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2054 - Die Höhlen von Ertrus

Titel: 2054 - Die Höhlen von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorbeiströmende Wasser wusch ihn weg. Übergangslos hatten die Menschen an Bord einen freien Blick nach draußen, trüb zwar, aber immerhin ließ sich ein bißchen etwas erkennen.
    Unter dem Druck der eindringenden Wassermassen brach die Schlammlawine endgültig auseinander. Magmabrocken lösten sich und taumelten umher. Wolken aus Dampf hüllten sie ein. Als glühende, zischende Kometen wanderten sie vor den Tauchbooten her und an ihnen vorbei, kreuzten ihre Bahn und streiften teilweise den Schirm. Die Wassermassen rissen sie mit sich fort in Kanäle hinein, die abwärts führten.
    Die Qolfims trieben mit dem Hauptstrom geradeaus weiter, einen endlos bizarren Korridor entlang. Rhodan schätzte ihn auf hundert Meter Höhe und achtzig Meter Breite. Das Wasser nahm ihn vollständig in Anspruch. „Es kann täuschen, aber die Strömungsgeschwindigkeit hat sich erhöht", sagte Cux Mineratt. „Ich schätze, sie liegt beim Dreifachen des bisherigen Wertes."
    Rhodan vermutete, daß die Eruption den Felsendom vernichtet hatte und sich das Wasser des Sees auf einmal in das Kanalsystem ergoß.
    Je nachdem, wie stark sich der Ausbruch auf die weitere Umgebung auswirkte, mußten sie mit zusätzlichen Hindernissen auf ihrem Weg rechnen. „Vorsicht!" schrie Inch Ishery. Sie rasten auf eine Wand zu, vor der sich das Wasser staute.
    Der Abfluß lag gut fünfzig Meter über ihnen.
    Gleichzeitig mit dem Antigrav und den Gravoabsorbern fuhren die beiden Gravojets hoch.
    Mühsam gewann die QOLFIM 1 an Höhe. Der Wasserrückstau vor der Wand unterstützte sie und drückte sie nach oben. „Schirm aus, Yilza!" sagte Rhodan. „Energie für Jet drei und vier."
    Sie schafften es mit Müh und Not. Die QOLFIM 2 schrammte über das Felsgestein und prallte gegen die Wandung des Anschlußkanals. Staubwolken stiegen auf. Bröckeliges Gestein löste sich und trieb neben dem Boot her.
    Das Wasser bildete Strudel, hinter denen sich seitliche Öffnungen bis zu fünf Metern Durchmesser abzeichneten. Nach etwa einem Kilometer verzweigte sich die Röhre in vier andere. Sie entschieden sich für die, die aufwärts führte.
    Rhodan öffnete die Wandschränke mit den Druckanzügen. „Harisme und Cux begleiten mich.
    Ebenso die beiden Medoroboter. Wir wechseln in die QOLFIM 2.
    Inch, ihr kümmert euch um TOMCAT."
    Der Geologe warf einen Blick zur Kanzel hinaus. „Wartet noch! Wir haben so gut wie keine Strömung mehr und dürften bald die Wasseroberfläche erreichen."
    Ishery klopfte erneut gegen das Bündel, das am Standfuß seines Sessels hing. Er löste den Knoten und nahm es auf. „Gasgefüllte Kanäle gibt es in dieser Region zuhauf. Willkommen im Bruchgraben. Laut den Aufzeichnungen eines gewissen Lancy Mentos haben wir uns ungefähr dreißig Kilometer von unserem Ausgangsort entfernt."
    Er öffnete das Bündel und hielt ihnen drei Bücher unter die Nase. „Almanach der Geologie und speziellen Geophysik im Mattun-Gor-Vulkanland, Revision 17 von 1258 NGZ", lasen sie. „Das ist das einzige zuverlässige Werk für diese Gegend", sagte Ishery mit Stolz in der Stimme. „Ach nein!" rief Harisme U'Ikarte. „Und wozu haben wir alle Daten im Speicher, die jemals über diese Gegend gewonnen wurden?"
    „Du meinst die offiziellen Daten. Das hier", Ishery klopfte mit dem Fingerknöchel auf den altertümlichen und mit Stockflecken übersäten Buchrücken, „sind die Erfahrungsberichte jener sogenannten Spinner, die hier Kopf und Kragen riskierten, die aber nie jemand ernst nahm."
     
    4.
     
    Der bröckelige, scharfkantige Untergrund behinderte sie. Die QOLFIM 1 stand einigermaßen sicher, aber die QOLFIM 2 rutschte seitlich weg. „Nicht gegensteuern, nachgeben!" befahl Rhodan. Er duckte sich und zwängte sich in die Mannschleuse. Ein letztes Mal rief er die Daten des Druckanzugs ab. Die Werte des Gravoabsorbers und des Andruckneutralisators stimmten. Sie simulierten Verhältnisse, wie er sie von der Oberfläche des Planeten gewohnt war. „Yilza, ich steige aus", sagte er. Das Innenschott schloß sich. Die Automatik stellte den Druckausgleich mit draußen her und öffnete das Außenschott.
    Die Scheinwerfer des Tauchboots warfen bizarre Schatten auf die Umgebung. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war es das erste Mal, daß seit der Entstehung von Ertrus an dieser Stelle ein Licht brannte.
    Rhodan kletterte ins Freie. Unsichtbare, tödliche Dämpfe umhüllten ihn. Hinter ihm schloß sich das Schott, um Harisme den Ausstieg zu ermöglichen. Der Unsterbliche

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