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2057 - Keifan, der Druide

Titel: 2057 - Keifan, der Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinuntergeschlungen, zum Genießen war keine Zeit mehr, und überdies waren alle viel zu aufgeregt. Ich wusste inzwischen, dass Meiran sein Haus verriegeln und mit keinem anderen Maraniten mehr Kontakt haben wollte, aber mich musste er noch hinauslassen - mich, Orkisme und dessen neuen Freund.
    Ich fand es nicht gut von Meiran, seine Amtsgeschäfte und seine Anvertrauten im Stich zu lassen. Andererseits konnte ich ihn verstehen. Er hoffte, nicht von der Seuche angesteckt zu werden und so mochten noch viele andere Maraniten denken. Denn die Straßen waren leer - fast leer. „Wohin willst du, Keifan?" fragte Orkisme. „Verrate uns dein Ziel verstehen?"
    „Ich will versuchen zu helfen" antwortete ich wider jeden Glauben daran und jeden Optimismus. Aber ich musste es wenigstens versuchen. „Es hat keinen Sinn, Keifan", sagte mein Roboter.
    Ich wusste es ja selbst, Dennoch gab es etwas in mir, was den Kampf nicht aufgeben wollte. Ich hatte einmal etwas vollbracht, woran ich nicht mehr geglaubt hatte - warum kein zweites Mal? Die Seuche!
    Niemand kannte ihren Ursprung. Sie war einfach da, und kein Arzt hatte ihre Natur bisher entdecken können. Sie war, so schien es, unbesiegbar.
    Plötzlich sah ich Maraniten auf der Straße zusammenbrechen. Ihre Haut brach auf, ihr Fleisch quoll, und zurück blieb am Ende nur noch ein furchterregend deformierter Haufen Gewebe. Es vollzog sich innerhalb von Minuten und war der schrecklichste Anblick, den ich je in meinem Leben gehabt hatte. Immer mehr Maraniten kamen aus den Häusern. Die eine Hälfte sank zu Boden und starb auf jene schreckliche Art und Weise, die andere Hälfte stieg in Gleiter und jagte aus der Stadt, in Richtung auf das Lokalportal. „Komm, Orkisme, wir folgen ihnen! Ich will wissen, was bei dem Portal vorgeht!" Orkisme und sein neuer Freund folgten mir in unseren Mietgleiter, und schon hoben wir ab. Einige verzweifelte Maraniten versuchten, sich an den Landebeinen des Gleiters festzukrallen und sich mit uns tragen zu lassen. Zum Glück verließen sie ihre Kräfte, sie hatten sich zuviel zugemutet. Wenn ich aus dem Fenster nach unten blickte, erschauerte ich. Überall, wirklich überall lagen die Reste von dem was einmal ein Maranite gewesen war. Ich flog schneller. Es gab kein Entkommen das stimmte. Überall hielt der Tod seinen Einzug, und viele Gleiter derjenigen, die zum Portal fliehen wollten, lagen als brennende Wracks unter uns auf den Straßen.
    Ein schrecklicher Gedanke: Waren auch wir Druiden nicht gegen die Seuche gefeit? Konnte das schreckliche Los auch mich ereilen? Ich sah das Portal mit seinen grau gewordenen und grau gebliebenen Transmittern vor mir und leitete die Landung ein. Vor einer Gruppe von Maraniten kamen wir zum Stehen. Ich sprang sofort hinaus und wurde auf Anhieb als Heiler erkannt, als Druide von Couxhal. Verzweifelt warfen sich mir Männer, Frauen und Kinder entgegen. Auf dem Boden lagen die Leichen vieler Planetarier. Die Seuche holte sie ein, ganz egal, wohin sie auch flohen. Und die Transmitter waren zu. Es mussten dennoch Zehntausende sein, die hier ausharrten, in der irrealen Hoffnung, die Transmittertore würden sich für sie öffnen. Doch selbst wenn das geschehen sollte, würden sie nur die Seuche mit sich auf andere Planeten schleppen. So hart es klingen mochte: Diejenigen, die die Transmitter abgeschaltet hatten, hatten richtig gehandelt. Waren es die Ritter von Dommrath gewesen?
    Maraniten zerrten an meiner grauen Kutte. Sie schrien und flehten mich an. Ich sah, wie ihre Haut aufbrach und das Fleisch hervorquoll. Ein Kind hatte sich an mich gehängt. Es zeigte noch kein Anzeichen der Krankheit, und ich entschloss mich, bei ihm einen Versuch zu wagen. Ich gab ihm meinen Kuss auf die Stirn. Ich wartete geduldig darauf, mit seinem Zentralnervensystem Kontakt aufzunehmen und in es einzudringen. Nichts! Es gelang mir entweder nicht, oder es war unmöglich, weil das Kind schon zu sehr mit der Seuche infiziert war.
    Es starb in meinen Armen. Ich hatte davor das Gefühl gehabt, eine explosive Zelldeformation zu erleben, etwas, das von innen heraus zerstörte. Und ich hatte eine ganz seltsame Empfindung, als ich den kleinen Gewebeklumpen aus meinen Armen gab. Ich hatte für einen Moment das Gefühl, dass dies keine normale Krankheit sei, sondern ein Angriff. Von wem und woher und aus welchem Grund, das wusste ich natürlich nicht, aber ich war mir instinktiv sicher. Es war ein Angriff auf diesen Planeten und seine Bewohner! Und dann

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