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2065 - Mission Hundertsonnenwelt

Titel: 2065 - Mission Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hamish O'Brian. Bré warf ihm einen undefinierbaren Blick zu. „Und was mache ich in der verbleibenden Zeit?" fragte sie. „Höre ich Vorschläge?"
    „Du könntest sie dir in der Tat sinnvoll vertreiben", sagte die Botschafterin. „Du kennst doch die Matten-Willys, die sogenannten Krankenschwestern der Posbis. Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen, aber jetzt machen sie uns Sorgen."
    „Weshalb?" erkundigte sich Bré. Daniela hob die Schultern. „Sie sind anders geworden, seit etwa der gleichen Zeit, in der sich das Zentralpasma zu verändern begann. Sie sind nicht mehr lustig und haben sich in ihre kleine Siedlung, in ihre Kommune, zurückgezogen. Auf unsere Fragen, was sie so bedrückt macht, antworten sie nicht. Sie sind vollkommen verschlossen. Der schlimme Höhepunkt war bisher, dass sich einer von ihnen selbst umgebracht hat, direkt hier in Suntown. Das war gestern. Der Schock steckt uns noch allen in den Gliedern."
    „Das kann ich mir vorstellen", sagte Bré. „Und? Wie haben die anderen Matten-Willys darauf reagiert?"
    „Gar nicht. Deshalb wollte ich erneut hinfliegen und mein Glück bei ihnen versuchen. Wie ist es? Kommst du mit? Du als Kosmopsychologin wirst vielleicht eher aus ihnen schlau als ich."
    „Wären wir in fünf Stunden zurück? Ich möchte meinen Termin beim Zentralplasma nicht verstreichen lassen." Bré grinste kurz. „Auch wenn ich nach wie vor nicht verstehe, warum man nicht einfach per Funk mit dem Zentralplasma reden kann, sondern persönlich vorbeikommen muss."
    „Natürlich", sagte Daniela, ohne auf den Einwand einzugehen. „Wir sind zeitig zurück. Bis zur Siedlung der Willys ist es nicht weit."
    „Dann fliegen wir. Kalla und die anderen bleiben hier. Du benachrichtigst mich sofort über Funk, Kallo, falls das Zentralplasma sich in der Zwischenzeit melden sollte."
    „Selbstverständlich", sagte Mox. „Dann komm!" Bré Tsinga packte die Botschafterin am Arm und zog sie sanft mit sich. „Du hast mich gespannt gemacht. Lieber hätte ich natürlich unter besseren Bedingungen die Bekanntschaft der Matten-Willys gemacht."
    „Das kann ich mir denken.
    Stell es dir nicht zu leicht vor. Sie sind wirklich verschlossen."
    Es hatte zu regnen begonnen. Der Himmel über der Hundertsonnenwelt war von dichten grauen Wolken überzogen. Als sie im Gleiter saßen, der sie zu den Matten-Willys bringen sollte, blickte Daniela lächelnd hinaus auf die Parks, die zwischen den Hochbauten der terranischen Niederlassung lagen. Dann deutete sie auf einige grüne Hügel in der Ferne. „Es wurde Zeit, dass es einmal ordentlich regnet", sagte sie. „Seit vier Wochen hat es das nicht mehr getan. Jetzt kann die Natur sich erholen. Unsere Parks konnten von den Gärtnerrobotern und durch die Sprinklersysteme bewässert werden. Aber in den Bergen gab es bereits die ersten Waldbrände."
    „Die Hundertsonnenwelt ist ein schöner Planet", meinte Bré Tsinga. Bereits auf der Erde, aber auch während ihres Flugs hatte sie sich über die Welt informiert. Der Planet im Leerraum zwischen der Milchstraße und Andromeda glich der Erde in vielem, obwohl die Schwerkraft mit 1,13 Gravos etwas höher als die Terras lag. Der Boden, über den sie jetzt hinwegflogen, war allerdings kahl, stellenweise Wüste, stellenweise betoniert. Die Siedlung der Matten-Willys erstreckte sich am Rand der Plasmakuppeln. Der Flug dauerte nur fünf Minuten, dann setzte der Gleiter auch schon vor einer Reihe von einfachen Gebäuden mit runden Ecken und nach oben gewölbten Dächern auf. Es gab keine Ecken und Kanten.
    Im strömenden Regen sprangen die drei Terraner aus ihrem Fahrzeug - sie verzichteten auf Prallschirme oder formenergetischen Schutz - und liefen zu einem der ebenfalls runden Eingänge. Er war über zwei Meter hoch, und es gab keine Türen. Bré Tsinga strich sich das nasse Haar nach hinten.
    Ihre Kombination war wasserabweisend. Sie ließ Daniela an sich vorbeigehen und sie führen. Hamish bildeten den Abschluss. Die Matten-Willys warteten in einem großen runden Raum auf sie, zu dem ein zehn Meter langer Korridor führte. Kunstlichter brannten an den Wänden, die von Batterien gespeist wurden, welche die Willys von den Posbis erhielten, wie Daniela erklärte. Alle Energie wurde von den Posbis geliefert, es gab keine eigenen Stromquellen. „Ich grüße euch", begann die Botschafterin und nickte den insgesamt etwa zwanzig amorphen Wesen zu, die alle ihre ursprüngliche Form innehatten.
    In Brés Augen

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