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2065 - Mission Hundertsonnenwelt

Titel: 2065 - Mission Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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damit. Und sie war hilflos. Plötzlich schallten nicht nur die Rufe nach Bruno über den Platz vor der Siedlung, sondern - Bré fasste es nicht - nach ihrem Namen: „Bré-Tsinga! Bré-Tsinga!"
    Kein Zweifel, die Matten-Willys ließen sie hochleben! „Hört auf mit dem Unsinn, Kinder!" schrie sie. „Es ist ja gut. Setzt mich wieder ab und holt Bruno!"Das Wunder geschah, sie gehorchten. Bré atmete tief durch und stieß einige Tentakel zurück, die ihr immer noch gefährlich nahe waren. Die Willys starrten sie aus hundert und mehr schwankenden Stielaugen an. Dann wichen sie zurück und begannen wieder mit ihrem Tanz. Ihre Körper zogen sich zusammen und breiteten sich wieder aus. Einige hüpften! Und dann begannen sie dunkel zu summen. Das Summen wurde heller und hatte so etwas wie Melodie. Bré erinnerte sie an etwas, und dann fiel es ihr ein. Der „Fröhliche Raumfahrer"! Einer der Evergreens, die unter Raumfahrern viel und gerne gesungen wurden, vor allem, wenn sie einiges zuviel getrunken hatten.
    Bré Tsinga wusste es nicht, aber sie war der erste Mensch, der je den Gesang der Matten-Willys zu hören bekam - auch wenn es nur ein papageienhaftes Nachsummen der Melodie war, die sie bei den Terranern in Suntown gehört hatten. Dabei schwankten ihre Körper im Takt, nein, sie schunkelten! Die einzelnen Willys hatten Arme ausgebildet und sich damit untergehakt. Es war ein Bild für die Götter. Und plötzlich begann Bré zu lachen, so laut und so lange wie ewig nicht mehr. Sie hörte erst auf, als ihr die Tränen in den Augen standen. Kein Zweifel, Bruno hatte es geschafft.
    Er hatte seine Maschinerie in Betrieb gesetzt und seinen Pseudo-Vurguzz produziert. Wie er ihn von seiner „Fabrik" bis hierher transportiert hatte, blieb noch die Frage, aber er hatte es getan und die trübsinnigen Matten-Willys von ihrer Depression kuriert. Das Wunder war geschehen.
    Die Frage war nur, wie lange es anhielt. Wieder riefen die Willys nach Bruno, und dann, plötzlich, bildete sich eine Gasse. Ein einzelner Matten-Willy kam aus dem Rundhaus, in dem sich Bré mit Daniela und Hamish aufgehalten hatte, und trug an jeder seiner sechs Hände einen mittelgroßen Kanister. Fünf wurden ihm entrissen und wanderten von Willy zu Willy, bevor er bei Bré war. Den sechsten verteidigte er hart, bis er vor ihr stand. „Bruno?" fragte sie überflüssigerweise, denn das enthusiastische „Bruno, Bruno!" war Antwort genug. Für sie sah jeder Matten-Willy gleich aus. „Ja, Bré, ich bin es", sagte der Ankömmling und bildete einen neuen Arm mit einer schaufelförmigen Hand aus. In sie hinein goss er etwas aus dem Kanister. „Hier, probier unseren Vurguzz - aber beeil dich, bevor er von meiner Haut resorbiert wird."
    Bré blickte ihn Misstrauisch an. Dann überwand sie sich und beugte sich vor. Sie schlürfte von der grünen Flüssigkeit in Brunos Hand und fand, dass das Zeug gar nicht einmal so schlecht schmeckte.
    Natürlich nicht wie originaler terranischer Vurguzz, aber fast so. Und dass es Alkohol enthielt, vor allem nicht zuwenig, merkte sie, als sie es hinunterschluckte. Es brannte im Rachen. Bré schätzte: mindestens vierzig Prozent. Bruno gluckerte, als er sich einen Guss aus dem Kanister über die Haut schüttete und ihn dann an die flehend ausgestreckten Hände der umstehenden Willys gab. „Siehst du, wie gut es uns geht?" fragte er glücklich. „Und das haben wir nur dir zu verdanken, Bré Tsinga! Hättest du mir nicht den Tipp mit der Stromversorgung gegeben..."
    „Bruno, ich muss mit dir reden! In Ruhe! Wo können wir das?"
    „Ist das wirklich nötig?" fragte er enttäuscht. „Komm, feiern wir lieber mit den anderen. Ich habe gesehen, dass sie dich schon hochleben ließen. Sie wissen, was sie dir zu verdanken haben. Warum vergnügst du dich nicht mit uns? Warte, ich hole dir noch Vurguzz. Du bist ja viel zu nüchtern. Ja, daran liegt es. Du musst trinken."
    „Das muss ich ganz bestimmt nicht, Bruno! Das Haus steht leer?"
    „Natürlich!" Bruno schien sich über die Frage zu wundern. „Wer will denn jetzt noch drinnen sein! Hier draußen wird gefeiert. Wir ..." Er verstummte, als ein Matten-Willy auf ihn zutorkelte und mit seinem ganzen Gewicht auf ihn fiel. Bruno befreite sich von ihm, woraufhin der stockbetrunkene Willy sich auf einem Bein und in gefährlicher Schräglage zu Bré Tsinga umdrehte. Bré konnte ihm gerade noch ausweichen. Sie machte drei Schritte zur Seite, und der Willy, der eine Zeile aus dem

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