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2023 - Der Para-Fürst

Titel: 2023 - Der Para-Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kündigte er an. „Darauf kannst du dich verlassen. Und wenn es Tage dauert. Sie kommt hier nicht raus, bevor sie glaubt, Lucky auf ihren Schultern sitzen zu haben. Wenn es soweit ist, hat sie verloren. Niemand und nichts kann ihn dann wieder von ihren Schultern vertreiben."
    „Ich weiß", bestätigte Rune Karuga. „Wenn Lucky erst einmal auf ihrer Schulter sitzt, bleibt er dort. Für immer."
    Parkinson stellte sich breitbeinig über Hegrim Mihori, und dann schüttete er ihr den Rest aus der Flasche ins Gesicht. Sie schnaufte und kam zu sich. Mit geweiteten Augen blickte sie zu ihm hoch.
    Parkinson zeigte auf den Stuhl. „Setz dich!"
    Die sanfte Riesin gehorchte.
    „Sieh auf deine Schulter! Was siehst du?"
    „Nichts!"
    Es traf sie offensichtlich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Die Mutantin schrie gellend auf und brach erneut zusammen, allerdings diesmal, ohne das Bewußtsein zu verlieren. Wimmernd flehte sie um Gnade.
    Und dann geschah es, ohne daß sie etwas dagegen tun konnte. Man sah es ihren Augen an, die für einen Augenblick völlig glanzlos wurden. Der Damm brach, ihr eigenes Ich löste sich auf.
    „Verneige dich vor mir!" forderte Parkinson..Die Suggestorin fiel vor ihm auf die Knie und umklammerte seine Unterschenkel, und dann neigte sie demütig den Kopf. Im gleichen Moment verschwanden die Schmerzen, und ein Gefühl angenehmer Entspannung breitete sich in ihrem gepeinigten Körper aus.
    Hegrim Mihori blickte auf ihre rechte Schulter. Jeder im Raum wußte, was sie nun sah: Die schwarzen Augen Luckys funkelten sie triumphierend an, und die Puppe nickte. Immer wieder.
    Unaufhörlich.
    „Willkommen!" grüßte Parkinson. „Von jetzt an wirst du tun, was auch immer ich dir befehle. Hast du mich verstanden?"
    Der Wille der Mutantin war gebrochen. Sie hatte sichtlich keine Kraft mehr, sich gegen ihn aufzulehnen.
    Sie hob den Kopf und blickte zu ihm hoch, Parkinson schien nicht weniger erschöpft zu sein als sie, doch das war unwichtig geworden. In der Suggestorin war nichts mehr, was sich gegen ihn behaupten konnte.
    „Du bist der Fürst", antwortete sie. „Du bist der Para-Fürst. Jetzt weiß ich, warum man dich so nennt.
    Ich werde dir gehorchen. Immer und unter allen Umständen." Sie blickte, auf ihre rechte Schulter.
    Parkinson schickte sie hinaus, und die Suggestorin ging. Er ließ sich auf sein Bett fallen und streckte sich erschöpft aus.
    „Ich bin vollkommen fertig", ächzte er. „Soviel Widerstand hat mir noch keiner geleistet. Ich muß jetzt schlafen."
    „Das wäre nicht gut", widersprach Rune Karuga in seiner ruhigen, beinahe eleganten Art, die höflich und respektvoll erschien, jedoch ein gewisses Durchsetzungsvermögen erkennen ließ.
    „Heute morgen findet eine Versammlung aller Monochrom-Mutanten statt, und das solltest du nicht versäumen."
    „Was haben sie vor?" fragte er. Dabei war er so müde, daß ihm die Augen zufielen.
    „Sie werden einen Para-Block bilden", antwortete Rune Karuga. „Alle zusammen. Ich spüre, daß etwas Entscheidendes geschehen wird, und das solltest du nicht versäumen."
    „Du hast recht. Ich kann später auch noch schlafen." Parkinson stöhnte und stand auf.
    Mit schleppenden Schritten begab er sich in die Hygienekabine, zog sich aus, setzte die Puppe ab und stellte sich minutenlang unter die eiskalte Dusche. Danach fühlte er sich so frisch, daß er vorerst auf Schlaf verzichten konnte. Nachdem er sich Lucky wieder auf die Schulter gesetzt hatte, machte er einige gymnastische Übungen, um seinen Kreislauf in Schwung zu bringen.
    Der Para-Fürst wollte nicht schlafen. Er wußte, daß er so bald nicht wieder wach werden würde, wenn er sich nach einer erfolgreichen Installation sofort ins Bett legte. Gewöhnlich brauchte er zwei bis drei Tage, um sich von den enormen geistigen Anstrengungen zu erholen. Das war seine Schwäche und schränkte seine Machtentfaltung eindeutig ein. Wäre es anders gewesen, hätte er die Möglichkeit gehabt, seinen Einnuß sehr schnell auszudehnen und Para-City schon nach wenigen Tagen unter seine Kontrolle zu bringen.
    Es gab aber einen weiteren Grund, wach zu bleiben und Zeuge der Block-Bildung zu werden: Rune Karuga hatte sich mit intuitiven Ankündigungen noch nie getäuscht! Parkinson nahm ein paar Früchte aus dem Kühlschrank. Während er das Haus verließ, verzehrte er sie. Schon als er auf die Straße hinaustrat, fühlte er, daß eine besondere Spannung über Para-City lag. Dieser Tag war anders als die

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