Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

Titel: 2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian D'Amato
Vom Netzwerk:
Tore, Harpyien.«
    Der Ball war mit einer fast unsichtbaren Darmschnur manipuliert gewesen; er hatte in der Luft verharrt, bis die Schnur gerissen war – gerade lange genug, um uns aus dem Konzept zu bringen.
    Auf der Harpyien-Seite der Zuschauermenge erhoben sich Stimmen. Ich blickte hoch und hörte das Wort » si’pil «, großer Fehler. Betrug.
    Verdammt.
    Ich hatte Hüftballspiele mitgemacht, wo jemand einen Ball eingeschmuggelt hatte, der auf einer Seite zu schwer war, aber so etwas flog bei einer Überprüfung auf. Doch wenn man sich diesen Ball anschaute, würde man nichts finden. Und das Darmseil hatte längst jemand aufgerollt. Diese Leute wussten, was sie taten.
    Ich stand da und blickte um mich wie ein Trottel. Nichts geschah. Die älteren Harpyien-Geblüte beruhigten die anderen. Ganz wie es ihre Pflicht war, sagte ich mir, aber es wurmte trotzdem.
    Denk nicht darüber nach. Das können sie nicht noch mal bringen. Spiel einfach fair. Gib dein Bestes. Sei ganz die alte Bulldogge.
    Siebzehnter Aufschlag.
    »Chun!«
    Hun Xoc bekam den Ball. Smaragd-Sturmschritt hielt sich nun zurück. Er ließ das Spiel zu sich kommen. Brüllaffe deckte mich. Ich wich in unsere Zone zurück, ließ den Ball den Hang neben mir treffen und fischte ihn aus der Luft. Ich schoss zu niedrig und verfehlte absichtlich. 4-Schnappschildkröte bekam den Ball und spielte ihn zu Brüllaffe.
    Okay, jetzt kommt mein Trick, dachte ich. Mit drei Schritten war ich auf der anderen Seite des Feldes, auf dem Schwarzen und bei Affenschlampe, ehe er abgeben konnte. Mit der Hüfte dribbelte er gegen die Rampe des Dammes und versuchte den Ball von mir fernzuhalten, aber ich angelte unter ihm durch, holte den Ball mit dem Knie zu mir, balancierte ihn auf der rechten Handgelenkskelle und schoss ihn weit zurück ins Rote. Hun Xoc wusste, was ich vorhatte – wir hatten diesen Zug schon hundert Mal gespielt –, und er war, wo ich ihn brauchte.
    Ich wand mich davon, täuschte Norden an und flitzte dann wieder zur Feldmitte, balancierte auf Zehenspitzen auf der Linie zwischen dem neutralen Schwarz und dem verbotenen Smaragdgrün und tauchte vor Affenschlampes Nase in unsere Heimzone ein.
    Hun Xoc übernahm den Ball und dribbelte ihn zweimal die weiße Zone hoch auf das Tor der Ozelots zu. Ich gab ihm kaum Zeichen; er wusste auch so, was ich wollte. Kurz bevor Smaragd-Sturmschritt ihn erreichte, spielte er zu mir zurück.
    Ich schulterte den Ball in einem stumpfen Winkel und rannte im Zickzack über das Feld. Smaragd-Sturmschritt begriff als Erster, was ich vorhatte, aber Hun Xoc positionierte sich links von mir und hielt ihn mir vom Leib. Doch Smaragd-Brüllaffe rammte mich von links und drängte mich gegen den Hang.
    »Kaaxtik u bak’el it« , keuchte er. »Kneif besser dein Arschloch zu.«
    Ich neigte mich nach rechts, stemmte mich mit beiden Händen gegen die kalkige Steigung und trat ihm gegen die Knie. Smaragd-Brüllaffe duckte sich weg. Ich vermutete, dass er mich vom Ball fernhalten wollte, ohne mich anzugreifen, weil der Rest seiner Mannschaft mich sowieso auseinandernehmen würde. Und genauso war es. Als er sich duckte und sein Joch in die Bahn des absteigenden Balles brachte, sprang ich zurück, packte seinen rechten Handgelenkschutz in der Beuge meines linken Armes und verdrehte ihn nach hinten, legte mich mit dem ganzen Gewicht dagegen. Affenschlampe war ein unglaublich kräftiger Kerl, ein gedrungener Klotz aus Muskeln und durch Bruchstellen verdickten Knochen wie knorrige Eichenstämme, aber nach einem Schlag hatte ich mich auf ihn heraufgehebelt. Der Ball kam herunter und prallte von der Baumwolle unter seinem Joch ab. Als er herumrollte, um meine Beine unter seinem Joch zu zerquetschen, schoss meine linke Hand vor. So schnell, dass niemand es beobachten konnte, riss ich ihm den Nasenstift aus der Scheidewand und lenkte das hervorspritzende Blut in seine Augen, während ich mich zurückrollte. Er hatte einen meiner Taillenriemen gepackt, aber ich drückte mit den Beinen gegen ihn, und schließlich kam ich los, überschlug mich einmal und war wieder auf den Beinen. Hun Xoc hatte in der Zwischenzeit den freien Ball übernommen, nahm alle Kraft zusammenund schoss über meinen Kopf. Er traf den Pfosten voll, aber die Vase rührte sich nicht.
    »Achtzehn Tore, Ozelots,
    Und siebzehn Tore, Harpyien.«
    Que el Fuck? , dachte ich. Kein wakal t’un? Er hatte den verfluchten Krug getroffen! Was hatten sie gemacht, ihn festgeklebt?
    Ich sah zu

Weitere Kostenlose Bücher