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2085 - Kintradims Heim

Titel: 2085 - Kintradims Heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht glauben, aber seit einiger Zeit beginnen die Kabinette zu schrumpfen." Die Keyrettler zeigte sich von der Lüge nicht im geringsten überrascht. „Wen wundert's", sagte sie ungerührt. „Seit einiger Zeit geht es in ganz ZENTAPHER drunter und drüber.
    Und den Architekten scheint das nicht zu kümmern."
    „Hält er sich tatsächlich in Kintradims Heim auf?"- fragte Mondra ungläubig. „Früher war das ganz sicher so", behauptete die Keyrettler. „Aber es geht das Gerücht, dass er sich seit der großen Katastrophe nicht mehr in seinem Heim hat blicken lassen.
    Warum sonst gewährt er denn keine Audienzen mehr?"
    „Hat der Architekt aus diesem Grund selbst Herkovens Weiche desaktiviert?" fragte Mondra. „Ist ja nicht wirklich stillgelegt", erwiderte die Vermieterin. „Nur zerstört, zumindest teilweise. Jedenfalls behauptet das der Herrkan, nachdem keiner seiner Kundschafter von Kintradims Heim zurückgekehrt ist. Niemand weiß, ob überhaupt einer von ihnen das Ziel erreicht hat.
    Vielleicht sind sie von den Energieröhren einfach absorbiert worden."
    „Der Herrkan von Brunyaga hat Kundschafter nach Kintradims Heim geschickt?" fragte Mondra. „Obwohl er wusste, dass ein reibungsloser Transport nicht möglich ist?"
    Die Keyrettler beugte sich über den Tresen näher zu Mondra und sagte mit verschwörerisch gesenkter Stimme: „Es heißt, dass der Herrkan es nicht verkraften kann, dass seine Zwillingsschwester, die Herrkana ..." Sie unterbrach sich abrupt, als eine Fylano fast lautlos den Raum betrat. Mondra und Trim hätten sie gar nicht gehört, aber Startac hatte ihre Annäherung mittels seines Ortersinns längst gespürt. „Achtung", raunte er. „Da kommt eine Scheinheilige!" Die keyrettlerische Vermieterin wand te sich augenblicklich ihrem neuen Gast zu und flötete zuvorkommend: „Ah, Fylano Giriyiida, was verschafft mir die Ehre eines so hohen Gastes?"
    „Ich habe einen Jünger verloren", sagte die Fylano, die offenbar dieselbe war, die sie am Energiezaun beobachtet hatten, wie sie einen ihrer „Jünger" in den Tod schickte. „Jetzt brauche ich ein Plätzchen für die innere Einkehr."
    „Das ist kein Problem, verehrte Fylano", sagte die Keyrettler und krümmte dabei voller Demut ihren fetten Körper. Als sie sah, dass die drei Galaktiker sich nicht von der Stelle gerührt hatten, herrschte sie sie an: „Was steht ihr noch hier herum?"
    „Wir haben keine Ahnung, welches Quartier uns zugewiesen wurde", sagte Mondra „Ach, sucht euch eine freie Nische!" sagte die Keyrettler barsch und verscheuchte sie mit einer wedelnden Handbewegung.
    Die drei Terraner fanden nach einiger Suche einen unbesetzten Raum, der so niedrig war, dass Startac den Kopf einziehen musste. Darin standen drei Doppelstockbetten, die höchstens für Wesen von zwergenhaftem Wuchs gedacht waren. Eine einzelne Lampe spendete ein wenig Licht mit der Kraft einer Kerze. „In Embryostellung könnte, ich mich gerade in ein Bett zwängen", meinte Startac. „Aber von Ausruhen kann dann wohl keine Rede sein."
    „Es ist nicht für lange", sagte Mondra. „Wir wollen nur in Ruhe unsere Lage überdenken, unsere nächsten Schritte überlegen."
    „Mondra hat recht", sagte Trim. „Ich fühle mich von der Bergwanderung hundemüde. Und du, Star, solltest sehen, dass du wieder zu Kräften kommst."
    Während Trim sprach, nahm er sein Monofilament-Schwert vom Rücken und schickte sich an, sich an den Rand eines der unteren Betten zu setzen. Bevor er sich noch niedergelassen hatte, spürte er gegen sein Gesäß einen heftigen Stoß, gleichzeitig begann unter ihm ein furchtbares Kreischen. Trim fuhr wie von der Tarantel gestochen hoch, und als er sich umdrehte, sah er, wie sich eine kleine, etwa einen Meter große Gestalt durch mehrere Lagen von Decken wühlte. „Kann man denn nicht einmal ungestört ein Nickerchen halten!" keifte der. Zwerg, der entfernt an einen minituarisierten Haluter erinnerte. Er besaß vier Arme, allerdings ragte je ein kurzer Arm aus Brust und Rücken. Aus dem blaustichigen, halbkugeligen Schädel funkelten sie drei kleine rote Äuglein an. „Das ist doch keine Art! Ich werde mich bei Anristoja beschweren."
    „Entschuldigung", sagte Trim verdattert. „Ich habe nicht bemerkt, dass dieses Bett belegt ist."
    „Suchen wir uns halt ein anderes Zimmer", sagte Startac und wandte sich zum Gehen. „Wir wollen ja keine wohlverdiente Ruhe stören."
    „Halt! Halt!" rief der bullige, vierarmige Zwerg beschwichtigend.

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