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206 - Unterirdisch

206 - Unterirdisch

Titel: 206 - Unterirdisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn und Jo Zybell
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Fahrzeuge im eingestürzten Hangar waren vermutlich geborgen. Und Barah hätte es nicht gewundert, wenn die Mechaniker sich schon ans Werk gemacht hatten.
    Alles läuft, wie du es dir gewünscht hast, Carah. Nur du bist nicht dabei. Und ich bin nicht die Einzige, der du nicht fehlst.
    Barah schaute zu Boden. Sie schämte sich für diesen Gedanken, und dennoch war es die Wahrheit: Arah konnte ihren Tempel ausbuddeln, und sie, Barah, konnte ohne schlechtes Gewissen Spenza zu ihrem Gefährten machen.
    Plötzlich fielen ihr die Worte Athikayas aus den alten Überlieferungen ein. »Warum lächelst du?«, fragte die Göttin das Mädchen, das neben dem verhungerten Kind aß. »Weil ich lebe«, antwortete das Mädchen.
    Mit einem Mal wusste Barah, was zu tun war. Schnell verließ sie die Terrasse und rief nach Jarin. Die Gefährtin kam ihr in der Eingangshalle des Ratshauses entgegen. »Jarin! Stell einen Suchtrupp zusammen. Wir brechen in einer Stunde auf!«
    ***
    Etwas schlug neben ihm ins Gras. Matt Drax sprang auf, riss den Blaster hoch und blickte zur Seite: ein Knüppel.
    Rulfan lag vor ihm am Boden. »Vorsicht!«, zischte er, rollte sich auf die Seite und hielt sich die Wange. Das Wurfgeschoss hatte ihn schmerzhaft getroffen. »Sie greifen an!«
    Matt blickte den Hang hinunter: Nachdem ihr Herr angegriffen wurde, hatte sich Chira nun doch auf eine der Gestalten gestürzt. Knurrend stand sie über dem schemenhaften Körper und schlug die Zähne hinein. Matt konnte kaum die Umrisse des Fremden erkennen.
    »Es sind mindestens sieben!« Rulfan rammte seinen Säbel in den Boden und stemmte sich an ihm hoch.
    Tatsächlich – jetzt, da sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannte Matt die Konturen der Fremden in Morgendunst und Dämmerung: Mit langen Sätzen sprangen sie den Hang hinauf; den ersten trennten kaum noch zwanzig Meter von den Akazien.
    Matt richtete seinen Blaster aus und drückte ab. Ein gleißender Strahl erhellte das Halbdunkel. Die Gestalt des Angreifers glühte auf und stürzte ins Gras. Die anderen stürmten unbeirrt weiter. Matthew drückte ein zweites Mal ab, und dann ein drittes und ein viertes Mal. Drei weitere Angreifer fielen; die anderen blieben stehen und schienen zu zögern. Drax schoss erneut.
    Jetzt waren nur noch zwei übrig, und die machten kehrt und rannten in den Wald zurück.
    »Sie fliehen!« Rulfan schien seine Benommenheit abgeschüttelt zu haben.
    »Hinterher!« Das Echo von Matts Ruf schallte von den Berghängen wider. Er hastete durch das Gras den Hang hinunter und jagte den beiden flüchtenden Angreifern einen Strahl aus seinem Blaster hinterher. Hinter sich hörte er Rulfans Schritte, und als sie Sekunden später den Rand des Waldes erreichten, sah er einen lang gestreckten Schatten links an sich vorbei hetzen. Chira.
    Sekunden später peitschten ihm Zweige und Lianen ins Gesicht. Dornen und stacheliges Gehölz schlangen sich um seine Unterschenkel, drangen aber nicht durch den widerstandsfähigen Stoff seines Anzugs.
    Ein letztes Mal sah er beide Gestalten, wie sie unter das tief hängende Geäst eines Baumes sprangen, um fast im selben Moment im Erdboden zu versinken.
    Chira stoppte abrupt ab, und Matt tat es ihr instinktiv gleich.
    Im nächsten Moment stieß er einen Fluch aus: Einen weiteren Schritt nur, und er wäre in eine Grube gestürzt, oder ein Schlammloch, oder was auch immer sich da unter den Ästen befand. Im diffusen Morgenlicht war es nur als dunkle, fast kreisrunde Fläche auszumachen.
    »Vorsicht!«, hielt Matt seinen Gefährten auf. »Nicht weiter!«
    »Was ist los?« Rulfan atmete keuchend, als er neben ihm zu stehen kam. Chira streifte knurrend um die dunkle Stelle. »Wo sind sie abgeblieben?«
    »Verschwunden.« Matt ging in die Hocke. »Einfach in der Erde verschwunden.« Er tastete die Ränder der vermeintlichen Grube ab: Es handelte sich um einen Pflanzenteppich! Er fühlte sich glatt und kühl an, auch ein wenig feucht.
    »Verschwunden?«, keuchte Rulfan. »Das gibt es nicht!«
    Matt stand auf. »Sie wollten uns hier hinein locken«, sagte er heiser. »Wer weiß, was da unten lauert…« Auf der gegenüberliegenden Seite des rätselhaften Pflanzenteppichs, neun oder zehn Schritte entfernt, stemmte Chira die Vorderläufe ins Unterholz und knurrte böse.
    Matt tastete die dunkle Fläche ab. An manchen Stellen fühlte sie sich schleimig an. »Das ist ein Pilz!«, sagte er dann.
    »Und zwar exakt die Art Pilz, aus der ich Chira neulich

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