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2057 - Keifan, der Druide

Titel: 2057 - Keifan, der Druide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf perfekte Weise. Aber Wissenschaftler aus dem Land Dommrath haben auch festgestellt, dass bei euch Druiden auch Psi-Kräfte im Spiel sind, dass ihr in den biochemischen Haushalt der Patienten ordnend und gruppierend eingreifen könnt. Ihr wisst intuitiv oder instinktiv, was zu tun ist. Nirgendwo gibt es eine Anleitung zum Heilen. Du kannst es nicht erlernen, Kaifan. Also versuche es erst gar nicht. Das Schicksal muss etwas Besonderes mit dir vorhaben, da bin ich ganz sicher."
    Er war eine gute Seele, dieser 1,60 Meter hohe und neunzig Zentimeter durchmessende Zylinder, der sich auf Prallfeldern bewegte und insgesamt fünf ausfahrbare, bis zu anderthalb Metern lange Tentakelarme mit jeweils drei Greifern besaß. Ich sehe ihn wieder vor mir, mit seiner Oberfläche, die wie ein bunter Flickenteppich verschiedener Materialien aussah, was von den vielen Reparaturen stammte, die er hinter sich gebracht hatte. Nie habe ich erfahren, was sich in den vielen angeflanschten Modulbausteinen befand oder was die kleinen Nischen mit blinkenden Leuchtdioden und die handtellergroßen Irisluken zu bedeuten hatten. Orkisme war ein Unikum, leicht verdreht, aber vielleicht war das nur eine Art Tarnung.
    Ja, so muss es gewesen sein. Denn ohne Orkisme wäre ich heute nicht hier und könnte euch nicht meine Geschichte erzählen. Aber dazu später mehr.
    Jedenfalls litt ich in den nächsten Jahren sehr darunter, als einziger Druide nicht über die Gabe zu verfügen. Jeden Morgen, wenn ich aufwachte, horchte ich in mich hinein, stets in der Hoffnung, sie sei erwacht. Meine Eltern versuchten mich damit zu beruhigen, dass es vielen der allerbesten Druiden in der Vergangenheit schon so ergangen war wie mir. Sie hatten das Heilen erst gelernt, als sie auf die Wanderschaft gingen. Die Wanderschaft! Ich hatte davon gehört, dass junge Druiden sich auf den Weg quer durch das Land Dommrath machten, um zu lernen und zu heilen, und ich fürchtete diesen Schritt wie den Teufel. Ich wollte es nicht, wollte nicht fort aus der Geborgenheit meines Heims auf Couxhal. Aber das Schicksal ließ mir keine andere Wahl...
    Jahre vergingen, ich wuchs weiter heran und entwickelte nicht die Gabe. Dafür kam etwas anderes auf mich zu, das, wovor ich panischtraumatische Angst hatte. Ich hatte es in den Augen meiner Eltern gesehen, dass sie allmählich ungeduldig wurden, denn andere junge Druiden in meinem Alter gingen von sich aus auf die Wanderschaft, Sie freuten sich geradezu darauf, andere Völker kennenzulernen und zu heilen. Ich konnte aber nicht heilen...
    An jenem Tag holten meine Eltern mich zu sich, mit ernsten Mienen, und ich wusste sogleich, worum es. bei dem Gespräch gehen würde. „Keifan", sagte mein Vater, „es ist jetzt an der Zeit, endlich Abschied von der Kindheit zu nehmen. Du musst dich auf den Weg machen und die Welten des Landes Dommrath erkunden, so, wie es deine Altersgenossen tun oder schon längst getan haben."
    „Aber ich habe nicht die Gabe!" rief ich entsetzt. Über die ganzen Jahre hinweg hatte ich den Gedanken an die Wanderschaft zu verdrängen versucht, hatte gar für mich selbst so getan, als gäbe es das Land Dommrath gar nicht, Kam die Sprache auf fremde Planeten, auf die Welt jenseits des Portals, hatte ich meine Ohren geschlossen und die Augen zugemacht. Aber das hatte nun alles nichts geholfen, nun war der Tag gekommen. „Es ist die Tradition für die jungen Druiden von Couxhal", sagte meine Mutter, „durch das Portal von Saroniahel zu gehen und in einer Jahre währenden Rundreise die Welten des Landes Dommrath zu erkunden. Manche Druiden wandern gar ein Leben lang. Sie betreten niemals wieder ein Portal nach Couxhal."
    „Das will ich nicht!" schrie ich auf. Tränen der Angst und der Erregung liefen mir über das Gesicht. „Die zurückkehrenden Druiden", sagte mein Vater, als ob er mich nicht gehört hätte, „kennen jedoch die Galaxis und ihre Völker. Sie bringen neue Heilmittel und frisches Wissen auf ihre Heimatwelt."
    „Aber ich habe doch nicht die Gabe!" begehrte ich auf. „Ich kann niemandem nützen!"
    „Du wirst feststellen, dass du überall mit offenen Armen empfangen wirst", beharrte Vater. „WO Druiden auf Wanderschaft auftreten, sind sie gerngesehene Gäste, denn sie bringen Gesundheit und das Leben. Ein Druide wird sich auf seiner Reise um Gastfreundschaft und Versorgung niemals sorgen müssen."
    „Aber ich besitze die Gabe nicht!" schrie es aus mir heraus. In diesen Augenblicken hatte ich mich nicht

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