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2024 - Intrigen in Mirkandol

Titel: 2024 - Intrigen in Mirkandol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verwachsungen zuließen. „Erhabener, ich danke dir, daß du mich empfängst. Ich stehe zu deiner Verfügung."
    „Ein Traversaner also. Ich muß zugeben, daß es mich verwundert."
    Manklux richtete sich langsam auf. „Das Herz eines Kralasenen schlägt einzig und allein für Arkon", rezitierte er die rituelle Formel.
    Der Geheimdienstchef ließ ein freundliches Lächeln erkennen. „Beeilen wir uns", antwortete er. „Seine Erhabenheit wartet bereits."
    Diesmal brachte Manklux es nicht fertig, sich vollständig zu beherrschen. Ein Zucken lief über sein Gesicht. Ein wenig zu hastig setzte er sich in Bewegung und folgte Progeron in den Palast.
    Bostich I. erwartete sie tatsächlich in einem der kleineren Audienzräume. Er trug einen weiten Umhang aus Samt sowie einen Spitzhut.
    Manklux legte die Fingerspitzen über die Augen und verbeugte sich erneut, soweit es ging. „Nicht doch, nicht doch, mein Freund", klang es an seine Ohren. „Ich will, daß der Mann mir in die Augen sieht, der meinem Befehl gehorcht."
    Hastig richtete Manklux sich wieder auf. „Wir haben von deinen Wundertaten gehört und uns mit eigenen Augen überzeugt", fuhr der Zhdopanthi fort und breitete zum Willkommen die Arme aus. „Es freut uns besonders, daß der Tapferste unter allen Tapferen von Traversan stammt."
    Täuschte sich Manklux, oder besaß die Stimme des Imperators einen spöttischen Unterton? „Begam, verfügt über mein Leben."
    Bostich I. lachte dröhnend. „Gut gebrüllt, krummer Löwe. Du wirst es sein, der bald über das Leben eines anderen verfügt. Nicht heute oder morgen, aber irgendwann in der Zukunft. Du wirst dich bereit halten und ein Todesurteil vollstrecken, sobald ich dir den Befehl gebe."
    „Der Kralasene Manklux tut, was Ihr wünscht", antwortete der Traversaner. „Dein Opfer wird der terranische Unsterbliche Julian Tifflor sein, seines Zeichens Abgesandter der LFT mit zeitweisem Wohnsitz in Mirkandol. Mehrfach hat er sich den Interessen des Kristallimperiums entgegengestellt. Noch ist die Zeit nicht reif. Aber irgendwann in naher Zukunft schlägt seine Stunde. Dann wirst du ihn töten."
    „Ja/ich werde ihn töten."
    „Sobald ich es für sinnvoll halte, wirst du ihm eine Warnung zukommen lassen. Natürlich wird er sie nicht berücksichtigen. Im Augenblick seines Todes erst wird er erkennen, daß das ein Fehler war."
    Bostich klatschte in die Hände zum Zeichen, daß die Audienz beendet war.
    Progeron zog Manklux hinaus in den Korridor und begleitete ihn zu seinem Fahrzeug. „Du wirst nach Traversan zurückkehren", eröffnete ihm der Geheimdienstchef. „Wir schleusen dich in die traversanische Botschaft Mirkandols ein. Du wirst die Stadt mit ihren Bewohnern kennenlernen, in der du später das Urteil vollstreckst. Gutes Gelingen, Kralasene Manklux!"
    Der Agent bedankte sich und kehrte in den Gleiter zurück. Langsam wich die Hitze aus seinen Wangen. Das flaue Gefühl in der Magengegend legte sich.
    Endlich! dachte er. Endlich ernte ich die Früchte meiner eigenen Arbeit. Diesmal wird mir Mehon da Sannod nicht in die Quere kommen: 7. 19. März 1300 NGZ „Tut mir leid, Tiff. Ein Irrtum ist ausgeschlossen. Kurierschilfe verschiedener Völker haben es bestätigt. Natürlich auch unsere eigenen." Daghiera Valladolid beugte sich über ihn. „Alles in Ordnung mit dir?"
    „Nichts ist in Ordnung", murmelte er.
    Das Blut war aus seinem Gesicht gewichen. Tifflors Atem ging flach.
    Der Bund Ark´Tussan zerschlagen! Zu einem Zeitpunkt, als niemand mit einem solchen Schritt rechnete.
    Die einzige ernstzunehmende, innerarkonidische Opposition existierte nicht mehr.
    Eine 20.000 Einheiten starke Flotte des Kristallimperiums hatte die ebenso starken Verbände des 800-Planeten-Bundes aufgerieben und vollständig zerstört. Hunderttausende Männer und Frauen waren in den Schiffen ums Leben gekommen. Arkon hatte so gut wie keine Gefangenen gemacht.
    Tiff fror bei dem Gedanken. Alle, die bisher nicht auf Warnungen gehört hatten, mußten sich jetzt eines Besseren belehren lassen.
    Imperator Bostich I. war kein fürsorglicher Regent, der sich eine geeinte und friedliche Milchstraße zum obersten Ziel gesetzt hatte. Es ging ihm allein um Macht. Welche Mittel er einsetzte, hing von den Umständen ab.
    Der Imperator schuf vollendete Tatsachen, an denen niemand etwas ändern konnte.
    Der Bund Ark´Tussan war ihm von Anfang an ein Dorn im Auge gewesen. Zahlreiche Sonnensysteme, die einstmals zum Großen Imperium gehört hatten,

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