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2019 - MundÀhnen-Alarm

Titel: 2019 - MundÀhnen-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ob sie spürten, daß ihr vermeintliches Opfer nicht aufzugeben gewillt war.
    Die Minuten wurden zur Ewigkeit. Wie ein Roboter schob sich Zanecchi weiter nach oben, 'dem Hyperfunkgerät entgegen, für das er allerdings jetzt keinen Gedanken übrig hatte.
    Er schürfte sich die Haut ab, und das frische Blut lockte die Insekten an. Dicke Trauben von ihnen saßen auf seinen Wunden. Zanecchi sah sich unter dem Einfluß der Stimulantia als Skelett, dessen Fleisch und Haut von den Biestern gebildet wurden. Aber sie konnten nichts mehr gegen ihn ausrichten. Er war zu zäh und zu hart für sie. Er arbeitete sich blind höher hinauf, hatte kaum noch ein Gefühl in den Gliedmaßen, nur den Schmerz in der rechten Seite - und dann tastete seine linke Hand ins Leere!
    Zanecchi schöpfte wilde Hoffnung. Seine Fingerspitzen berührten flachen Boden. Seine Füße fanden noch einmal neuen Halt, die Beine streckten ihn empor, so daß er über die Kante auf eine weite Terrasse blicken konnte, in deren Mitte sich das Wasser wieder zu einem Becken gesammelt hatte. In einem kleinen Rinnsal floß es ab, konnte also die ganze Terrasse nicht überfluten.
    Wieder war es so, als ahnten die Insekten seine Absicht, und sie wurden erneut wilder. Zanecchi aber lachte mit geschlossenem Mund und zog und schob sich auf die Terrasse, kroch auf drei Gliedmaßen weiter, bis er sich zu Boden fallen lassen und mit dem Rücken gegen einen Felsen lehnen konnte. Ihm wurde schwarz vor Augen, und er mußte um Luft kämpfen. Der letzte Teil dieser verfluchten Kletterpartie hatte ihn über Gebühr mitgenommen. Aber jetzt konnte er ausruhen.
    Jedenfalls dachte er das für einen Moment. Dann spürte er wieder die Stiche. Seine Zunge war angeschwollen, und er wollte nicht wissen, wie sein Gesicht mittlerweile aussah. Es fühlte sich taub an, ganz im Gegensatz zu seiner rechten Seite. Sie brannte wie Feuer.
    Mun-12 Zanecchi zog unter großen Mühen den Impulsstrahler und hielt ihn wieder in der linken Hand, leicht auf das Knie gestützt. Er stellte die breiteste Streuwirkung ein und gab einen Feuerstoß auf die ihn umschwärmenden Insekten ab. Sofort entstand eine Lücke, die sich jedoch schnell wieder schloß. Zanecchi feuerte wieder und wiederholte es ein halbes dutzendmal - immer dorthin, wo sich die angreifenden Biester am dichtesten ballten.
    Dann konnte er den Strahler nicht mehr mit einer Hand halten und mußte ihn sinken lassen.
    Bestimmt hatte er einige tausend Insekten getötet, aber der Schwärm konnte Millionen umfassen!
    Zanecchi stöhnte und steckte mit letzter Kraft den Strahler wieder ein. All seine anderen Waffen, die Streitaxt, das Vibratormesser, der Nuklearbrenner, nützten ihm gegen diesen Gegner gar nichts.
    Sollte es wirklich so mit ihm enden? Jetzt, da er sich endlich auf dem Sprung zum Mun-11 gesehen hatte?
    Nein! dachte Zanecchi. Ich brauche nur eine Pause. Dann geht der Kampf weiter!
    Er atmete schwer durch die Nase. Seine Hand und die Füße wurden immer kälter. Sein Herz klopfte wie rasend, und Schwindelanfälle quälten ihn.
    Und plötzlich, von einem Moment auf den anderen, verlor er das Bewußtsein .
    Als er wieder zu sich kam, waren die Insekten verschwunden. Der Schwarm hatte von ihm abgelassen; vielleicht hatten die Tiere geglaubt, er sei tot.
    Mun-12 Zanecchi richtete sich mit dem Rücken am Felsen hinter sich auf. Er war hinabgesunken und hatte flach dagelegen. Seine Beine hatten kaum noch die Kraft dazu.
    Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und erschrak. Es war dick aufgequollen, genauso wie die rechte Schulter und Seite, wo die Haut nicht vom Kampfharnisch geschützt war. Wo er sie berührte, schmerzte es. Ansonsten waren die betreffenden Partien so taub wie sein Gesicht.
    Der Mundäne zwang sich dazu, noch eine Weile liegenzubleiben, bis sein Körper wieder fit war.
    Aber ging das, ohne daß er weitere Pillen nahm - die wohl tödliche Dosis? Konnte er sich in der kurzen Zeit bis zum Sonnenaufgang so weit regenerieren, daß er den Aufstieg fortsetzen konnte?
    Denn spätestens bevor es hell wurde, wollte er das Konvent-Domizil erreicht haben und dann den Hypcrfunk in Betrieb nehmen oder in der Einsamkeit sterben, wo kein Mundäne je erfahren würde, was er geleistet und entdeckt hatte. „Es muß einen Weg geben", sagte Zanecchi.
    Er wußte, daß andere aus seinem Volk schlauer waren als er und daß er schwerfälliger im Denken war als sie. Aber die rettende Idee mußte ihm einfach kommen. Alles andere wäre so

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