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2012 - Schatten der Verdammnis

Titel: 2012 - Schatten der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten Bernhard Kleinschmidt
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an Backbord malerisch die Sonne unter. Iz leert seinen Kaffeebecher, dann aktiviert er das Sonar des Bootes, um die Tiefe des Meeresbodens zu ermitteln.

    Knapp über sechshundert Meter.
    Simpson sieht zu, wie Iz in einem Fach kramt. »He, Iz, schau dir mal deinen Kompass an. Der spielt verrückt.«
    »Ich weiß. Unter dem Meeresboden liegt ein riesiger Krater von etwa hundert Kilometer Durchmesser. Wir sind in der Nähe des Zentrums, wo sich ein sehr starkes Magnetfeld befindet.«
    »Was hast du vor?«
    Iz befestigt ein Unterwassermikrofon an einem auf eine dicke Spule gerollten Fiberoptikkabel. »Ich will mir mal anhören, was da unten los ist. Hier, nimm das Mikrofon und lass es am Bug steuerbords ins Wasser. Das Kabel musst du langsam abwickeln.«
    Iz greift nach dem anderen Ende des Kabels und steckt es in einen Amplitudenmodulator. Er startet den Computer, dann verbindet er einen Kopfhörer mit dem Gerät und lauscht.
    Du lieber Himmel...
    Simpson kommt zurück. »Das Mikro ist drunten. Was hörst du da? Sinatra?«
    Iz gibt ihm den Kopfhörer.
    Ein metallischer Rhythmus, der an das hohe Kreischen eines Getriebes erinnert, dringt Simpson ins Ohr. »Was, zum Teufel, ist denn das?«
    »Keine Ahnung. SOSUS hat das Geräusch schon vor ein paar Wochen entdeckt. Seine Quelle liegt etwa anderthalb Kilometer unter dem Meeresboden. Ich hab einfach angenommen, es wäre eine Bohrinsel.«
    »Ziemlich seltsam. Hast du schon jemand davon erzählt?«
    »Ich hab der Navy und dem Seefahrtsamt einen Bericht geschickt, aber bisher hat sich noch niemand bei mir gemeldet.«
    »Zu dumm, dass wir die Barnacle nicht mitgenommen haben.«

    »Ich wusste gar nicht, dass dein U-Boot so tief runtergehen kann.«
    »Aber klar. Vor den Bahamas bin ich bis auf achtzehnhundert Meter gekommen.«
    Reuben klettert aus der Luke. Sein Gesicht ist puterrot. »Na, kommt ihr essen, oder was?«
     
    21.22 Uhr Ein Sternenteppich bedeckt den wolkenlosen Nachthimmel.
    Carl Simpson lehnt an der Heckreling und richtet zum dritten Mal an diesem Tag sein Angelzeug. Reuben spült unten ab, während Iz im Ruderhaus den Unterwassertönen lauscht.
    »Manatee, bitte kommen.«
    »Bin schon da, Edie.«
    »Ich hab mir die Sache mit SOSUS angehört. Die Geräusche werden lauter und schneller.«
    »Ich weiß. Klingt fast wie eine außer Kontrolle geratene Lokomotive.«
    »Iz, ich glaube, ihr solltet das Gebiet verlassen. Iz?«
    Ein schrilles Kreischen bohrt sich in Iz’ Ohren wie ein glühender Feuerhaken. Iz reißt sich den Hörer vom Kopf und sinkt benommen auf die Knie. Das Sausen in seinen Ohren ist unerträglich.
    »Rex! Carl!« Er hört nur ein gedämpftes Echo.
    Ein unheimliches grünes Licht lässt ihn aufschauen. Das Innere des Ruderhauses erstrahlt in einem schillernden smaragdgrünen Schimmer, der aus dem Wasser strahlt.
    Simpson zieht Iz auf die Beine. »Alles in Ordnung?«
    Iz nickt, obwohl ihm noch immer die Ohren dröhnen. Die beiden Männer stolpern über das Tauchgerät und stellen sich neben Reuben ans Heck. Gebannt von dem grünen Strahlen sehen sie nicht, dass Qualm aus den überlasteten Schaltkreisen des Modulators kommt.

    Mein Gott! Sprachlos starren die drei Männer ins Meer. Ihre Gesichter sind vom gespenstischen Grün des unirdischen Lichts übergossen.
    Die Manatee tanzt auf der Oberfläche eines leuchtenden Wasserkreises, der einen Durchmesser von mindestens eineinhalb Kilometern hat. Iz beugt sich über Bord, benommen von der surrealen Klarheit des Meeres. Sie wird geschaffen von einer strahlenden Lichtquelle, die sich irgendwo am Meeresboden befinden muss, etwa sechshundert Meter unterhalb des Boots.
    »Iz, Rex, eure Haare!«
    Reuben deutet auf die Köpfe seiner Freunde, deren Haar sich aufgestellt haben. Simpson betastet seinen Pferdeschwanz, der wie eine Indianerfeder in die Luft ragt. Als Iz mit der Handfläche über die Härchen seines Unterarms streicht, sieht er winzige statische Entladungen.
    »Was hat das zu bedeuten?«, flüstert Reuben.
    »Keine Ahnung, aber wir müssen weg von hier.« Iz hastet ins Ruderhaus zurück und drückt auf den Startknopf der Maschine.
    Nichts.
    Er drückt noch dreimal. Dann überprüft er das Funkgerät und das Navigationssystem.
    »Was ist denn?«, erkundigt Reuben sich nervös.
    »Alles ist außer Funktion. Das Ding da drunten hat einen Kurzschluss in der gesamten Elektronik verursacht.« Iz dreht sich um und sieht, wie Simpson in seinen Tauchanzug steigt. »Was hast du vor?«
    »Ich will mir

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