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2050 - SEELENQUELL

Titel: 2050 - SEELENQUELL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich von ihm zurückgezogen hat? Flieg dorthin, Morkhero Seelenquell! An diesem Ort liegt deine Bestimmung."
    „Was ist das für ein Ort?" fragte der junge Seelenquell. „Dieser Ort", sagte die Gier in ihm, „ist die Milchstraße."
     
    *
     
    Etwa drei Wochen verbrachte Morkhero damit, die Eindrücke, die die Systeme des Schiffes und die Sensorik des Anzugs sammelten, zu verarbeiten. Wahrend dieser Zeit lernte er nicht nur viel über die Zivilisationen der Galaxis, die der Anzug der Phantome für ihn auserwählt hatte, sondern auch über den Anzug selbst und das Schicksal, das er für ihn vorgesehen hatte.
    Vielleicht vorgesehen. Falls er sich seiner als würdig erweisen sollte.
    Aufgabe des Anzugs war in der Tat, ein an sich normalsterbliches Wesen zum Beherrscher einer - zu Anfang gewiß sehr kleinen - Mächtigkeitsballung zu machen. „Um zu einer höheren Wesenheit zu werden", sagte die Stimme der Enthemmung, „benötigst du jedoch sehr viel psionische Energie."
    Der junge Seelenquell hatte viel gelernt. „Der Anzug stellt diese Energie nicht zur Verfügung, sondern verwaltet und transformiert sie nur."
    Die Gier in ihm lachte schallend. „Ich hätte dir nicht zugetraut, daß du so schnell verstehst, junger Seelenquell. Vielleicht habe ich mich doch in dir getäuscht. Vielleicht wirst du irgendwann meiner doch würdig sein."
    Der Anzug der Phantome erlaubte ihm, eine ausgezeichnete Quelle solcher Energien aufzutun. Er fand die Substanz namens Fluut auf dem Planeten Morbienne III in der galaktischen Eastside der Milchstraße.
     
    *
     
    Während Morkhero von den Ureinwohnern des Planeten, den Kraverkern, Tribut in Form von getrocknetem Fluut heranschaffen ließ, wurde er immer vertrauter mit dem Anzug der Phantome und lernte, schrittweise mit der Funktion umzugehen, der das mysteriöse Kleidungstück seinen Namen verdankte.
    Mit der Geistübernahme.
    Der Geist des Trägers wurde durch den Anzug so stark, daß er Phantomprojektionen seiner selbst aussenden und damit fremde Wesen mental übernehmen konnte. Der Vorgang funktionierte selbst über riesige Entfernungen zielgenau. Morkhero gelang es immer besser, sein Bewußtsein in mehrere miteinander vernetzte Splitter zu spalten, die Phantome, die alle im Sinne des Gesamtbewußtseins agierten. Sobald er den Anzug völlig beherrschte, würde er sich problemlos in unendlich viele spalten können.
    Bei einem dieser geistigen Streifzüge erfuhr Morkhero Seelenquell, welcher Haß in dem Anzug der Phantome steckte. Er flammte urplötzlich auf, ohne daß der junge Seelenquell einen Grund dafür erkannte. „Ich habe eine Präsenz entdeckt", erklärte der Anzug. „Eine Präsenz?"
    „Eine Aura, auf die ich reagiere", antwortete das Produkt des Anzugmachers Parr Fiorano. „Die Aura eines Ritters der Tiefe. Der Terranische Resident strahlt sie aus, einer der Befehlshaber eines der größten Machtblöcke dieser Galaxis."
    „Kennst du ihn?"
    „Ich ... habe von ihm gehört", sagte der Anzug langsam. „Er ist unsterblich. Sein Name ist Perry Rhodan."
    Und der Haß schlug über Morkhero Seelenquell zusammen, riß ihn mit und vereinnahmte ihn.
     
    *
     
    Zu diesem Zeitpunkt war der Kampf in dem jungen Seelenquell schon längst entschieden. Die Gier hatte die Oberhand behalten, die Enthemmung, die Grausamkeit.
    Als einer der Ureinwohner von Morbienne III gegen den von Seelenquell eingesetzten Hochschamaken Ewoschno rebellierte, tötete er ihn gnadenlos aus der Ferne. Als die Kraverker daraufhin mit ihren Kravven ihre Heimat Olmo Hirkulum verließen, schickte Morkhero ihnen bereits in der ersten Nacht seine silbernen Doppelstabroboter hinterher, ließ vierunddreißig Kravven und einhundertachtundvierzig Kraverker töten und zwang die Überlebenden, in ihre Siedlung zurückzukehren.
    Später verschaffte Morkhero sich immer mehr Fluut, bis er schließlich fast die gesamte ORDEO MYN damit gefüllt hatte. Die von ihm erpreßte Menge hätte an sich ausreichen müssen, um mit Hilfe des Anzugs den Sprung vom einfachen Seelenquell zur höheren Wesenheit zu vollziehen.
    Aber irgend etwas hielt ihn zurück. Die Stimme der Selbsterhaltung. „Du bist noch ein Kind", wisperte sie. „Du paßt dich dem Anzug zwar immer besser an, bist aber phasenweise noch höchst verwirrt. Ohne den Sepzon-Gürtel wird es dir nicht gelingen, die Kräfte des Fluut sinnvoll umzusetzen ... noch nicht! Der Versuch der Transformation wird für dich in einer Katastrophe enden!"
    „Du schaffst es!" lockte

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