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2117 - Der 5-D-Planet

Titel: 2117 - Der 5-D-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlicht und einfach nichts anderes leisten.
    „Da kommen sie endlich", brach Ailey sein Schweigen und zeigte aus dem Backbordfenster.
    Zwei schwere Wagen näherten sich dem Shelter, und drei Quintanen rollten die Gangway heran. Als sie angedockt hatte, öffnete Eshmatay Amgen die Tür der Gondel und betrat das schwankende Gestell. Er stieg hinab, dicht gefolgt von dem schnatternden Ailey, und erreichte den Boden von Kaza genau in dem Augenblick, als der erste Wagen vor ihm hielt.
    Heraus sprangen drei Quintanen und ein Suchte. Eshmatay kannte ihn. Er hieß Oxmay Donk und war der Verlademeister des Hafens. Suchten galten als tüchtig und ehrlich. Sie waren um die zwei Meter groß, echsenartig und hatten eine hellblau bis grün schillernde Schuppenhaut. Ihre Bekleidung bestand in der Regel aus Wickelgewändern, die die beiden Arme und die stämmigen, kurzen Beine frei ließen. Oxmay Donk jedoch trug eine weiße Kombination, aus der nur der Kopf und die Hände herausragten.
    „Sei gegrüßt, Eshmatay", sagte Donk. „Hattest du einen guten Flug?"
    „So leidlich", untertrieb der Kapitän der RIGO. „Es gab bessere."
    „Und deine Ladung?", erkundigte sich der Verlademeister ohne weitere Floskeln.
    Suchten galten ebenso als gefühlskalt und berechnend, wobei man noch nie einem von ihnen einen Betrug oder eine Übervorteilung hatte nachweisen können.
    „Fünfhundert Kilo", sagte Eshmatay Amgen. „Fünfhundert Kilo Yddith."
    „Fünf...!" Oxmay Donk schluckte. Seine Haut, eben noch türkisfarben, verfärbte sich leicht.
    „Fünfhundert Kilo", sagte er leise, fast ungläubig. „Und das mit diesem Kahn hier?"
    „Überzeuge dich selbst!", antwortete Amgen, ohne auf die Anzüglichkeit einzugehen. „Und bitte beeilt euch. Wir brauchen Erholung."
    „Ich verstehe", sagte der Suchte. „Wir fangen schon an."
    Er winkte den Quintanen, und sie holten Entladerampen herbei und schoben sie unter die Gondel.
    Eshmatay gab Ailey in Zeichen, und der Maschinist stieg in die Gondel zurück, um die Schächte zu öffnen. Die Quintanen kletterten hinein und begannen damit, das Yddith zu entladen. Oxmay Donk verfolgte es aus geschlitzten Echsenaugen. Das Quinta-Erz wurde gewogen. Als alles entladen war, erwies sich, dass der alte Fährmann nicht gelogen hatte.
    Donk gratulierte ihm und stellte eine Bescheinigung aus, die Eshmatay in der Verwaltungshalle vorzulegen hatte. Anhand der Daten wurde Jergewisch Quonts Guthaben aufgestockt, und Eshmatay Amgen bekam seine Provision in CE-Tradicos gutgeschrieben.
    Er wusste: Das musste für die nächsten Monate reichen. An der RIGO waren teure Reparaturarbeiten durchzuführen, der Winter stand bevor, die Sheltermiete wurde fällig, und er und Ailey brauchten etwas zum Leben.
    Und das bedeutete zuerst: eine der Hafenkneipen aufsuchen und neue Kraft sammeln, vielleicht auch neue Kontakte knüpfen.
     
    *
     
    Die Provision war zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Eshmatay Amgen kannte es nicht anders. Aber als er mit Ailey in der Kneipe saß, am Tresen zwischen mehreren Dutzend anderer Gäste aus allen möglichen Tradom-Völkern, und seinen Kadsan schlürfte, war es ihm egal, wie viele CE-Tradicos er an diesem Abend hier lassen würde. Er spürte, wie ihn das Getränk langsam belebte.
    Schlafen hätte er jetzt ohnehin noch nicht können, dafür war er, bei aller Schwäche, innerlich noch viel zu aufgewühlt.
    Im Gegensatz zu ihm hatte Kadsan auf Ailey eine stark beruhigende Wirkung. Das Geplapper des Maschinisten wurde immer knapper, und schließlich sank er mit dem Kopf vornüber auf die Theke und schlief ein. Das war gerade einmal nach seinem dritten Glas.
    „Einen schönen Maschinisten hast du da", sagte ein befreundeter Fährmann, ebenfalls aus dem Volk der Aluten.
    Die beiden hatten sich jahrelang nicht mehr gesehen und prosteten sich zu. Der eine bezahlte diese Runde, der andere jene. So kamen sie allmählich in die richtige Wiedersehensstimmung.
    „Ailey - ja", antwortete Eshmatay. „Aber lass dich nicht täuschen. Er ist als Maschinist schon in Ordnung, selbst wenn er sonst ein bisschen schwach im Kopf ist und viel redet, wenn der Tag lang ist." Sie stießen mit ihren schlanken Gläsern an, in denen es gelblich schimmerte. „Aber sag mir, Axer, was gibt es Neues auf Kaza? Du fliegst eines der neuen Luftschiffe, ich nur meine RIGO. Hättest du nicht einen Tipp für mich?"
    Im nächsten Moment überkam ihn wieder die Schwäche, trotz des Kadsan-Genusses. Für einen Moment

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