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2116 - Sturm auf den Irrläufer

Titel: 2116 - Sturm auf den Irrläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die CAMELOT war startbereit.
    Übergangslos erloschen im Hangar alle Lichter. Das riesige Schott öffnete sich. Vor uns glitzerte das Sternenband Tradoms fast doppelt so hell wie die Hauptebene der heimatlichen Milchstraße.
    Die CAMELOT setzte sich in Bewegung. Sie driftete hinaus ins All, wo die PHÖNIX wartete. Die BARETUS folgte uns. Dicht über der LEIF ERIKSSON blieb sie zurück.
    „Zweiundfünfzig Prozent Licht", meldete Kerana Duum, die epsalische Kommandantin der LE-KR-10.
    Das war die Ausgangsgeschwindigkeit, die uns der ENTDECKER mit auf den Weg gab.
    Im Zeitlupentempo glitten die Beiboote aus ihren Depots und formierten sich zu einem weit auseinander gezogenen Kegel über der Schiffshülle.
    Die Entfernung zum Irrläufer betrug in diesem Augenblick exakt zwanzigeinhalb Lichtminuten.
    Die CAMELOT erreichte eine Flughöhe von dreihundert Metern über der Oberfläche der LEIF ERIKSSON und schob sich neben die PHÖNIX. Die Einsatzformation stand.
    Die beiden Solonium-Kreuzer bildeten gewissermaßen die Vorhut. Ihr Hypertakt-Triebwerk versetzte sie in die Lage, im Hyperraumflug bis auf tausend Kilometer an das Ziel heranzukommen und die Endgeschwindigkeit auf den Meter genau an die des Ziels anzupassen. Für einen Überraschungsschlag stellte es die ideale Antriebstechnik dar.
    Rhodan meldete sich über den Normalfunk. „Angriff frei!", sagte er. „Viel Glück!"
     
    *
     
    Der Hypertaktflug basierte auf dem Prinzip der weichen Transition, bei der das Schiff 1230mal pro Sekunde zwischen dem Hyperraum und dem Normalraum hin und her wechselte. Dabei handelte es sich aber nicht um eine vollständige Rematerialisation, sondern nur um ein teilweises Eintauchen in den Normalraum. Nebeneffekte wie der Entzerrungsschmerz bei herkömmlichen Transitionen traten nicht auf.
    Die Taktfrequenz von 1230 Hertz blieb beim Hypertaktflug stets gleich. Es wechselten die jeweilige Länge der Einzelsprünge sowie die Dauer der zurückgelegten Etappen. Auf diese Weise konnte das im Hypertaktmodus fliegende Schiff auf vergleichsweise engem Raum manövrieren und den Wiedereintrittspunkt ins Standarduniversum mit hoher Präzision bestimmen.
    Während des Anflugs zeichnete sich bei jeder Taktphase im Normalraum der Irrläufer auf der Ortung ab. Erst schien er rasend schnell näher zu kommen. Dann verlangsamte sich das Tempo. Die CAMELOT verzögerte und glich ihre Geschwindigkeit dem dahinrasenden Trabanten an.
    „Sechzehn Sekunden bis zum Hypertaktende", verkündete der Syntronverbund des Solonium-Kreuzers.
    „Theoretischer Zielpunkt bei 999 Kilometern über Grund."
    Längst hatte ich den Helm des Kampfanzugs geschlossen. Durch die glasklare, kaum wahrnehmbare Sichtscheibe starrte ich auf das Orterabbild. Die Automatik legte das Raster der geheimen Anlagen darüber. Zwei der Hauptschächte lagen auf der Anflugseite.
    Der Syntron gab Alarm. Die Abwehrbatterien im Zielsektor befanden sich nicht mehr an Ort und Stelle. Ein Teil der durch die Sonden gewonnenen Daten war wertlos geworden.
    „Mobile Einheiten also", stellte die Epsalerin fest.
    Sie machten uns das Überraschungsmoment zunichte. Manchmal gaben Bruchteile einer Sekunde den Ausschlag, wer überlebte und wer nicht. Je variabler eine Taktik ausgelegt war, desto erfolgreicher ließ sie sich umsetzen.
    Wir mussten uns vorsehen.
    In der Geheimstation konnten sie noch nichts von unserer Annäherung wissen. Oder doch? Bisher baute der Himmelskörper keine Schutzschirme auf.
    Noch zwanzig Sekunden bis zum Ende der Hypertakt-Etappe!
    Jallon Hypt, Merkan Hawkun und Thartoon schickten ihre Bereitschaftsignale. Die Chefs der externen Einsatzgruppen warteten mit ihren Mannschaften an den Transmittern, zwei Stockwerke unter der Steuerzentrale.
    Ein Hologramm baute sich auf. Es zeigte K'Renzer. Er streckte mir Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand entgegen. Sie bildeten ein V, das uralte terranische Zeichen für Victory, also Sieg.
    „Reca, Hals- und Beinbruch!"
    „Danke, Rudo. Werde satt und dick!"
    Wir gaben uns keinen Illusionen hin. Der Angriff konnte in einem fürchterlichen Desaster enden. Unser einziger Vorteil war im Augenblick die Schnelligkeit der Syntrons. Wenn die Syntrons auf dem Irrläufer Waffensysteme identifizierten, die mit denen der AGLAZAR-Schiffe identisch waren, leiteten unsere Schiffe übergangslos die nächste Hypertaktphase ein. Alles andere wäre einem Selbstmord gleichgekommen.
    „Schirmstaffer fährt hoch", meldete der Steuersyntron. „Sichtblenden sind

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