Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2065 - Mission Hundertsonnenwelt

Titel: 2065 - Mission Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nachgeschaut und sich entsprechende Kenntnisse angeeignet. Bré Tsinga erreichte den Landeplatz der achthundert Meter durchmessenden PAPERMOON in fünf Minuten. Sie verließ den Gleiter und begab sich an Bord. Nach zehn Minuten war sie zurück, in der rechten Hand eine Drei-Liter-Flasche Sekt. Sie stieg wieder in den Gleiter und startete erneut, zurück zur Siedlung der Matten-Willys.
    Daniela May und Hamish O'Brian staunten nicht schlecht, als sie sie mit der Riesenflasche ankommen sahen. Bré lächelte ihnen vielsagend zu und schwang die Flasche vor ihrem Gesicht. Die ersten Matten-Willys wurden aufmerksam. Sie bildeten noch mehr Stielaugen und fuhren sie so weit aus, dass sie die Flasche fast berührten. „Da staunt ihr nicht schlecht, was?" fragte Bré in die Runde. „Ihr wisst, was das ist? Ein alkoholisches Getränk, bester Sekt aus meiner Kabine. Eigentlich für besondere Anlässe wie Geburtstage oder Beförderungen gedacht, aber ich denke mir, dass auch ihr einen guten Tropfen nicht verschmähen werdet."
    „Was hast du vor?" fragte Quost. „Das siehst du doch!" antwortete ihm Cassim. „Sie will uns zum Sprechen bringen, das ist immer noch ihre Absicht. Und dazu ist ihr jedes Mittel recht. Was immer sie tun will- wir müssen sie daran hindern." Daniela May trat einen Schritt zurück. „Vorsicht, Bré!" rief die Botschafterin. „Sie sind in diesem Zustand unberechenbar!"
    Bré Tsinga lächelte immer noch, ging aber kein Risiko ein. Bevor einige schnell ausgebildete Tentakelarme nach der Flasche greifen konnten, öffnete sie sie und ließ den Korken knallen. Und weil sie die Flasche vorher gut durchgeschüttelt hatte, spritzte ihr Inhalt in hoher Fontäne über die Körper der Matten-Willys. Bré ließ den breiten Strahl von links nach rechts wandern, bis alle Willys ihren Teil von dem alkoholischen Guss abbekommen hatten und die Flasche halb leer war. Den Rest schüttete sie, nachdem sie einige Schritte nach vorn gemacht hatte, auf die kugelsackförmigen Körper.
    Dann trat sie zurück. Die Flüssigkeit wurde sofort über die Hautoberfläche resorbiert, die Matten-Willys konnten es nicht verhindern, auch wenn sie plötzlich in die Höhe sprangen oder das perlende Nass durch Schütteln loszuwerden versuchten. Es drang in sie ein - und die Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. „Aaah", sagte Quost. „Das tut gut. Ich fühle mich leicht, so leicht wie seit Wochen nicht mehr."
    „Es ist einfach wunderbar!" rief ausgerechnet Cassim. „Mehr! Hast du noch mehr von dem Zeug, Terranerin?" Die Matten - Willys seufzten wohlig und wurden praller in ihrer Gestalt. Sie wuchsen förmlich in die Höhe. Ihre Tentakel tanzten auf und ab. „Respekt, Bré!" sagte Daniela. „Du hast dich an die alten Geschichten erinnert, die auf den Alkoholkonsum der Matten-Willys anspielen; ich hätte mich zu dieser Aktion nicht entschlossen."
    „Ich erinnerte mich an etwas, das mir ein ... ein guter Freund über die Matten-Willys gesagt hat", sagte Bré. „Es scheint zu stimmen. Sie reagieren stark auf Alkoholisches. Sie sind einfach verrückt danach." Hamish grinste. „Genial! Und jetzt glaubst du, dass du damit ihre Zungen lockern kannst, was ihr Problem und die Posbis betrifft."
    „Ich hoffe es. Wir werden es gleich feststellen. Auf jeden Fall ist ihre Depression so gut wie weggeblasen." Sie wandte sich wieder an Quost. „Quost, seid ihr jetzt bereit, unsere Fragen zu beantworten?"
    „Das sind wir doch immer", versicherte er und rülpste. „Stell deine Fragen, aber hast du wirklich nicht noch mehr von dem köstlichen Getränk?"
    „In meinem Raumschiff. Ihr bekommt eine weitere Dusche, wenn ihr mir sagt, worunter ihr leidet."
    „Leiden?" kam es von Cassim. „Wer leidet denn hier?"
    „Ihr wisst ganz genau, was ich meine, auch wenn ihr im Moment euphorisiert seid. Glaubt mir, das geht wieder vorüber, und dann hängt ihr durch wie vorher. Also, was stimmt nicht mit euch?" Die Matten-Willys richteten ihre Stielaugen aufeinander, und Bré konnte förmlich spüren, wie sie sich lautlos berieten. Dann antwortete Quost: „Mit uns stimmt eigentlich alles. Aber ... aber nicht mit dem Zentralplasma..."
    „Weiter!" forderte Bré ihn auf. „Lasst euch nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen. Was ist mit dem Zentralplasma?"
    „Es ... hat sich verändert ..."
    „Das wissen wir auch schon", seufzte Bré und verdrehte die Augen. „Wir haben keine Ahnung, was in den Kuppeln geschieht, aber es ist nichts Gutes. Das ...

Weitere Kostenlose Bücher