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2044 - INSHARAM

Titel: 2044 - INSHARAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwarten.
    Ich fragte mich, welche Fortschritte Myles bei der Untersuchung des Kyms machte. Aber bei den sich überschlagenden Ereignissen waren die Laborfachkräfte wohl noch nicht weit gekommen ... „SENE CA", sagte ich, während die roten Schleier vor meinen Augen sich allmählich auflösten, „Lagebericht!"
    „Siebzehn Verletzte, acht davon schwer, aber keiner lebensgefährlich. Die SOL hat nicht den geringsten Schaden genommen."
    „Welche Ortungsergebnisse ...?" Ich verstummte, als vor mir ein Holo aufleuchtete. Es zeigte Myles Kantor. Neben ihm standen einträchtig Tangens der Falke, mit dem unser Chefwissenschaftler sich nicht immer besonders verstand, und Steph La Nievand. „Du wirst es nicht glauben", sagte Myles. Er wirkte noch bleicher, noch farbloser als sonst. „Was glaube ich nicht?" fragte ich ihn. „Es besteht nicht der geringste Zweifel. Die Messergebnisse sind eindeutig."
    „Myles", sagte ich, „Myles ... die SOL treibt in einem Ozean, dessen Ausmaße wir nicht anmessen können, und du ..."
    „Genau darum geht es", unterbrach Kantor mich. „Deine ..." Er zögerte kurz, und seine Augen schienen aufzuleuchten. Er versuchte, ein Grinsen zu unterdrücken, doch es gelang ihm nur ungenügend. „Deine scheinbar ." wasserdichte Erkenntnis ist unzutreffend."
    „Würdest du bitte Klartext sprechen?"
    Myles riss sich zusammen und nickte. „Die SOL treibt keineswegs in Wasser", sagte er, „sondern in kondensierter Psi-Materie."
    Kondensierte Psi-Materie.
    Es fiel mir wie Schuppen von den Augen.
    Ich war nicht dabei gewesen, deshalb hatte mein Extrasinn nicht reagiert, mein photographisches Gedächtnis mich nicht darauf hingewiesen. Die kristallklare, blau schimmernde Flüssigkeit allein genügte wohl nicht, um einen Zusammenhang herzustellen. Schließlich war auch Curacao blau.
    Kondensierte Psi-Materie.
    Es war im November 1289 NGZ gewesen, als Perry Rhodan, Reginald Bull, Tautmo Aagenfelt und einige andere einem ähnlichen Phänomen begegneten; ich hatte damals in der heimatlichen Milchstraße gegen die Dscherro und ihre Burg GOUSHARAN gekämpft.
    Dieses Phänomen war der Baolin-Deltaraum.
    Jedenfalls war Perry damals mit seinem Raumschiff, der KAURRANG, in der Galaxis Shaogen-Himmelreich ähnlich wie die SOL - durch eine Art Korridor mit einem Durchmesser von dreißig Kilometern in diesen Raum eingedrungen. Ein wahrer Psi-Materie-Hagel hatte die Passage massiv behindert.
    Der Deltaraum bildete im Hyperraum eine formveränderliche Blase mit einem Durchmesser von einhundertzehn Millionen Kilometern. Es gab zwei Zugänge: das Äolentor, eine einhundertneunzig Meter durchmessende, weißglühende Kugel, aus der sich ein ständiger Funkenhagel von Psi-Materie ergoss, die zum Teil kondensierte und einen blau schimmernden Ozean bildete, der den Rand des Deltaraumes auskleidete. Und das Standardtor, einen einhundertfünfzig Kilometer durchmessenden Strudel im Ozean, der in das Normaluniversum führte.
    Waren wir etwa ... Nein. Die Vorstellung war zu phantastisch. Wie hätte es uns aus achtzehn Millionen Jahren in der Vergangenheit in den Deltaraum der Baolin-Nda verschlagen können, also zugleich in die Gegenwart?
    Dennoch war diese Vorstellung, so unwahrscheinlich sie auch sein mochte, einfach faszinierend. Sie nagte an mir, wollte mich einfach nicht mehr loslassen.
    Aber bevor wir die Umgebung erkundeten und uns Klarheit darüber verschafften, musste erst einmal die Sicherheit des Schiffes gewährleistet sein. „Wir dürfen unter keinen Umständen die Paratronschirme einschalten", befahl ich. „Das wäre reiner Selbstmord."
    „Verstanden", bestätigte Don Kerk'radian. „Niena, alle nur möglichen Ortungen vornehmen, die gesamte Palette, mit allen verfügbaren Leuten. Wir müssen unbedingt herausfinden, wo wir uns befinden. „Ich bezweifelte jedoch, dass es uns auf Anhieb gelingen würde.
     
    *
     
    Viena Zakatas Gesicht wirkte dermaßen mitleiderregend, dass ich mir ein Grinsen verbeißen musste. Er schaute so geknickt drein, dass seine Züge sich buchstäblich so stark verzerrten, dass sie von der Mundpartie ablenkten. Nicht, dass er den Mund überhaupt aufbekam. Er war schließlich eine absolute Kapazität und fasste jedes Scheitern als persönliche Niederlage auf. „Die Ortungen sind also mehr oder weniger erfolglos verlaufen?" half ich ihm auf die Sprünge.
    Er nickte und seufzte schwer. „Es ist uns nicht gelungen, über die Form, die Ausdehnung und die Natur des INSHARAM... äh...

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