2066 - Der Thronfolger
Imperators kein Wort enthalten war, gab ihrem Team eine Reihe von Anweisungen und beschloss dann, sich etwas mehr über Yinkall zu erkundigen. Dieses Mal schlug sie einen anderen Weg bei ihrer Recherche ein, um vielleicht etwas herauszufinden, was sie bisher noch nicht wusste.
Eine Zeitlang schien es, als gäbe es Unstimmigkeiten in seinem Lebenslauf. Dann aber stellte sie erleichtert fest, dass sie durch eine unklare Eintragung auf eine falsche Spur geführt worden war.
Alles war in Ordnung. Yinkall arbeitete innerhalb der Regierung für Angelegenheiten des Hochadels und war damit tatsächlich weit unterfordert. In den letzten Jahren hatte er sich treiben und jeglichen Ehrgeiz vermissen lassen. Das hatte sich jedoch geändert, nachdem er ihr erneut begegnet war.
Sie hatte ihn offenbar motiviert, so dass er in letzter Zeit einiges unternommen hatte, um seine Position zu verbessern oder sie zumindest mehr auszufüllen. Die Zeit lief nun unglaublich schnell ab. Sie schien zu rasen, und Marchany fürchtete bereits, dass sie ihre Arbeit an dem Bericht über das Attentat nicht rechtzeitig beenden konnte. Dann aber fügte sich beinahe alles wie von selbst ineinander, und als die LIRTHAN das Arkonsystem erreichte, ging sie auf Sendung. Nun endlich verbreitete sich die Nachricht vom Tode Bostichs I. über die Galaxis. Schon bald darauf war auf allen wichtigen Welten der Milchstraße bekannt, dass terranische Roboteinheiten den Imperator Arkons angegriffen und getötet hatten.
Marchany da Camqoa hatte eine Dokumentation erfasst, in dem sich Informationen mit Emotionen auf geschickteste Weise mischten. Ihr Bericht war eine einzige Anklage gegen Terra, und ihre Darstellung der letzten Sekunden im Leben des Imperators war so ergreifend, dass der Report eine weitaus größere Wirkung erzielte, als Cel'Mascant Sargor da Progeron ursprünglich angenommen hatte. Es überraschte Marchany nicht, dass die Liga Freier Terraner und Perry Rhodan persönlich sofort bestritten, an der Ermordung Bostichs I. beteiligt gewesen zu sein. Sie registrierte, dass Larsaf III über sämtliche Hyperfunkkanäle dementierte und den von Arkon ausgehenden Bericht als mediale Fälschung bezeichnete. Die Beschuldigten entwickelten eine fieberhafte diplomatische Aktivität, um nicht nur über Hyperfunk, sondern vor allem auf dem politischen Parkett darzustellen, dass sie mit dem Mordanschlag nicht das Geringste zu tun hatten. „Feige sind sie obendrein", kommentierte Marchany da Camqoa verächtlich, während sie die LIRTHAN nach der Landung verließ. „Aber was will man von Barbaren wie ihnen verlangen? Ehrbegriffe und eine Kultur, wie sie uns Arkoniden zu eigen sind, kennt man bei ihnen nicht." Yinkall, der sie begleitete, gab ihr Recht. „Sie führen einen heimtückischen und hinterhältigen Krieg gegen uns, ohne sich offen zu erklären, und dann wundern sie sich, wenn wir ihre Taten klar beim Namen nennen!"
„Gosner, meine liebe Mutter! Die Ärzte haben mir gesagt, dass du meinen Bericht über den Anschlag auf Bostich I. gesehen hast. Ich weiß, wie erschüttert du bist. Ich hoffe, du hast Verständnis dafür, dass ich unter den gegebenen Umständen nur wenig Zeit habe. Der Cel'Mascant Sargor da Progeron hat sich bei mir angemeldet. Er wird mich im Büro aufsuchen. Ich habe keine Ahnung, was er von mir will. Vielleicht hofft er, in meinen Aufzeichnungen weitere Beweise für eine terranische Beteiligung an dem Attentat zu finden. Liebe Mutter, du bist eine kluge und sehr gebildete Frau.
Du bist Historikerin. Du weißt, dass ich dich immer bewundert habe. Wenn du reden könntest, würdest du mir sicherlich sagen, wie es nun weitergehen soll.
Das Imperium befindet sich fraglos in einer schweren Krise. Ausgerechnet jetzt, da es an allen Fronten brennt und wir zu neuer Machtfülle aufsteigen, ist Bostich getötet worden. Dieser großartige Mann hatte keine Gelegenheit, einen Nachfolger aufzubauen. Schließlich hat niemand damit rechnen können, dass so etwas passiert. Wer aber könnte der Nachfolger werden, und wann wird er benannt? Das Huhany'Tussan hat eine äußerst wichtige Phase seiner Entwicklung erreicht. Das geht den terranischen Barbaren natürlich gegen den Strich, wenn ich das mal so salopp ausdrücken darf.
Sicherlich geben sie sich nicht mit dem Anschlag zufrieden, sondern planen weitere Schritte, um uns auf unserem Weg aufzuhalten.
Wir dürfen nicht zulassen, dass sie dabei Erfolg haben. Solange das Huhany'Tussan aber ohne Regent
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