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2094 - Der Mutant und der Zwilling

Titel: 2094 - Der Mutant und der Zwilling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bedenke, daß du selbst fest entschlossen warst, ihn aufzuhalten. Ich gebe dir recht, daß wir keine kaltblütigen Mörder sind, im Gegensatz zu ihm, zu diesem Killer im Auftrag der Kosmokraten. Aber wir müssen abwägen, was schwerer wiegt - der Fortbestand zweier Galaxien mit Zigmilliarden unschuldiger Lebensformen oder Gnade für einen grausamen, gefühllosen Mörder, der nicht zögern wird, uns zu töten, sobald er wieder bei Kräften ist. Es ist uns zwar gelungen, ihn zu verletzen, was schon ein Wunder ist - aber eine Chance verstreichen zu lassen, dürfen wir uns nicht erlauben. Wir sind keinesfalls auf der sicheren Seite. Und ich weiß nicht, ob es dir ein zweites Mal gelingt, uns im letzten Moment zu verteidigen und zu retten."
    „Ich gebe dir recht, Atlan, aber dennoch entspricht das nun einmal nicht meiner Art. Es widerspricht allen meinen ethischen Grudsätzen, und ich weiß, daß ich genau in diesem Moment, während Samaho geschwächt ist, nicht abdrücken könnte, auch wenn ich mir wie du Samahos Tod herbeisehne und bedaure, daß ein Schuß nicht ausgereicht hat." Kascha drehte seine Handflächen nach außen. „Doch unsere Diskussion ist ohnehin müßig, denn bedauerlicherweise ist das Xan-Katapult durch eine Wechselwirkung mit dem schwarzen Anzug zerstört worden. Ich kann es nicht mehr verwenden, selbst wenn ich wollte. Deshalb konnte ich auch nur einen einzigen Schuß abfeuern."
     
    *
     
    Die Zuversicht, die sich zaghaft ausgebreitet hatte, sank wieder fast auf den Nullpunkt ab. Wenn das Xan-Katapult die einzige Waffe war, die gegen einen Diener der Materie eingesetzt werden konnte, was blieb ihnen dann noch? Torr Samaho würde sich erholen und zu Ende bringen, was er vorgehabt hatte.
    „Ich sehe keinen Grund, jetzt schon vollständig zu verzagen", fuhr der blauhäutige Kimbaner fort. „Immerhin ist der Anzug vernichtet. Meiner Ansicht nach ist Torr Samaho nun verwundbar und damit angreifbar geworden, den Beweis haben wir gesehen. Vielleicht reicht für das weitere Vorgehen eine weniger mächtige Waffe aus."
    „Auch Ramihyn hatte einen solchen Anzug an, als er in Terrania wütete", merkte Startac an. Er verzog den Mund bei der Erinnerung an diesen schrecklichen Tag, an dem auch seine Eltern gestorben waren. „Diese Diener der Materie sind hervorragend ausgerüstet."
    „Samahos Anzug erinnert mich übrigens an jenen Anzug der Vernichtung, den der Zeitlose Ganerc damals unserem Freund Alaska Saedelaere geschenkt hat", sprach Atlan. „Das ist in der Tat eine mächtige Waffe, die Torr Samaho verloren hat. Wir haben so eine größere Chance als vorher."
    „Ja, wenn er sich nicht ein Schutzschirmaggregat besorgt", zerschmetterte Myles Kantor diesen Hoffnungsschimmer. „Machen wir uns nichts vor, Freunde. Wir haben es nicht geschafft, und ich bezweifle, daß wir eine zweite Chance bekommen werden."
    Mondra Diamond ballte die Hände zu Fäusten. „Ich gebe nicht auf, Myles. Wir haben ihn einmal erwischt, wir werden ihn ein zweites Mal erwischen. Er muß jetzt auf konventionelle Technik zurückgreifen, die keinesfalls so hoch entwickelt ist wie sein Anzug. Ein neues Schutzaggregat müssen die Alpha-Ingenieure erst in aller Eile zusammenbasteln, und wir wissen alle, welche Mittel ihnen momentan zur Verfügung stehen."
    Dao-Lin-H'ay nickte. „Es gibt jetzt kein Zurück mehr, für keinen von uns", stimmte sie Mondra zu.
    Die Kartanin stand auf und straffte ihre Haltung. „Aber zuerst müssen wir zusehen, daß wir von hier wegkommen. Wir sitzen geradezu auf dem Präsentierteller. Solange Samaho geschwächt ist, braucht er nur sämtliche Keyrettler gegen uns aufzuhetzen, um uns in Atem zu halten, bis er wieder einsatzbereit ist."
    „Aber wo sollen wir hin?" fragte Myles. „Samaho kann uns überall in Kintradims Höhe lokalisieren."
    „Aber er kommt nicht überall hin", ließ sich plötzlich eine leise, noch etwas zittrige Stimme aus dem Hintergrund vernehmen. Trim Marath war aus der Supergondel geklettert; er sah noch sehr erschöpft aus. „Wo versteckt sich die Maus vor der Katze?" fuhr er fort.
    „In einem Loch, das gerade groß genug für sie selber ist", antwortete Atlan, und ein energiegeladenes Funkeln trat in seine Augen. „Star und ich waren im Wohnsektor der Keyrettler, dort sind die Wände nicht mehr als drei Meter hoch. Unmöglich für Torr Samaho, es sei denn, er halbiert sich! Dort können wir uns erst mal verschanzen und Pläne schmieden."
    Als der Arkonide zu Startac Schroeder

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