2012 Keine Panik (German Edition)

Stärke von etwa einem Zehntel, also 0,1 Tesla. Das Magnetfeld der Erde hat am Äquator eine Stärke von etwa 30.000 Nano tesla. Das sind 0,00003 Tesla. Das Magnetfeld unseres Planeten ist also dreitausend Mal schwächer als das Magnetfeld eines handelsüblichen Hufeisenmagneten. Dies ist für viele sicher eine erstaunliche Tatsache ...
    Die Stärke des Magnetfelds auf der Erde ist allerdings nicht konstant. Je weiter man vom Äquator nach Norden bzw. Süden kommt, desto stärker wird es. An den Polen ist das Feld mit 60.000 Nanotesla etwa doppelt so stark, in Mitteleuropa sind es etwa 48.000 Nanotesla. Man muss also nur ein wenig in Europa herumreisen, um Veränderungen im Magnetfeld von der Größenordnung einiger tausend bis zehntausend Nanotesla zu erleben. Ein Sonnensturm kann tatsächlich kurzfristig die Stärke des Erdmagnetfelds beeinflussen. Die Veränderung liegt aber nur zwischen etwa einhundert und eintausend Nanotesla.
    Ein typischer Sonnensturm verändert das Erdmagnetfeld um etwa eintausend Nanotesla. Das ist viel weniger als die natürlichen Veränderungen im Erdmagnetfeld betragen. Wollte man den Effekt eines Sonnensturms auf das Gehirn simulieren, müsste es schon ausreichen, ein wenig von Norden nach Süden zu reisen (oder umgekehrt). Wer von Mitteleuropa nach Skandinavien fährt (was viele Urlauber jedes Jahr machen), setzt sein Bewusstsein einer Änderung des Magnetfeldes aus, die zehn Mal stärker ist, als die durch einen Sonnensturm verursachte Änderung.
    Wer einen wirklich starken Sonnensturm simulieren will, der sollte sich einen handelsüblichen Magneten auf den Kopf legen. Die Veränderung des Magnetfeldes ist dabei sogar hunderttausend Mal stärker als bei einem normalen Sonnensturm. Wer möchte, kann sich im Fachhandel auch einen starken Dauermagneten bestellen. Der erzeugt ein Magnetfeld von über einem Tesla, und man simuliert damit einen Sonnensturm, den die Welt noch nicht gesehen hat. Er wäre eine Million Mal stärker als „normale“ Sonnenstürme. Und es geht noch besser. Wer sich in einen Kernspintomografen (mit drei Tesla) legt, erlebt einen „Sonnensturm“, der drei Millionen Mal stärker ist als normal. Allerdings wäre das auch ein wenig übertrieben, denn solche gewaltigen Sonnenstürme kann die Sonne gar nicht erzeugen. Ein „Bewusstseinssprung“, so wie ihn Dieter Broers sich vorstellt, kann es nicht geben. Das beweist jeder handelsübliche Hufeisenmagnet.
    Die Thesen von Dieter Broers haben nicht das Geringste mit echter Wissenschaft zu tun. Es gibt keinerlei Belege für einen bevorstehenden Bewusstseinssprung oder einem anderen dramatischen Wandel. Natürlich verändert sich unsere Welt ständig. 2012 ist aber kein besonderes „Schicksalsjahr“. Es ist ein gutes Jahr, um darüber nachzudenken, woher diese ganzen Weltuntergangsgeschichten eigentlich stammen.

Kapitel 10

    Wer verdient am Weltuntergang?
    Das Geld und 2012

    „Die Frage aller Fragen aber lautet: Was geschieht am 23. Dezember 2012? Steigen tatsächlich ‚Bolon Yokte’ und andere der Maya-Götter zur Erde hernieder? Erleben wir in wenigen Jahren einen Götterschock? Wie soll man sich darauf vorbereiten? Vorbereiten? Ich empfehle dieses Buch! Was sonst?“  

    Erich von Däniken (geschäftstüchtiger Alienfan in seinem Buch „Götterdämmerung - Die Rückkehr der Außerirdischen. 2012 und darüber hinaus“)

    In den vergangenen Kapiteln habe ich hoffentlich klar gemacht, dass die Welt im Jahr 2012 nicht untergehen wird. Es wird kein Planet X aufkreuzen und uns alle zerstören; kein Sonnensturm wird uns ausrotten; auch Polsprünge, Synchronisationsstrahlen, Planetenkonstellationen und der Supervulkan werden uns in Ruhe lassen. Der Maya-Kalender endet nicht am 21.12.2012, und es gibt auch keine Maya-Prophezeiungen für das Jahr 2012.
    Die gesamte Weltuntergangshysterie ist kompletter Unsinn.
    Aber wenn das alles nicht stimmt, warum gibt es dann so viele Leute, die diese Behauptungen verbreiten? Wenn die Welt 2012 nicht untergeht, wenn 2012 nichts Besonders passiert: Wieso hört man dann überall im Internet, in Zeitungen und im Fernsehen davon? Warum reden alle vom Weltuntergang, wenn da nicht doch irgendwo ein Fünkchen Wahrheit dran wäre? Die Antwort ist ganz einfach: Profit. Man versucht, mit der Angst vor dem Weltuntergang (oder zumindest mit dem Kitzel der Gedankenspiele darüber) Geld zu verdienen (und natürlich auch einen gewissen Geltungsdrang zu befriedigen).
    Im ersten Kapitel haben wir