Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2031 - Die Sprinter von Ertrus

Titel: 2031 - Die Sprinter von Ertrus
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Eine Menge sonnenartiger, greller Lichter glühten auf und verteilten sich, so weit er schauen konnte. Sie bewegten sich rasend schnell in Wellen, erloschen und flammten anderswo wieder auf.
    Zumon Berkarit war nicht besonders gebildet, und er kümmerte sich kaum um Politik. Natürlich besaß er ein bescheidenes Trivid-Gerät; von daher war er einigermaßen über die aktuellen Ereignisse informiert.
    Zu Beginn der Invasion hatte er sich überlegt, ob er sich noch tiefer in das Gebirge zurückziehen sollte. Bisher war er jedoch nicht belästigt worden.
    So wie an diesem Abend war es am Himmel schon lange nicht mehr zugegangen - offensichtlich wurden die Arkoniden von irgend jemandem angegriffen.
    Sollen sie sich doch gegenseitig alle die Schädel einschlagen, dachte der Bergbauer brummig. Hauptsache, es kehren endlich wieder normale Verhältnisse ein.
    Er steckte die Hände in die Hosentaschen und ging Richtung Wohnhaus. In diesem Augenblick stolperte er, als der Boden bebte.
    Das war nichts Ungewöhnliches in dieser Region. Die planetare Kruste war nie zur Ruhe gekommen. Immerhin wurde diese Gegend von größeren Erdbeben verschont, meist kam es nur zu einem sekundenlangen Zittern.
    Gleichzeitig brach am Himmel erst recht die Hölle los. In den unteren Schichten tobte der Sturm mit Blitz und Donner, und oben im Raum war die Schlacht anscheinend auf dem Höhepunkt. Zumon konnte nicht mehr zwischen echten Blitzen und in der Atmosphäre verglühenden Trümmerteilen unterscheiden.
    Zumon fluchte. Ein glühender Regen prasselte plötzlich auf ihn herunter.
    Zum Haus konnte es der Ertruser keinesfalls mehr rechtzeitig schaffen.
    Hastig sprintete er hinter eine Gruppe Findlinge, die er wegen ihres dekorativen Anblicks nie entfernt hatte. Jetzt war er dankbar darum.
    Die Kuarix begannen in den Ställen zu toben, aber er wußte, daß sie sicher waren und sich in den Boxen nicht versehentlich selbst verletzen konnten.
    Viel wichtiger war, daß ihm selbst nicht irgendein großer Brocken auf den Sichelkamm fiel ...
    Da schlug zum zweiten Mal ein Blitz mit einem so gewaltigen Donnerschlag ein, daß es in Zumons Ohren klingelte. Der Boden zitterte erneut. Für einige Sekunden war das Gebiet von grellem Leuchten erhellt.
    Geblendet schloß der Bergbauer die Augen, unwillkürlich duckte er sich.
    Als die Lichtfontänen vor seinen Lidern langsam erloschen, blinzelte er vorsichtig. Hoffentlich stehen die Ställe noch, dachte er besorgt.
    An sein Wohnhaus verschwendete er keinen Gedanken; das konnte wieder aufgebaut werden. Aber die Tiere waren unersetzlich - und außerdem hing er an ihnen ...
    Schemenhaft konnte er erkennen, daß die Gebäude wohl unbeschädigt waren. In den Ställen tobten mittlerweile die Tiere. Sie mußten halb wahnsinnig vor Angst sein.
    Dann fiel ihm auf, daß die Ställe plötzlich seitlich von oben beleuchtet wurden. Wie konnte das sein? Er fuhr herum und stieß einen keuchenden Laut aus. Eine Sternschnuppe raste genau auf ihn zu.
     
    *
     
    Zumon Berkarit hatte trotz der unglaublich schnellen Reaktionsfähigkeit eines Ertrusers keine Zeit mehr, sich tief in die Felsnische zu drücken. Das glühende Gebilde schoß zum Glück in rasendem Tempo dicht über ihn hinweg, die Gluthitze versengte nur einige Haare auf dem Kopf.
    In Höhe der Ställe entzündeten sich plötzlich sekundenlang sichtbar Flammenschweife. Sie zitterten in der aufgeheizten Luft, bevor sie zusammensackten.
    Dann verschwand das Objekt hinter einer Hügelkuppe. Zumon hielt sich vorsichtshalber die Ohren zu. Tatsächlich zeigte gleich darauf ein betäubendes, gewaltiges Krachen, Pfeifen und Dröhnen an, daß das Ding abgestürzt war.
    Im letzten Aufglühen erkannte der Bergbauer hoch aufspritzende Gesteinsund Erdbrocken. Ein feiner Kieselregen ging bis auf die Stalldächer nieder, was die Kuarix erneut fast zum Überschnappen brachte. „Das sah doch aus wie ein chemisches Bremstriebwerk ...", murmelte Zumon. „Was ist da nur runtergekommen?"
    Von Neugier gepackt, lief er zu der Stelle des Absturzes. Hinter der Hügelkuppe hatte sich ein beeindruckender Krater an der Stelle gebildet, wo früher mal ein Feld gewesen war.
    Zumon Berkarit schlich geduckt den Kraterrand entlang. Er hoffte, daß nicht gleich eine arkonidische Gleiterpatrouille hier eintraf. Unter ihm kräuselten sich Rauchfähnchen durch langsam absinkende Staubwolken; an manchen Stellen brannte es noch. Es war immer noch nicht erkennbar, was hier tatsächlich abgestürzt war. In
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher