondern wir, die Menschheit, steigen auf?

Kapitel 9

    Ein Aufstieg in die nächste Dimension
    Bewusstseinssprung und 2012

    „Ein neues Zeitalter bricht an. Wir beginnen gerade erst zu erkennen, wie schicksalhaft unser Leben mit der Sonne verknüpft ist.“  

    Dieter Broers (Matrixfan und Quantenkrieger)

    Die bisher vorgestellten „Weltuntergangstheorien“ haben zwei Dinge gemeinsam: Jede beschreibt eine große Katastrophe. Und jede ist falsch. Über das Jahr 2012 existieren aber auch einige Thesen, die sich nicht mit Katastrophen beschäftigen. Falsch sind sie aber trotzdem.
    2012 wird ein neues Zeitalter beginnen. 2012 werden die Menschen „aufsteigen“. 2012 wird ein „Bewusstseinssprung“ stattfinden. Solche und ähnliche Behauptungen kann man in der esoterischen und spirituellen Szene an allen Ecken und Enden hören. Vom Weltuntergang hält man dort wenig, trotzdem ist das Jahr 2012 etwas besonderes. Warum gerade 2012 so besonders sein soll, wird aber selten genau begründet. Neben vagen Hinweisen auf den Maya-Kalender, wird meistens darauf verwiesen, dass wir uns ja ganz offensichtlich in einer „Wendezeit“ befinden. Überall gebe es Kriege und Revolutionen, Wirtschaftskrisen und Probleme mit dem Finanzsystem. Die Menschen würden immer unzufriedener. Lange könne das nicht mehr so weitergehen. Spätestens 2012 werde sich das alles ändern, irgendwie. Dann breche ein neues Zeitalter an, verkünden die Propheten.
    Mit Aussagen dieser Art kann man natürlich wenig anfangen. Dafür sind sie viel zu beliebig und allgemein. Seit es Menschen auf dieser Welt gibt, gab es Kriege und Revolutionen. Auch Wirtschaftskrisen gibt es seit Jahrhunderten immer wieder. Die „Tulpenmanie“ von 1634, die Wirtschaftskrise von 1837, die Weltwirtschaftskrise von 1929, die Ölkrisen 1973 und 1979, der Zusammenbruch der Dotcom-Blase im Jahr 2000 oder die Finanzkrise von 2007. In der Wirtschaft geht es immer auf und ab (und diese kurze Liste ist längst nicht vollständig). Natürlich neigen Menschen dazu, gerade die Zeit, in der sie selbst leben, als besonders anzusehen und vergangene Zeiten zu ignorieren. Es mag uns durchaus so erscheinen , als würde alles immer schlimmer werden. Der Grund für diese Wahrnehmung ist derselbe wie im Fall der Erdbeben, die scheinbar immer häufiger auftreten. Dank der neuen Medien sind wir bei jeder Krise auf dieser Welt viel unmittelbarer beteiligt als früher. Reporter berichten live von jeder Revolution und fahren bei jedem Krieg in den Panzern mit. Über das Internet können wir jede Krise auf dieser Welt sofort und in Echtzeit miterleben, und alles kommt uns wesentlich intensiver vor als es früher der Fall war.  
    Unsere Zeit ist aber keine „Wendezeit“. Es gibt keinen Grund, davon auszugehen, dass 2012 irgendein besonderer Kulminationspunkt ist.
    Was aber ist mit der großen „Transformation“? Mit dem „Bewusstseinssprung“? Dem „Aufstieg“ der Menschheit? Denn angeblich soll 2012 eine besondere Art von „Energie“ die Menschen komplett verändern.
    Was genau dann mit uns passiert, ist den Bewusstseinspropheten offenbar nicht so ganz klar. Auch wie es passieren soll, kann niemand der 2012-Gurus genau erklären. Nur wenige von ihnen lassen sich dazu hinreißen, Details zu beschreiben. Einer davon ist zum Beispiel Dieter Broers, der in den Medien gerne als „Biophysiker“ und wissenschaftlicher „Experte“ auftritt. Durch seine vielen Auftritte im Fernsehen und Interviews in Zeitschriften mit großer Reichweite 26 sind seine Thesen im deutschsprachigen Raum vergleichsweise weit verbreitet. Es lohnt sich daher, sie etwas genauer zu betrachten.
    Broers gibt sich in der Öffentlichkeit gerne als Wissenschaftler. Früher wurde er oft als „Dr. Dieter Broers“ bezeichnet, etwas, auf das er mittlerweile meist verzichtet. Vermutlich hängt das damit zusammen, dass er keinen normalen akademischer Grad inne hat, der einem Wissenschaftler aufgrund seiner Forschungsarbeit an einer Universität verliehen wird, sondern einen „Dr. h.c.“, also einen „Ehrendoktor“, der einem auch ohne wissenschaftliche Leistungen verliehen werden kann. Broers hat den Titel von der „Rutherford