2065 - Mission Hundertsonnenwelt
fühlen wir einfach. Es nimmt uns stark mit. Es bedrückt uns Tag für Tag mehr ..."
Und da war sie wieder, die gedrückte Stimmung. Die Wirkung des Alkohols war schnell verschwunden. Die Matten-Willys sanken wieder in sich zusammen,. Ihre Stielaugen hingen schlaff an den Körpern herunter. „Das war's wohl", stellte Hamish fest. „Schade um den guten Sekt. Die Matten-Willys haben uns nichts sagen können, was wir nicht auch schon gewusst hätten." Bré sah ihn an und schüttelte den Kopf. „Nein, ganz so ist es nicht.
Wir wissen jetzt definitiv, dass ihre Depression mit der Veränderung des Zentralplasmas zusammenhängt. Um ihnen zu helfen, müssen wir erst recht wissen, was mit dem Plasma und den Posbis geschieht."
Sie hatte kaum ausgesprochen, als sie hinter sich ein langgezogenes, gequältes Stöhnen hörte. Als sie sich umdrehte, sah sie einen Matten-Willy durch den Gang in den Raum gekrochen kommen, der sich genau in der Mitte zwischen seinen Artgenossen niederließ und sich fladenförmig ausbreitete. „Es war alles umsonst", stieß er qualvoll hervor. „Alles umsonst ..."„Wer ist das?" erkundigte Bré sich bei Quost. „Das ist Bruno", wurde ihr geantwortet. „Unser Technopionier und Anführer."
„Und was war umsonst?"
„Damit kann er nur seinen Plan meinen, mit dem er uns alle retten wollte ..." Bré Tsinga wurde hellhörig. „Bruno", sagte sie. „Hörst du mich? Dann erzähle mir von deinem Plan. Vielleicht kann ich dir helfen ..."
„Bruno?" Bré sah, wie der Matten-Willy aus seinem Fladenkörper ein Stielauge ausfuhr und auf sie richtete. Es zitterte. „Wer ... wer bist du?" fragte das Wesen. „Habe ich dich schon einmal gesehen?"
„Ganz sicher nicht", antwortete Bré. „Ich bin heute erst angekommen, von der Erde. Ich soll im Auftrag Perry Rhodans mit dem Zentralplasma reden. Aber jetzt stelle ich fest und höre, dass es sich verändert hat."
„Ja", sagte Bruno. „Das hat es ..."Bré fragte sich, was mit dem Begriff Technopionier gemeint sein könnte. Und der Anführer der Matten-Willys sollte er sein? Er sah nicht danach aus, aber das konnte täuschen. Er wirkte noch verzweifelter als die übrigen Willys. Doch es war nichts Ungewöhnliches, dass ein exponiertes Mitglied einer Gesellschaft auf besondere Umstände und Veränderungen krasser reagierte als der Rest.. Sie ging vor dem Pseudoauge in die Knie. „Du hast also einen Plan, um dein Volk zu retten", stellte sie fest. „Darf man erfahren, was für ein Plan das ist?
Oder besser zuerst: Wieso wirst du als Technopionier bezeichnet?"
„Weil er der erste von uns ist, der eine technische Begabung hat", antwortete Quost für ihn. „Er kann zaubern. Er ist mächtig."
„Das ist Unsinn", widersprach Bruno. „Ich habe nur ... ein Talent, das ihr nicht habt."
„Du kannst mit der Technik umgehen?" fragte Bré. „Du könntest zum Beispiel Geräte bauen?"
„Ja", gab Bruno zu. „Und dein Plan hängt - oder hing - mit einem solchen Gerät zusammen?"
„Pssst!" Bruno bildete blitzschnell einen Tentakel mit Fingern daran aus und legte sie Bré Tsinga vor den Mund. „Keine weiteren Fragen jetzt! Der Plan ist geheim!"
„Und außerdem war alles umsonst, ja?" meinte Bré, nachdem sie die „Hand" Zur Seite geschoben hatte. „Bruno, wir Terraner verstehen viel von Technik. Meine Kenntnisse sind zwar bescheiden, aber vielleicht kann ich dir trotzdem helfen - oder helfen lassen. Du musst mir nur sagen, worum es geht." Der Matten-Willy blickte sie lange mit zitterndem Stielauge an, dann drehte er es um 360 Grad, um seine Artgenossen zu mustern. Schließlich zog er seinen Fladenkörper um die Hälfte zusammen, wodurch er entsprechend in die Höhe wuchs, und brachte sein Sprechorgan ganz nahe an Bré Tsingas Ohr. „Es ist ein Geheimnis", flüsterte er. „Die anderen Matten-Willys dürfen nichts davon wissen, verstehst du?" Bré verstand. Bruno hatte Angst davor, dass sein Plan nicht so gelingen würde, wie er das hoffte; Angst, seine Anhänger zu enttäuschen und seine Autorität und sein Gesicht zu verlieren.
Aber hatte er das nicht bereits getan, als er hereingekrochen kam und lauthals bejammerte, dass „alles umsonst" gewesen sei? „Ich vertraue dir mein Geheimnis an", flüsterte Bruno weiter, „wenn du mir in einen Raum folgst, wo wir ungestört und allein sind. Vielleicht kannst du mir wirklich helfen.
Ich weiß, dass ich alles richtig gemacht habe. Trotzdem funktioniert es nicht. Du musst mir versprechen, zu keinem etwas
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