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2065 - Mission Hundertsonnenwelt

Titel: 2065 - Mission Hundertsonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Fröhlichen Raumfahrer" lallte, kippte vornüber und blieb einfach liegen. Nur die Stielaugen, die ihm aus dem „Rücken" wuchsen, zuckten im Takt. „Bruno, ihr bekommt ein Riesenproblem!" schimpfte Bré. „Ich werde jetzt in dieses Haus da gehen und erwarte, dass du mir folgst. Das ist nur eine kleine Gegenleistung für den ... für den Tipp, den ich dir gegeben habe. Gott vergebe es mir."
    „Ist ja schon gut, Bré", sagte Bruno und setzte sich schwankend in Bewegung.
    In dem Wohnraum, in dem das Gespräch mit den damals todunglücklichen Matten-Willys stattgefunden hatte, sah Bré als erstes die Reihen von leeren und noch gefüllten Kanistern stehen. Es waren mindestens dreißig. „Woher habt ihr sie?" fragte sie Bruno. „Von den Posbis?"
    „Von ihrer Baustelle", gab der Matten-Willy freudig zu. So etwas wie ein schlechtes Gewissen hatte er nicht. „Wir haben sie uns ... ausgeliehen. Aber komm, noch einen Schluck für dich..."
    „Lass mich mit dem Zeug in Ruhe!" wies sie ihn ab. „Bruno, ich bin wirklich böse auf dich. Weißt du, was du angerichtet hast? Nein, wahrscheinlich nicht. Du siehst dich als Retter deines Volkes, als der strahlende Held."
    „Was ist falsch daran, mein Volk glücklich zu machen?" fragte er verständnislos. „Du bist nur böse, weil du zuwenig getrunken hast."
    „Ich brauche nicht zu trinken, Bruno! Du machst aus deinen Artgenossen einen Haufen von Alkoholikern, wenn das so weitergeht. Wie viel Liter hast du produziert?"
    „Liter? Ich weiß nicht, was ein Liter ist. Aber es war genug für uns alle, und wir haben immer noch."
    Zwei Matten-Willys kamen hereingetorkelt, nahmen sich je drei volle Kanister und schwankten damit wieder hinaus. Bré blickte ihnen kopfschüttelnd nach. „Eine andere Frage, Bruno. Wie hast du es geschafft, deine Maschinerie mit Strom zu versorgen? In deiner Fabrik gibt es wohl kaum eine Steckdose."
    „Nichts einfacher als das!" rief der Technopionier aus. „Wir haben die Batteriepatronen der Posbis. Ich habe eine ausreichende Anzahl von ihnen in die Fabrik gebracht und eine Konstruktion geschaffen, um sie an die Maschine anzuschließen und sie mit dem benötigten Strom zu versorgen. Das hat mich den ganzen gestrigen Tag gekostet, aber du siehst, ich hatte Erfolg - dank dir!"
    „Jaja", Bré winkte ab. „Erinnere mich nicht daran. Und wie hast du das fertige Zeug - ich meine, den Vurguzz - hierher transportiert?"
    „Oh, das war auch einfach, aber riskant. Ich musste nämlich drei meiner besten Freunde in mein Geheimnis einweihen. Ich nahm sie mit zu der Fabrik und füllte den fertigen Vurguzz in sie ab, nachdem sie sich zu Wannen verformt hatten." Bré starrte ihn an. Ihr Mund stand offen. Sie schüttelte unglücklich lachend den Kopf. „Nein, Bruno. Sag, dass das nicht wahr ist. Du meinst, du hast drei deiner besten Freunde dazu Missbraucht, den Vurguzz für dich zu transportieren? In oder auf ihren eigenen Körpern?"
    „Natürlich", sagte der Matten-Willy unschuldig. „Warum?"
    „Warum? Das fragst du noch? Ihre Haut hat das Zeug resorbiert, den ganzen Weg lang.
    Sie müssten tot sein!"
    „Na ja", gab Bruno zu. „Sie liegen im Koma, aber sie kommen wieder zu sich, in zwei oder drei eurer Tage. Schlimmer ist, dass sie am Ende so schwankten, dass sie wertvollen Vurguzz verschüttet haben." Bré Tsinga setzte sich gegen eine Wand und legte den Kopf in ihre Hände. Ihre Schultern bebten, als sie in sich hineinlachte - oder war es ein Weinen? „War das jetzt alles?" fragte Bruno. „Dann komm, Lass uns wieder nach draußen zu den anderen gehen. Hörst du? Sie rufen schon nach uns."
    Tatsächlich ertönten wieder Sprechchöre: „Bruno, Bruno!" und „Bré Tsinga! Bré Tsinga!" Bruno nahm fünf volle Kanister und goss sich wieder etwas über die Haut. Es war ein Riesen„Schluck", denn jetzt stand er schon nicht mehr ganz gerade und seine Worte hatten zunehmend Mühe, verständlich zu klingen. „Komm... kommstu, Bré? Esch... geht jetz erss rischtig los ..."
    Bré wusste nicht mehr, was sie denken sollte, geschweige denn tun und lassen. Sollte sie die Matten-Willys ihrem kollektiven Rausch überlassen, der allmählich in eine Orgie überging? Sollte sie die Schnapsvorräte ausschütten? Weiter kam sie mit ihren Gedanken nicht. Mehrere Matten-Willys taumelten auf ihren vielen Pseudofüßen in den Gemeinschaftsraum und packten sie einfach. Sie nahmen sie in ihre Mitte und schleiften sie durch den Gang ins Freie. Alles Protestieren half nichts.

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