2019 - MundÀhnen-Alarm
Segafrendo, diese Galaxis, ist riesengroß. Ich lebe von der Energie der Sonnen."
Mun-12 Zanecchi konnte sich das beim besten Willen nicht vorstellen. Ein Pelzwesen, das Sonnenenergie tankte? Es mußte doch darin verbrennen!
Der Wasserfall donnerte herab, die beiden Monde verwandelten seine Wassermassen in silbrige Fäden, und der Krieger lag in dem Becken, einige Meter vom Wasser entfernt. Und auf ihm hockte der rote Pelzball, der ihn in die Verzweiflung trieb. „Welche Aufgabe hast du denn hier?" fragte er, um Mautsch so schnell wie möglich loszuwerden. „Oh, das ist einfach. Sie besteht darin, dich entweder zu bekehren oder zu töten."
Zanecchi mußte lachen. Es klang heiser. „Du mich töten? Ich bin zwar ein Krüppel, aber es würde dir trotzdem schwerfallen."
„Willst du es auf eine Demonstration ankommen lassen?"
Im nächsten Moment bäumte sich Mun-12 Zanecchi unter höllischen Schmerzen am ganzen Leib auf. Vor allem sein Herz tat weh. Er krümmte und wand sich, bis die Schmerzen aufhörten. „Das machst du nicht noch einmal mit mir!" schrie er und griff mit der Linken nach dem Pelzwesen. Diesmal bekam er es zu fassen. Das Fell war naß, die beiden Augen geschlossen.
Zanecchi holte weit aus und schleuderte Mautsch davon. Ein schrilles Quieken war das letzte, was er noch von ihm hörte.
Aber der tapfere, wenngleich geistig etwas minderbemittelte Krieger hatte einen gehörigen Schrecken erhalten. Und er konnte nicht daran denken, den Quantronen das letztemal gesehen zu haben.
Er stützte sich auf die linke Hand und stand unter Schmerzen auf. Die Stimulantia ließen ihn seine Umgebung in phantastischen Farben sehen. Sein Herz schlug wild. Seine Hand und seine Füße fühlten sich kalt an, Zeichen einer schlechten Durchblutung infolge der Drogen. Er wußte: Noch mehr davon, und es war sein Tod. Er wanderte jetzt schon auf einem schmalen Grat.
Als er stand, erfaßte ihn heftiger Schwindel. Es dauerte eine Minute, bis es vorbeiging. Dann endlich fühlte er sich imstande, seine Kletterpartie fortzusetzen.
Das Hyperfunkgerät oben über sich beherrschte sein gesamtes Denken. Wieder zog er sein Multiortungsgerät hervor und überzeugte sich davon, daß es noch in Betrieb war. Die charakteristischen 5-D-Impulse bewiesen es ihm.
Der Krieger kletterte weiter. Er sah nicht nach unten. Sein ganzer Körper war wie ein elektrisches Kraftfeld, in seinem Kopf summte es unaufhörlich. Die Stimulantia wirkten und trieben ihn an.
Mehrfach drohte er an dem glitschigen Fels mit der Hand abzurutschen, aber es ging weiter.
Manchmal stand er in der Wand, direkt unter dem donnernden Wasserfall, und wußte nicht, wohin er seine Füße jetzt zu setzen hatte.
Weiter und weiter zog er sich hinauf. Bis die Lichter kamen.
Zanecchi sah sich gehetzt um. Sofort wußte er, was die kreisenden gelben Lichter zu bedeuten hatten. Er war entdeckt!
Oder doch nicht? Das Summen von Gleitern war selbst durch das Getöse der Wassermassen zu hören, und er sah sie. Zanecchi klebte in der Wand, drückte sich, so fest er konnte, in eine Nische und bewegte sich nicht mehr. Sein schwarzer Kampfharnisch war jetzt die beste Tarnung.
Aber er hatte Halt. Er stand mit dem Rücken in der Nische und konnte sogar seinen Impulsstrahler ziehen. Die normalerweise beidhändig zu tragende Waffe schwankte in seiner linken Hand. „Nicht mit mir, Slattys!" sagte er haßerfüllt und schoß.
Die ersten Schüsse gingen weit an dem Gleiter vorbei. Erst der zehnte oder zwölfte traf. Der Gleiter explodierte in einem Feuerball, die Druckwelle preßte Zanecchi noch tiefer in die Felsen. Er war eingeklemmt und sah zwei weitere Gleiter auf sich zukommen.
Er war in ihr Scheinwerferlicht gebadet und rechnete jeden Augenblick mit seinem Tod. Aber bevor sie nahe genug heran waren, drehten sie um und verschwanden wieder in der Dunkelheit.
Selbst für nicht gerade eine Geistesgröße wie Zanecchi bedeutete das, daß er entdeckt war. Der Feind, die Blauen, wußte also jetzt, wohin er unterwegs war. Aber warum hatten die beiden Gleiter nicht auf ihn geschossen und so die Gefahr beseitigt?
Ihre Denkweise würde ihm immer fremd bleiben, dachte er und erinnerte sich an das, was ihm der Blaue gesagt hatte, den er dann doch noch getötet hatte. Ihr höchstes Ideal war der Friede. Und genau das konnte und wollte er nicht nachvollziehen.
Er wollte weiterklettern. Ganz egal, was die Gleiter an ihr Hauptquartier meldeten, es blieb dabei, daß er versuchen mußte, an das
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